Brettspiel-Test: Die Schlachten von Westeros (Tabletop (Miniaturengefechte))

von Jörg Luibl



Die Schlachten von Westeros: Tabletop in der Welt von George R.R. Martin
Tabletop in der Welt von George R.R. Martin
Spielinfo Bilder  
Strategen und Fantasyfans aufgemerkt: Die "Schlachten von Westeros" entführt zwei Spieler in die epische Welt von George R. R. Martin - allerdings nur aus militärischer Sicht. Denn in diesem Tabletop geht es um knackige Gefechte zwischen den verfeindeten Häusern Lannister und Stark. Wer kann seine Truppen cleverer führen? Wer nutzt Gelände, Kommandos und Spezialfähigkeiten besser aus?

Ein Hauch von Feuer und Eis

"Dummköpfe! Wenn wir nur stark genug anstürmen, werden ein paar Männer durchbrechen, um Ser Jaime Lannister unserer Situation zu schildern, und dann werden sich diese Halunken aus dem Norden in einer Schlacht wiederfinden, die sie nicht gewinnen können."

Das ist der letzte Teil der Einleitung zur zweiten der zehn vorgefertigten Schlachten, die man nacheinander spielen kann. Man kann natürlich auch frei ein Gelände aufbauen, sich zwischen den beiden Parteien Lannister (rot) und Stark (weiß) entscheiden sowie nach Belieben Truppen verteilen - es gibt für diese Scharmützel auch eine optionale Regel,
"Die Schlachten von Westeros" ist ein Strategiespiel für zwei Personen. Es ist im Dezember 2010 beim Heidelberger Spielverlag für etwa 60 Euro erschienen.
"Die Schlachten von Westeros" ist ein Strategiespiel für zwei Personen. Es ist im Dezember 2010 beim Heidelberger Spielverlag für etwa 60 Euro erschienen.
damit die Spielbalance gewahrt wird. Aber es lohnt sich, die mitgelieferten Szenarien nacheinander zu spielen, denn so kann man sich besser auf die Welt einstimmen und das Regelwerk dabei Schritt für Schritt erlernen.

Wer das Lied von Feuer und Eis gelesen hat, wird nicht nur in diesen Beschreibungen wehmütig seufzen, wenn Terrance Crakehall oder Ser Arthur Mallery über die Kingsroad oder Harrenhal sprechen. Er wird sich auch über das edle Artdesign freuen, das auf all den Befehls- und Kommandokarten für mittelalterliche Stimmung sorgt - die Illustrationen können sich sehen lassen. Aber noch wichtiger ist natürlich auf'm Platz, also für Feldherren im Gelände. In diesem Fall lautet das Spielziel des zweiten Szenarios: Es gewinnt, wer nach fünf Runden die meisten relevanten Punkte hält.

Wacklige Truppenparade

138 Plastikfiguren der beiden verfeindeten Häuser "Lannister" und "Stark" sind enthalten: Man muss sie vor dem Spiel in die grünen Basen stecken - was nicht immer auf Anhieb hält.
138 Plastikfiguren der beiden verfeindeten Häuser "Lannister" und "Stark" sind enthalten: Man muss sie vor dem Spiel in die grünen Basen stecken - was nicht immer auf Anhieb hält.
Zunächst baut man das Gelände genau so auf, wie es angezeigt wird: Der große Spielplan zeigt Hexfelder an, auf die entsprechende Module für Straßen, Flüsse, Dörfer, Wälder, Hügel gelegt werden; hinzu kommen Furten, evtl. Zielmarker, Zelte, Belagerungstürme sowie Holz- oder Steinbrücken. Schließlich werden die Truppen sowie die Kommandeure platziert, die man ins Feld führt: Dazu gehören prominente Herrschaften wie Jaime Lannister, Gregor Clegane, Robb Stark, oder Rickard Karstark - alle mit eigenen Spezialfähigkeiten: Addam Marbrand darf als "Vorreiter" z.B. alle Bewegungsbeschränkungen ignorieren und selbst unpassierbares Gelände durchqueren.

Trotzdem flucht man vor dem ersten Spiel nicht selten: Denn das Zusammenstecken der 138 Soldaten, darunter Bogenschützen, Ritter, Reiter und Hundeführer, ist etwas fummelig. Man muss die Plastiksoldaten nämlich auf die kleinen Sockel stecken, was nicht immer einwandfrei funktioniert - ich empfehle von Beginn an einen Tropfen Sekundenkleber, damit Figur und Basis auch vernünftig halten. Falls es schief gedrückte Figuren geben sollte, am besten kurz in heißes Wasser tauchen und gerade biegen, damit nichts bricht.


