Test: PixelJunk Eden (Plattformer)

von Jan Wöbbeking



PixelJunk Eden (Plattformer) von Sony
PixelJunk Eden
Entwickler:
Publisher: Sony
Release:
Q1 2012
09.2008
Spielinfo Bilder Videos

Ein Piepsen lässt mich hochschrecken. Ist es mein Wecker, der mich unsanft aus den Träumen reißt? Geträumt habe ich tatsächlich, allerdings mit offenen Augen, die Glubscher auf den in Neonfarben leuchtenden Fernseher gerichtet. Meine Erkundungstour durch die bunte Traumwelt und meine Gier nach mehr und mehr herumfliegenden Pollen hat mich im wahrsten Sinne des Wortes die Zeit vergessen lassen.



Wo bin ich..

Das Piepsen weist mich gedämpft, aber bestimmt darauf hin, dass Pixeljunk Eden kein bloßer Erkundungstrip durch ein surreales Universum ist, sondern ein Spiel; und zu den grundeigensten Merkmalen eines Spiels gehören nun einmal Regeln, die in diesem Fall auch ein Zeitlimit mit einschließen. Ihr merkt schon:
Das Objekt der Begierde: Die stachelige Polle am rechten oberen Bildrand füllt die Samen auf, welche wiederum neue Pflanzen sprießen lassen.
Schlecht kann dieses Spiel nicht sein, denn das Vergessen der Zeit ist in der Regel ein untrügliches Zeichen dafür, dass man eine Menge Spaß an einer Sache hat. Schon mit dem Strategiespiel Pixeljunk Monsters hat Q-Games es geschafft, PS3-Spieler an den Dualshock zu fesseln. Diesmal habt ihr es allerdings mit einem komplett anderem Spielprinzip zu tun - bis auf das Wort »Pixeljunk« und dem nicht zu leugnenden Suchtfaktor haben die beiden Titel nichts gemeinsam.

Pixeljung Eden aus dem PlayStation Store ist ein reines Geschicklichkeitsspiel - ein Jump'n'Schwing, wenn man so will. Oder Bionic Commando ohne Gewalt, wie ein Kollege es treffend zusammengefasst hat. Ihr springt mit einem wenige Pixel großen Minimonster von einer riesigen Pflanze zur nächsten und versucht, möglichst viele der herumfliegenden Pollen einzusacken. Die lassen sich einsammeln, indem ihr sie berührt oder mit eurem Seil hindurchschwingt. Oder ihr dreht euch während des Fallens wild im Kreis und saugt die herabrieselnden Einzelteile an euer wirbelndes Männchen heran. Die eingesammelten Pollen füllen nahegelegene Samenkugeln auf. Springt ihr in ein fertiges Exemplar hinein, wächst aus ihm eine neue Pflanze, an der ihr emporklettert und neue Bereiche des Levels erschließt. Je nach Aufgabenstellung müsst ihr ein bis fünf in den Höhen des Levels versteckte leuchtende Blüten einsammeln, um den Level abzuschließen.

..wo will ich hin..

Genau dieses Erforschen der simpel, aber doch interessant gestalteten Gärten ist es, was das Spiel so unterhaltsam und trotzdem entspannend macht. Auch die relaxte psychedelisch angehauchte Elektro-Musik passt perfekt zum Erlebnis. Mal arbeitet ihr euch an einer kniffligen Steilwand empor,  um nach einer ausgedehnten Erkundungstour an das dringend benötigte Zeit-Extra zu gelangen,
Bunt: Der Humphrey-Osmond-Gedächtnis-Level.
ein anderes mal schwingt ihr euch behende um einen kugelrunden Gegner herum, der versucht, euch vom hohen Stengel auf den Gartenboden zu ballern. Bevor er euch auf den Wecker fällt, solltet ihr ihn besser mit einem beherzten Satz in seinen von einem rotierenden Schild gechützen Kern erledigen. Habt ihr euch verlaufen, schwingt ihr einfach einmal im Kreis und schon fungiert euer Seidenfaden als wegweisendes Radar. Die Neongärten unterscheiden sich zwar optisch nicht all zu stark, doch die unterschiedlich geformten, im Wind wogenden Pflanzen und unebenen Plattformen sorgen trotzdem für Abwechslung.

