Vorschau: Warhammer 40.000: Inquisitor - Martyr (Rollenspiel)

von Mathias Oertel



Warhammer 40.000: Inquisitor - Martyr (Rollenspiel) von NeocoreGames / Games Workshop / Bigben Interactive (Konsolen)
Brutales Sandkasten-Schlachtfest
Entwickler:
Release:
05.06.2018
24.08.2018
24.08.2018
24.08.2018
24.08.2018
Erhältlich: Digital
Erhältlich: Digital, Einzelhandel
Erhältlich: Digital, Einzelhandel
Jetzt kaufen
ab 44,99€

ab 8,94€
Spielinfo Bilder Videos
Mit dem Steampunk-Hack&Slay The Incredible Adventures of Van Helsing sowie King Arthur: The Roleplaying Wargame hat sich Neocore Games eine stattliche Fangemeinde gesichert. Die dürfte mit dem neuen Projekt der Ungarn nochmals anwachsen. Denn bald steht ein Action-Rollenspiel-Abstecher in das düstere Universum von Warhammer 40K auf dem Programm. Wir haben uns anlässlich des frischen Content-Patches für die Alpha-Version von Inquisitor: Martyr erneut in die brutalen Schlachten begeben – mehr dazu in der Vorschau.

Ungeschliffene Diamanten

Zugegeben: The Incredible Adventures of Van Helsing ist als Action-Rollenspiel manchmal spröde, mitunter etwas sperrig und kein Teil lief in der Anfangsphase wirklich sauber. Und doch ging von der Serie, die mit drei Teilen, dem Tower-Defense-Ableger Deathtrap sowie dem alles bündelnden Final Cut die letzten Jahre das Schaffen von Neocore Games definierte, eine enorme Faszination für mich aus. Natürlich baute man dort im Wesentlichen auf Elemente, die spätestens seit Diablo das Hack & Slay definieren. Doch mit einem stimmungsvollen Artdesign und diversen kleinen Veränderungen der Erfolgsformel für Action-Rollenspiele wie z.B. bei dem Sidekick Katarina, den interessanten Klassen in den späteren Teilen sowie der variantenreichen Charakterentwicklung wussten die Abenteuer zu unterhalten. Dementsprechend gespannt war ich, als angekündigt wurde, dass Neocore sich um ein Action-Rollenspiel aus dem düsteren Universum von Warhammer 40.000 kümmern wurde – genauer gesagt: Das erste Hack & Slay, das in diesen kriegshaltigen Welten spielt.

Hinter der weitgehend konventionell wirkenden Hack&Slay-Mechanik verbergen sich einige interessante Aspekte wie aktive Deckung.
Hinter der weitgehend konventionell wirkenden Hack&Slay-Mechanik verbergen sich einige interessante Aspekte wie aktive Deckung.
Natürlich muss man dazu sagen, dass Games Workshop die Lizenz in den Jahren nahezu inflationär an Entwickler vergeben hat. Und dass bedingt durch diese allgemeine Streuung die Qualität der daraus entstandenen Spiele gewaltige Unterschiede zeigt, dabei aber eher nach unten tendiert. Und als ich vor ein paar Monaten in eine frühe Alpha schauen konnte, hielt sich meine Euphorie in Grenzen. Natürlich war mir bewusst, dass die damalige Version in erster Linie nur das spielmechanische Fundament sowie die Technik bzw. Kulisse präsentierte. Doch nachdem man mit Van Helsing im Final Cut die hauseigene Engine gut im Griff zu haben schien, war ich in dieser Hinsicht zuerst stark ernüchtert. Zumindest hatte die seinerzeit stark schwankende Bildrate großen Anteil daran, dass meine Skepsis wuchs: Vielleicht hat sich Neocore hier übernommen? Doch in den folgenden Wochen und Monaten wurde nicht nur an der Technik geschraubt. Es wurden kontinuierlich Inhalte hinzugefügt und schließlich wurde Warhammer 40K Inquisitor: Martyr im August letzten Jahres in den Early Access auf Steam entlassen.

Die Features sind da

Man bereits bei seinen "Reinigungs-Aufgaben" ein offenes Universum mit dutzenden Planeten.
Man bereits bei seinen "Reinigungs-Aufgaben" ein offenes Universum mit dutzenden Planeten.
Mit der jüngst veröffentlichten Alpha-Version 0.7 (bzw. dem direkt nachgeschobenen Hotfix auf 0.7.1) scheint man nicht nur die Engine-Probleme massiv reduziert zu haben. Zusätzlich wurde die dritte spielbare Klasse hinzugefügt, eine kleine Tutorialkampagne ergänzt und allgemein viel Feinschliff betrieben. Das hat allerdings alles dazu geführt, dass dieses Alpha-Update mit etwa zwei Monaten Verspätung erschien. Was wiederum den angestrebten Termin im ersten Quartal dieses Jahres in Frage stellen dürfte – von den ebenfalls für diesen Zeitraum vorgesehenen Fassungen für PlayStation 4 sowie Xbox One ganz zu schweigen. Doch nach dem gegenwärtigen Eindruck würde ich sagen, dass sich die Wartezeit für alle Hack&Slay-Fans lohnen dürfte, gleichgültig ob sie nun heißblütiger Anhänger von Warhammer 40K sind oder nicht. Zwar hangelt sich Neocore auch hier an wesentlichen definierenden Elementen des Action-Rollenspiels entlang wie z.B. dem durch abkühlende Sonderattacken ergänzten Klick-und-Weg-Kampfsystem, das den drei grundsätzlichen Klassen Crusader, Assassin und Psyker zur Verfügung steht. Doch drumherum gibt es einige interessante Elemente, die es in dieser Form noch nicht in einem Hack&Slay gab. Wie z.B. ein aktives Deckungssystem, das vor allem den ballistischen Auseinandersetzungen eine neue taktische Tiefe Verleiht. Denn gleichzeitig gibt es eine Wechselwirkung mit der in vielen Bereichen zerstörbaren Umgebung.

