Auch ein Enton?
Pokémon Mystery Dungeon Retterteam DX ist ein Remake von Pokémon Mystery Dungeon: Team Rot (Game Boy Advance) und Team Blau (Nintendo DS) aus dem Jahr 2006. Sie waren die ersten Spiele der Mystery-Dungeon-Ableger-Reihe. Das Remake nimmt abgesehen von der gewöhnungsbedürftigen Malbuchoptik kaum Veränderungen an dem Klassiker vor, in dem man als Mensch in ein Pokémon verwandelt wird. Welches Pokémon man steuern darf, ergibt sich aus einem kleinen Fragebogen zu Beginn einer Partie. Am Ende der Fragestunde bekommt man ein Pokémon präsentiert, das zu den gegebenen Antworten passen soll. Wenn man mit dem Ergebnis nicht zufrieden ist und nicht unbedingt als Enton durch die Dungeons watscheln möchte, darf man sich optional direkt für Bisasam, Machollo, Flemmli, Eneco etc. entscheiden - insgesamt stehen 16 Pokémon zur Auswahl, allesamt natürlich mit ihren typischen Eigenarten, Stärken und Schwächen.
Im Anschluss entscheidet man sich für ein Begleiter-Pokémon und schon wird nach den ersten Zwischensequenzen ein Retterteam gründet, um andere Taschenmonster aus misslichen Situationen in Dungeons zu befreien. Fortan geht das Retterteam Tag für Tag auf Rettungsmission, während sich im Hintergrund eine Geschichte um die Vulnona-Legende und das Ende der Welt entfaltet, wobei die Inszenierung eher holprig und zweckmäßig mit Textboxen (keine Sprachausgabe) und Mini-Symbolen zur Darstellung von Gefühlslagen daherkommt. Unbeholfen bis knuffig wirkende Animationen kommen hinzu. Manche Kameraschwenks - vor allem beim Anflug der Post - können seltene Mini-Ruckler nicht verbergen. Allzu viel Story hinter dem Geheimnis der Pokémon-Transformation sollte man aber nicht erwarten, alles wird klar von den täglichen Dungeon-Besuchen dominiert.
Wenig Abwechslung im Dungeon
Knacklion, Pikachu und Bisasam erkunden ein Dungeon.
Das Retterteam, das aus bis zu drei Pokémon besteht, steuert man zügig, in rundenbasierter Manier durch abwechslungslose Dungeons, packt Gegenstände in die chronisch zu kleine Sammelbox und kämpft gegen andere Taschenmonster, die sich in dem Dungeon rumtreiben. Da sich der Aufbau der Dungeons bei jedem Besuch verändert, die Auftragstypen (sehr schnell) zur Wiederholung neigen und das virtuelle Ableben mit dem Verlust sämtlicher Gegenstände und Währung dieses Dungeonbesuchs einhergeht, fällt das Spiel in die Roguelite-Kategorie. Dass man als Pokémon gegen andere Pokémon kämpft, wird übrigens dadurch erklärt, dass in der Welt immer wieder Erdbeben und andere Katastrophen stattfinden und die Pokémon deswegen verwirrt seien. Je mehr Pokémon man rettet, desto höher steigt der Retterrang und desto mehr Aufträge und Dungeons werden freigeschaltet.
Jedes Mal, wenn sich die Retterteam-Gruppe im Dungeon um ein Feld bewegt, bewegen sich auch alle Gegner einmal. In diesem Runden-Modus hat man stets genug Zeit, zu überlegen, wohin man geht, welches Pokémon man womit angreift und welches Item man einsetzen möchte. Die Angriffe selbst funktionieren sehr einfach und richten sich je nach Reichweite der Attacke. Mein Karnimani hat z.B. mit der Aquaknarre einen Angriff, der über zwei Felder geht, während Kratzer und Raserei nur im Nahkampf funktionieren.
Die spielbaren Pokémon im Überblick.
Mein Glumanda-Begleiter kann seine Feuerattacke über vier Felder schleudern. Selbst wenn ich Karnimani steuere, attackiert Glumanda fleißig die Gegner selbstständig, solange bis die AP (Angriffspunkte) aufgebraucht sind. Möchte man solche Attacken für höhere/tiefere Dungeon-Etagen aufsparen, muss man die Nutzung der Attacke im Menü verbieten oder Top-Äthertränke zum Auffüllen nutzen.