Der Trip in den Neongarten steuert sich ähnlich wie das Rope Race in Worms - nur andersherum. Während des Fluges könnt ihr kein rettendes Seil abschießen. Statt dessen müsst ihr bereits vor dem Absprung kalkulieren, wohin die Reise geht. Drückt ihr den Sprungknopf einmal, bleibt ihr an einem seidenen Faden hängen. An diesem schwingt ihr euch mittels Analogstick ein paar Runden durch die Gegend , bevor er zerreißt oder ihr ihn mit einem zweiten Knopfdruck kappt. Ihr könnt natürlich auch gleich zweimal auf den Sprungknopf tippen, um ganz klassisch ohne Seil durch die Flora zu hüpfen. Effektiv bewegt ihr euch aber nur voran, wenn ihr euch schwungvoll durch die Gärten hangelt und jede Menge Pollen einkassiert. Lasst euch nicht von der zu Beginn etwas ungewohnten Handhabung einschüchtern: Nach einiger Zeit gleitet ihr so elegant durch die Nacht wie Spiderman. Auch die zu Beginn oft bedrohlich leere Zeitleiste wird schon bald zu einem geringeren Problem: Erwischt ihr eine Kombo aus fünf oder mehr Pollen, erscheint kurz darauf ein Ring aus kleinen Zeit-Extras.

..und wo zum Teufel springst du jetzt schon wieder hin??

Erscheinen zwei Freunde auf eurem Sofa, können sie schon kurz darauf ins Abenteuer einsteigen. Ob ihr alleine, zu zweit oder als Trio Spectra-Blüten sammelt, spielt keine Rolle, denn alle Exemplare werden eurem Konto der Hauptkampagne gutgeschrieben. Je mehr Freunde teilnehmen, desto lustiger wird es.
Nein, nicht das andere links!! Herzlich willkommen im herrlich chaotischen Koop-Modus, leider nur lokal und nicht über's Netz.
Mit der steigenden Zahl an Teilnehmern mehren sich die Möglichkeiten, seinen Mitstreitern - natürlich rein zufällig - in den Weg zu schwingen oder sie in die Luft zu katapultieren. Solch eine Aktion kann aber auch nach hinten los gehen. Verlässt eines der drei Monster den gemeinsamen Bildschirm für ein paar Sekunden, verlieren die Samen zur Strafe einen Teil der gesammelten Pollen. Machmal hängt sich die Kamera sogar an das abstürzende Minimonster, so dass nicht nur die Samen futsch sind, sondern auch die beiden schuldlosen Spieler am Boden spawnen. Etwas mehr Feintuning für den Koop-Modus hätte der Kamera nicht geschadet. Seid ihr alleine unterwegs, zoomt die Kamera dagegen in den richtigen Momenten vorbildlich aus, damit ihr den Überblick behaltet.

Sind eure Freunde wieder verschwunden, hamstert ihr einfach wieder alleine weiter. Ein Manko an der Suche ist, dass ihr jeden Level gleich fünf mal abklappern müsst. Beim ersten Versuch sammelt ihr eine Blüte ein, beim zweiten mal zwei, beim dritten drei usw. Es ist euch nicht erlaubt, gleich sämtliche Blüten auf einmal einzustreichen. Habt ihr nach fünfzig Exemplaren immer noch nicht genug, könnt ihr euch dank der weltweiten Highscoreliste mit Cracks und euren Freunden messsen. Oder spielt für die Galerie und zeichnet ein Video auf. Das Ergebnis landet auf der wahlweise auf der Festplatte oder nach wenigen Knopfdrücken auf Youtube - ein entspechendes Konto vorausgesetzt. Besitzer eines SD-Fernsehers müssen übrigens keinen Augenkrebs fürchten. Eure Monster wirken zwar ziemlich klein, doch wenn ihr nicht gerade einen Fernseher unter 50 Zentimetern Bildschirmdiagonale besitzt, könnt ihr trotzdem noch alles ohne Anstrengung erkennen.
    

Kommentare

HeXXeR schrieb am
galto hat geschrieben:als ob ich mir sowas kaufen würde
eine
WERTUNG von mir
PS3: 1%
das Spiel: 1%
ohhh man du stellst dich gerade als oberdeppen hin :?
in sachen toleranz sowie in sachen innovatives spieldesign
würde ja gerne mal wissen welches spiel bei dir dann mahr als 1% bekommt
pascal222 schrieb am
also ich versteh bei dem test nich wirklich was man bei dem game machen soll, bzw was die schwirigkeit isch. (könnte au dran liegen, dass ich nebenbei noch tv schau), aber nach so viel positiven reviews muss ich mir das spiel wohl unbedingt mal anschaun, spätestens in 1-2 wochen, wenn ich endlich meine ps3 hab...
Nerix schrieb am
Das Spiel ist wirklich klasse, ich habe es mir gleich am Releasetag geholt und habe großen Spaß damit. Die Beschreibung im Artikel trifft es sehr gut ;)
galto schrieb am
als ob ich mir sowas kaufen würde
eine
WERTUNG von mir
PS3: 1%
das Spiel: 1%
Link 01 schrieb am
galto hat geschrieben:hääääääääääääääääää
was soll das den sein
Ein Spiel. Das Erste, das den Kauf der Playstation 3 rechtfertigt. :-)
schrieb am