Auch solche Gegner sind einem Inquisitor nicht gewachsen.
Auch solche Gegner sind einem Inquisitor nicht gewachsen.
Man kann sich hinter der Säule, der Kiste oder dem Vorsprung, in dem man sich verschanzt hat, nur kurzzeitig sicher fühlen. Zum einen gibt es auch Gegner, deren Munition zumindest teilweise die Deckung durchdringt. Und wenn bestimmte Elite-Soldaten der Chaos-Truppen mit Raketensalven den Schutzwall aufs Korn nehmen, löst der sich schnell formschön in seine Einzelteile auf, so dass man wie auf dem Präsentierteller steht. In solchen Momenten bleibt nur noch der taktische Rückzug – ein Element, das Neocore in der Van-Helsing-Serie auf den höheren Schwierigkeitsgraden nahezu perfektioniert hat. Dass man wie in einschlägiger Dual-Stick-, Schulter- oder Ego-Perspektiven-Action Geschütze einnehmen kann und auch ggf. manuell seine Waffe nachladen muss, wenn der Munitionsclip geleert wurde, ist ebenfalls ungewöhnlich und sollte bei den Auseinandersetzungen mit den teils großen Gegnergruppen einkalkuliert werden. Da die defensiven und offensiven Möglichkeiten, die einem als Inquisitor, einer Elite-Einheit innerhalb des Warhammer-40K-Universums zur Verfügung stehen, aber auch für die Gegner gelten, wenn sie z.B. Deckung suchen, hat man nie das Gefühl, das die Kontrahenten abseits der Masse übervorteilt werden. Rätsel sucht man in den abwechslungsreichen Umgebungen allerdings bislang vergeblich – die Action steht absolut im Fokus. Und nachdem man bereits in Van Helsing mit Tower-Defense-Elementen gespielt hat, überrascht es nur wenig, dass man auch hier mit einer Variation dieses Konzepts in einigen Missionen konfrontiert wird. Man befehligt einen Trupp, kann ihm rudimentäre Befehle geben und muss Welle auf Welle an Angreifern abwehren. Allerdings sorgt die Ansammlung an Effekten von Leuchtspurgeschossen, Partikeln beim Giftgaseinsatz der Gegner bis hin zum Splatter der auseinanderplatzenden Feinde in ihrer Gesamtheit dafür, dass die Engine hier an ihre Grenze geführt wird. Und mitunter darüber hinaus, wenn die ansonsten stabile Bildrate hier in gerade noch zweistellige Bereiche abrutscht.

Warhammer 40.000: Inquisitor - Martyr ab 8,94€ bei kaufen

Kommentare

casanoffi schrieb am
bondKI hat geschrieben: ?14.01.2018 13:35 In dem man entweder das Movement oder die Ausweichrollen (eins von beidem wars) auf die fucking Pfeiltasten legt, während wasd und Ziffern auf der linken Hälfte ebenfalls mit Skills und anderem Kram belegt sind. Wer hätte es bei den Keys gedacht...ohne 3. Hand schwer irgendwelche Skills zu nutzen oder sich zu bewegen.
Ok, das klingt komisch...
Aber wenn es nur an der Tastenbelegung liegt, dann sollte sich das leicht korrigieren lassen ^^
Was war denn noch so brechreizend?
Lass Dir doch nicht alles aus der Nase ziehen :D
bondKI schrieb am
In dem man entweder das Movement oder die Ausweichrollen (eins von beidem wars) auf die fucking Pfeiltasten legt, während wasd und Ziffern auf der linken Hälfte ebenfalls mit Skills und anderem Kram belegt sind. Wer hätte es bei den Keys gedacht...ohne 3. Hand schwer irgendwelche Skills zu nutzen oder sich zu bewegen.
casanoffi schrieb am
bondKI hat geschrieben: ?13.01.2018 09:54 Tja, und das was man auf der GC spielen konnte, war Brechreiz auslösend. Und das lag nicht nur an der völlig vermurksten Steuerung.
Ich frage mich gerade, wie man bei einem Hack&slay die Steuerung vermurksen kann :D
Was war denn daran im allgemeinen so katastrophal?
schrieb am

Warhammer 40.000: Inquisitor - Martyr
Ab 44.99€
Jetzt kaufen