Test: Wolfenstein: Youngblood (Shooter)

von Michael Krosta



Wolfenstein: Youngblood (Shooter) von Bethesda Softworks
Terror-Twins auf Nazijagd
Publisher: Bethesda Softworks
Release:
25.07.2019
26.07.2019
26.07.2019
26.07.2019
26.07.2019
26.07.2019
Erhältlich: Digital (PSN, Xbox Store, Steam), Einzelhandel
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Nazi-Schreck B.J. Blazkowicz ist verschwunden! Also begeben sich seine Zwillingstöchter Jessica und Sophia auf die Suche nach dem Mann, der von seinen Feinden nur ehrfurchtsvoll Terror Billy genannt wird. Die Spur führt ins besetzte Paris, wo 20 Jahre nach den Ereignissen von The New Colossus die Errichtung eines zweiten, noch brutaleren Regimes vorbereitet wird. Ob die beiden durchgeknallten Schwestern das Zeug haben, bei Wolfenstein: Youngblood in die großen Fußstapfen ihres Vaters zu treten, klären wir im Test.



Bewährte Formel

Nazischergen vom Kanonenfutter bis hin zu schwer bewaffneten Spezialeinheiten, mit denen man sich fordernde Gefechte liefert; Die möglichst unauffällige Suche nach Kommandanten, um das Auslösen des Alarms und den bedrohlichen Truppennachschub zu unterbinden; Kleine Plattform-Einlagen, in denen man bei Sprüngen ein ähnliches Geschick unter Beweis stellen muss wie beim Umgang mit der Waffe; Dann noch Sammelkram im Sekundentakt, der von nützlichen Dingen wie Munition, Heilpaketen und Rüstung bis hin zu Dokumenten sowie mehr oder weniger sinnvollen Extras reicht. Und Panzerhunde. Natürlich dürfen auch die angriffslustigen Panzerhunde nicht fehlen! Ja, es stecken viele vertraute Elemente in Youngblood, die man bereits aus den Vorgängern kennt und dort mal mehr, mal weniger geschätzt hat.

Der zentrale Unterschied: Beim Ableger legt man sich nicht länger als einsame Kampfmaschine mit dem Regime an, sondern muss gemeinsam mit einem KI-Begleiter oder einem weiteren Mitspieler im Online-Koop die Nazis killen, benötigt dafür allerdings auf allen Plattformen zwingend ein Konto bei Bethesda.net. Hmpf. Wer sich die Deluxe Edition zulegt, darf sich nicht nur über diverse Bonus-Inhalte, sondern auch einen Buddypass freuen. Mit ihm ist es möglich, einem Freund kostenlosen Zugang zum kompletten Spiel zu gewähren. Das funktioniert allerdings nur dann, wenn man gemeinsam und nur in dieser Konstellation loszieht. Doch ob mit oder ohne Buddypass: Es lohnt sich definitiv, mit einem Partner aus Fleisch und Blut die Faschisten aufzumischen. Denn als Duo macht die Action deutlich mehr Spaß und eröffnet weitere taktische Möglichkeiten. Dabei spielt es keine große Rolle, ob man bei den Rangstufen relativ weit auseinander liegt, denn das System scheint die Gegnerstärke in diesem Fall leicht zu skalieren. Während z.B. ein gezieltes Flankieren mangels Befehlssystem mit der KI-Schwester genauso unmöglich ist wie ein perfekt getimtes Ausschalten von zwei nebeneinander stehenden Wachen, kann man sich mit seinem Koop-Partner wunderbar absprechen. Trotzdem wäre ein erweitertes Ping-System im Stil von Apex Legends oder Portal 2 wünschenswert gewesen, mit dem man seinen Mitstreiter schnell und präzise auf Munition, Heilpakete & Co aufmerksam machen könnte. Hier wird sich dagegen nur darauf beschränkt, dass jeder Spieler jeweils einen Gegner markieren kann. Im Solospiel soll die Funktion theoretisch
Mit Panzerhunden ist nicht zu spaßen.
Im Kampf mit Panzerhunden geht es heiß her.
dazu dienen, der KI-Schwester ein bevorzugtes Ziel zu liefern, was in der Praxis allerdings mehr schlecht als recht funktioniert.

