Gegen Karl, gegen Wellen & gegeneinander
Habt ihr bei eurem Solo- oder Koop-Einsatz einen bestimmten Haken gesetzt, dann ist es anderen Spielern gestattet, euer Spiel zu "invaden" – ihr kennt so etwas z.B. aus einigen From-Software-Titeln. Bei Sniper Elite 5 ploppt dann eine Meldung auf, dass ein Sniper der Achsenmächte das Spiel betreten hat – und dieser menschliche Online-Kontrahent macht dann Jagd auf Karl.
Optischer Fortschritt als Motivator: Figuren und Kopfbedeckungen lassen sich für die unterschiedlichsten Modi freischalten – wer fleißig alles zockt, steigert seinen Gesamtrang.
Im besten Fall entsteht ein spannendes Katz- und Mausspiel, an dessen Ende ihr weiterspielen oder den letzten Speicherstand vor der Invasion reinladen könnt; auch eine Option, den Gegner um Revanche zu bitten, hat Rebellion eingebaut. Wählt ihr im Hauptmenü selbst den Punkt "Invasion der Achsenmächte", dann übernehmt ihr diese fiese Rolle. Leider hat das bei meinen Versuchen technisch nicht immer gut funktioniert, mal war die Session nicht mehr verfügbar, mal wurde ich plötzlich aus der laufenden Invasion geworfen. Läuft es aber, konnte ich Jagd auf Agent Fairburne machen – wenn sich dieser verrät, werde auch ich davon informiert, kann mich zu Karls letztem Aufenthaltsort begeben und ihn im besten Fall erschießen. Ist jetzt keine großartige eigene Idee von Rebellion, fügt dem Sniper-Erlebnis aber trotzdem eine spannende Facette hinzu!
Mehr Standard-Kost als Spannung bietet der Modus „Überleben“: Rebellion hat bereits mehrere ganze Spiele mit Fokus auf Horde-Varianten (
Zombie Army-Serie,
Strange Brigade) entwickelt, demzufolge wird auch hier kompetente Kost serviert. Allein seid ihr mit den anrückenden Wehrmachtseinheiten schnell überfordert, doch im Team ist das Abhalten der Wellen ein reizvolles Unterfangen, zumal mehrere Areale und dort dann wiederum verschieden anspruchsvolle Einsätze angeboten werden.
Kann sehr spannend sein: Im Online-Modus "Kein Überqueren" sind Sniper-Duelle Trumpf. Wer schaut genauer und zielt schneller?
Zu guter Letzt bietet Sniper Elite 5 bereits jetzt eine (kostenpflichtige)
DLC-Mission an, in der man "Herrn Wolf" (sic) in einer Art Obersalzberg-Umgebung eliminiert, und dazu noch einen ausgewachsenen Mehrspieler-Part mit mehreren Spielvarianten. Im "Free-for-All", dem Teamspiel (4-gegen-4) oder dem Truppspiel (4 x 4er-Team) kämpft ihr lagfrei, ohne nennenswerte Wartezeiten und stets mit ausreichend Mitspielern auf mehreren Maps bis zur 50-Kills-Marke. Naturgemäß sind, im Gegensatz zu anderen Online-Shootern, Sniper-Gewehre hier die klaren Kill-Bringer. Neulinge sehen in ihren ersten Partien kaum Land, immerhin zeigt eine Feindsilhouette an, von wo ihr erschossen wurdet; trotzdem hätte eine richtig gute KillCam-Einspielung à la Call of Duty hier nicht geschadet. Der spannendste Modus ist meiner Meinung nach "Kein Überqueren", den hier kann sich wegen einer natürlichen Barriere in der Kartenmitte niemand im Nahkampf begegnen; so kommt es einzig und allein auf eure Skills beim Entdecken und Snipern an – auch hier ist die Lernkurve brutal steil, doch das Scannen der vielen Fensteröffnungen in den sehenswerten Arealen sorgt für Adrenalin pur.