Kommentare

Wuschel666 schrieb am
die qual der wahl, die schlachten von westeros oder battlelore. das eine spielt im universum von das lied von eis und feuer und klingt unglaublich interssant. das andere is fantasy, mit drachen usw... beides wahnsinnig geil. aber mir beide serien zuzulegen is finanziell denk ich zu teuer, zumals einfach nur zu 2. geht.
hmm, schwere entscheidung... naja erstmal kommt der eiserne thron
AIex schrieb am
way2slow hat geschrieben:Im April soll also eine TV-Serie dazu kommen, hmm...
Alles, was ich will, ist dass Schorsch endlich mal mit dem nächsten Band rausrückt. Wie lange ist der letzte her? 5 Jahre? Gefühlt mindestens.
Aber warum eigentlich bloß 'ne olle Serie? Schreit nicht gerade das Lied von Eis und Feuer nach Big Budget? Selbst das angeblich ach so epische Herr der Ringe hat seinen Kinofilm bekommen. Und jetzt dürfen sich die Westeros-Fans mit 'ner Ami-Serie begnügen, deren Handlung nur darauf getrimmt ist, den nächsten Cliffhanger für die nächste Werbeunterbrechung vorzubereiten.
Apropos Handlung: Ich hab mir mal den Trailer reingezogen. Mir scheint, die Handlung hat wenig mit den Büchern zu tun. Im Interview sagt Schorsch dann ja auch: Das Zentrum der Handlung ist Ned Stark. Der musste aber in den Büchern schon im 1. Band gg sagen. Und auch die Charaktere scheinen mir alles andere als koscher. War nicht Tyrian der Zwerg in den Büchern die personifizierte Hässlichkeit? Im Trailer sehe ich hingegen einen Mann mit einem sehr ansehnlichen Gesicht. Welche Zielgruppe möchte die Serie eigentlich bedienen? Sicher nicht die Leute, die die epische Seefeuer-Schlacht im Trident sehen wollen.
Sorry, das ging jetzt ein wenig am Thema, das ja eigentlich Brettspiel heißt, vorbei, musste aber Mal gesagt werden.
Was heißt hier bloß ne Serie? Wie soll man die Bücher sonst anständig verfilmen. Außerdem ist HBO Garant für Qualität was man vom deutschen TV und Kino nicht behaupten kann.
Wulgaru schrieb am
Mir würden jetzt unglaublich viele Gründe einfallen das Werk des guten Schorschs gut zu finden, aber ausgerechnet Schlachten? Wieviele werden denn in vier Bänden (in denen es immerhin um einen Thronfolgekrieg "jeder gegen jeden" geht) wirklich ausführlich beschrieben? Zwei? Vielleicht drei? Die meisten werden doch einfach "geskippt" indem sie aus der Sicht von Leuten wie Catelyn, Dany oder Tyrion dargestellt werden (also Charas die nicht mitkämpfen). Ich finde ein Serienformat eigentlich ideal, weil die Reihe im Grunde unverfilmbar ist...so gibt es einfach ein Stück weit mehr Zeit die Dinge zu erzählen. Martin arbeitet ja eh mit Cliffhangern und einem umfangreichen Cast...ideal für ein Episodenformat....alles in allem will ich aber eigentlich nur Band 5.... :wink:
@Topic
Das klingt sehr interessant...aber die vielen kleinen Teile schrecken mich doch sehr ab.... :?
way2slow schrieb am
Im April soll also eine TV-Serie dazu kommen, hmm...
Alles, was ich will, ist dass Schorsch endlich mal mit dem nächsten Band rausrückt. Wie lange ist der letzte her? 5 Jahre? Gefühlt mindestens.
Aber warum eigentlich bloß 'ne olle Serie? Schreit nicht gerade das Lied von Eis und Feuer nach Big Budget? Selbst das angeblich ach so epische Herr der Ringe hat seinen Kinofilm bekommen. Und jetzt dürfen sich die Westeros-Fans mit 'ner Ami-Serie begnügen, deren Handlung nur darauf getrimmt ist, den nächsten Cliffhanger für die nächste Werbeunterbrechung vorzubereiten.
Apropos Handlung: Ich hab mir mal den Trailer reingezogen. Mir scheint, die Handlung hat wenig mit den Büchern zu tun. Im Interview sagt Schorsch dann ja auch: Das Zentrum der Handlung ist Ned Stark. Der musste aber in den Büchern schon im 1. Band gg sagen. Und auch die Charaktere scheinen mir alles andere als koscher. War nicht Tyrian der Zwerg in den Büchern die personifizierte Hässlichkeit? Im Trailer sehe ich hingegen einen Mann mit einem sehr ansehnlichen Gesicht. Welche Zielgruppe möchte die Serie eigentlich bedienen? Sicher nicht die Leute, die die epische Seefeuer-Schlacht im Trident sehen wollen.
Sorry, das ging jetzt ein wenig am Thema, das ja eigentlich Brettspiel heißt, vorbei, musste aber Mal gesagt werden.
Numrollen schrieb am
Würde gern auch mal Tide of Iron sehen in einem deutschen Test :)
schrieb am