KI-Schwächen bei Freund und Feind

Besser reagiert sie in brenzligen Situationen: Geht man zu Boden und schreit nach Unterstützung, hilft sie einem relativ schnell und verlässlich wieder auf die Beine. Umgekehrt stellt sich die Partner-KI stellenweise aber etwas dumm an – sei es bei der bereits erwähnten Gegnermarkierung oder bei vereinzelten Kamikaze-Aktionen, bei denen man als Spieler zum Notarzt werden muss und im schlimmsten Fall beim verzweifelten Rettungsversuch selbst umkommt. Vor allem der finale Bosskampf wird zu einer schmerzhaften Tortur, weil er voll auf das Koop-Erlebnis zugeschnitten ist und neben einer Rollenverteilung auch bestimmte Positionierungen der Schwestern erfordert, bei denen die KI nicht mitspielt und stattdessen zu stark die Nähe zum Spieler sucht. Und genau das entpuppt sich in dieser Situation oft als fatal! Immerhin teilt man sich bis zu drei Leben mit seinem Begleiter, deren Anzahl man an speziellen und fair verteilten Spezialkisten wieder auffüllen darf. Ärgerlich dagegen, dass man beim Neuversuch umgehend ins Chaos zurückgeworfen wird, an dem man zuvor gescheitert ist und im schlimmsten Fall gleich wieder zu Boden geht. Noch krasser wird es, wenn alle Leben aufgebraucht sind, denn dann geht es umgehend zum kompletten Levelanfang zurück und jeglicher Fortschritt ist dahin. Besonders bei den knackigen Bosskämpfen, zu denen man sich teilweise bis zu zwei Stunden
Ein Kamerad in Sichtweite fällt einfach tot um? Die KI interessiert es teilweise ziemlich wenig.
Ein Kamerad in Sichtweite fällt einfach tot um? Die KI interessiert es teilweise ziemlich wenig.
vorgekämpft hat, ist diese gnadenlose Bestrafung nach dem Verlust aller Leben ein frustrierender Schlag ins Gesicht.

Gleiches gilt für die ständigen Respawns der Gegner – vor allem im Zusammenhang mit den dynamischen Nebenaufgaben wie dem Platzieren von Sprengsätzen oder der Befreiung von Zivilisten, die auf Dauer unnötig ablenken und aufgrund der Wiederholungen schnell eintönig werden. Kaum hat man einen Abschnitt gesäubert, wird er schon wieder von neuen Feinden bevölkert. Besonders clever agieren sie zwar nicht und haben in manchen Situationen, darunter z.B. Exekutionen im Sichtfeld, sogar Tomaten auf den Augen, aber vor allem die gut gepanzerten Exemplare kosten bei den häufigen Begegnungen unnötig viel Zeit, Nerven und Munition. Da die Gegner automatisch mitleveln und in manchen Gebieten sogar deutlich stärker ausfallen, artet die häufige Neuplatzierung der Schergen schnell in lästige Arbeit aus, auch wenn man in den Gefechten ordentlich Erfahrungspunkte sammeln kann, was teilweise leider einen gewissen Grind erfordert.

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Kommentare

diggaloo schrieb am
Habe die letzten Wolfenstein-Spiele alle durchgespielt und sie haben mir auch gefallen.
Ich werde auch Youngblood durchspielen, aber der erwähnte Gegner-Respawn und das Backtracking stört mich extrem. Das hat dazu geführt, dass ich oft einfach durch sprinte und nicht mehr viel erkunde, weil die Areale eher langweilig sind und die Story viiiiel zu schwach ist, selbst für Wolfenstein. Der Sammelwahnsinn ist nervig, aber stört mich nicht so sehr wie das vorher erwähnte. Mit den Charakteren kann ich noch leben. Das ist mir zu viel ?Nazi-Destiny?, vielleicht bin ich dafür auch nicht die richtige Zielgruppe.
Im Koop sind die meisten Spiele gut, das kann man hier nicht wirklich als Proargument nennen.
Leon-x schrieb am
Abstürze hatte ich zum Glück keinen Einzigen am PC.
Gestört hat eigentlich nur die Sache offline beim Endkampf. Weil man nicht mehr aus dem Level raus kommt und ohne die richtige Taktik dann schon mal abkratzt nach langem Schusswechsel. Dann fehlt einen beim Wiedereinstieg die Munition.
War die für mich etwas nervige Stelle im ganzen Game. Ging aber wenn man wusste wie man die 2 Phasen angehen muss und auch der KI-Partner dann mitspielt.
sourcOr schrieb am
Ich bin eigentlich nur an dem RTX-Kram interessiert. Frag mich, wann der denn mal fertig is.
Für Release-Käufer eher blöd, aber für mich ganz passend :mrgreen:
yopparai schrieb am
Gute Nachricht. Die Checkpoints sind einer der Punkte, die ich ziemlich beschissen finde. Zumal ich schon Abstürze hatte, die mich dann richtig Spielfortschritt gekostet haben. Also richtige Abstürze, keine Verbindungsabbrüche.
Leider repariert das nicht die grunzdämlichen Hauptfiguren, aber was will man machen, besser als nix.
schrieb am

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