Brettspiel-Test: Der Ringkrieg 2. Edition (Tabletop (Miniaturengefechte))

von Jörg Luibl



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Authentische politische Lage

Ich kenne nur wenige Brettspiele, die eine derartige militärische und erzählerische Dramaturgie über Aktionen und Ereignisse inszenieren können. Das liegt zum einen daran, dass es hier nicht nur um Krieg à la Risiko geht: Die politische Ausgangssituation lässt z.B. gar nicht zu, dass Sauron oder die freien Völker umgehend rekrutieren und attackieren. Sie müssen sich erst im Krieg befinden, bevor sie ihre Landesgrenzen verlassen oder Verstärkung rekrutieren dürfen.

Die Politikleiste zeigt an, welches Volk ativiert ist (nur die Elben bei den freien Völkern) und welches im Krieg ist (zu Beginn keines). Sauron (rote Plättchen) hat es leichter, seine Truppen mobil zu machen.
Die Politikleiste zeigt an, welches Volk ativiert ist (nur die Elben bei den freien Völkern) und welches im Krieg ist (zu Beginn keines). Sauron (rote Plättchen) hat es leichter, seine Truppen mobil zu machen.
Ersterer hat es als Aggressor natürlich einfacher, denn seine Bündnispartner Isengart sowie Südländer und Ostlinge sind bereits alarmiert. Aber die Zwerge, der Norden, Rohan und Gondor müssen erstmal überzeugt werden, indem man sie mit den Gefährten besucht, entsprechende Karten spielt oder sie von Sauron überfallen werden.

Lediglich die Elben sind bereits aktiviert und in Bruchtal startet auch die Gemeinschaft des Rings. In welchem politischen Zustand sich die acht Nationen befinden, wird durch eine Leiste mit ihren Plättchen symbolisiert.

Zwei Ebenen: Charakterabenteuer und Militärpolitik

Schon ab dem ersten Zug kann man auf zwei Ebenen taktieren. Zum einen politisch sowie militärisch, indem man Armeen innerhalb der Nationengrenzen bewegt, entsprechende Ereignisse spielt sowie Völker überzeugt, in den Krieg einzutreten. Wem gelingt quasi die Mobilisierung am schnellsten? Wer kann wo als Erster angreifen oder verstärken?

Es gehört auch eine Portion geostrategisches Poker dazu - man kann bis zu einem gewissen Grad bluffen. Zum anderen kann man auf der persönlichen sowie abenteuerlichen Ebene taktieren, indem man seine Gefährten bzw. Schergen oder Ringgeister bewegt.

Aber wie viel Energie investiert man als Sauron, um die Gemeinschaft des Rings zu finden? Wie viele Würfel opfert man quasi, um sie zu jagen? Von Anfang an haben beide Spieler eine bestimmte Zahl an Würfeln zur Verfügung, mit denen sie gut haushalten müssen. Denn für jedes geworfene Ergebnis können sie die entsprechende militärische oder individuelle Aktion ausführen.

Hier haben die freien Völker zwar den Nachteil, weniger Aktionen durchführen zu können, aber dafür können sie über einen gewürfelten Joker auch öfter beliebige ausführen.

Kommentare

Jörg Luibl schrieb am
Und dieses Jahr kommt endlich Nachschub, vom selben italienischen Team mit leicht verändertem Konzept: Der Hobbit - Die Schlacht der fünf Heere. Ist bereits für dieses Jahr im dritten Quartal auf Deutsch angekündigt. Ich freu mich wie ein Schnitzel drauf.
http://www.boardgamegeek.com/boardgame/ ... ive-armies
HAL9K schrieb am
Ich würde auch behaupten, dass der Ringkrieg zu viert eher noch besser funktioniert als zu zweit.
Kido schrieb am
ich habe es bisher fast ausschließlich zu 4t gespielt, in vielen vielen Runden und es funktioniert super und macht so sehr viel spaß
gracjanski schrieb am
nee, vergiss es zu viert, es ist ein 2 spieler game
olaf85 schrieb am
Hallo, ich überlege gerade, mir das Spiel zu Weihnachten zu wünschen.
Bei mir ist aber die Frage aufgekommen, ob das Spiel tatsächlich eher auf 2 Spieler ausgelegt ist, oder ob es auch zu 4. Spaß macht, oder ob es da an Reiz verliert?
Da wir immer in einer Gruppe spielen, würde es mich nämlich nur interessieren, wenn es auch zu 4. gut spielbar ist.
Wie sind da so eure Erfahrungen?
Vielen Dank für eure hoffentlich zahlreichen Antworten!
schrieb am