Gaia Project (Feuerland Spiele, Halle 3, Stand D100)
Falls euch
Terra Mystica genauso gut gefallen hat wie uns, solltet ihr euch auf jeden Fall den futuristischen Nachfolger Gaia Project ansehen. Helge Ostertag und Jens Drögemüller lassen euch zwischen 14 Völkern auf sieben doppelseitigen Tableaus mit unterschiedlichen Stärken wählen, um die Galaxie zu besiedeln; dabei soll es keinerlei Glückselemente geben.
Gaia Project, Halle 3, Stand D100.
Man baut Gebäude auf diversen Planeten, die man mit der Zeit aufwerten kann, um z.B. noch mehr Rohstoffe ernten oder Aktionen ausführen zu können. Außerdem kann man in sechs Forschungsbereiche investieren. Weil sich das Spielfeld dynamisch ändert, dürften sich stets neue Startbedingungen ergeben. Ein bis vier Anführer sollen sich über bis zu zwei Stunden einen Wettkampf liefern.
Einiges am Layout wie etwa die Völkertableaus erinnert noch an den Vorgänger, aber es gibt auch interessante Änderungen - wir sind natürlich vor allem auf die spielemechanischen Unterschiede gespannt. Das Material hat es mal wieder in sich: 147 Gebäude und Einheiten sowie 300 Spielsteine sind neben 30 Karten und zehn Galaxiekartenteilen in der Box enthalten. Gaia Project wird ab November offiziell für knapp 70 Euro und auch schon in Essen erhältlich sein.
Gloomhaven (Cephalofair Games, Halle 7, Stand J108)
Gloomhaven, Halle 7, Stand J108.
Das ist vielleicht der größte Geheimtipp der Spielemesse - zumindest für Rollenspieler mit fester Gruppe, die Spiele wie
Descent,
Maus und Mystik oder
Die Legenden von Andor mögen und auch an Pen&Paper interessiert sind. Das über Kickstarter finanzierte
Gloomhaven konnte im Vorfeld bereits viel Lob einheimsen, weil es neben bekannten Mechanismen auch innovative Ideen hinsichtlich Kampf und Erzählweise einfließen lässt, so dass es sich von gewöhnlichen Dungeon Crawlern abhebt; hier
ein Video.
Ein bis vier Helden wandern gemeinsam als Söldner durch eine persistente Fantasywelt, entwickeln ihren Charakter weiter, erkunden kooperativ Dungeons sowie Ruinen und erleben taktische Kämpfe, die von einem kreativen Kartensystem getragen werden: Man würfelt nicht, sondern spielt jeweils zwei Karten aus seiner Hand, die die Initiative sowie den Angriff bestimmen. Das Ganze wird ohne Spielleiter oder Dungeon Master inszeniert.
Anstatt auf Hack&Slay zu setzen, gilt es hier sehr gut mit den wenigen Karten hauszuhalten, um die fordernden Situationen zu bestehen - auch ein Rückzug aus einem Kerker kann eine Alternative sein.
Dabei soll sich die epische Story ändern, indem man am Ende eines Szenarios gemeinsam wichtige Entscheidungen für die nächsten Schritte trifft, so dass es quasi wie in einem Abenteuer-Spielbuch woanders weitergeht. Das Spiel ist darauf ausgelegt, dass man es am besten in fester Gruppe mehrmals hintereinander wie eine klassische Pen&Paper-Kampagne erlebt. Klingt alles sehr gut, nur ist bisher lediglich eine englische Version für happige 140 Euro erhältlich - vermutlich auch in Essen.
Indian Summer (Edition Spielwiese, Halle 1, Stand D122)
Indian Summer, Halle 1, Stand D122.
Was wäre eine Spielemesse ohne einen neuen Titel von Uwe Rosenberg? Allerdings hat sich der Schöpfer von zeitlos genialen Klassikern wie Bohnanza oder
Agricola in letzter Zeit eher dem gemütlichen taktischen Sammeln als dem komplexen Setzen von Arbeitern verschrieben - und das in Serie.
Indian Summer ist ein separat spielbarer Teil einer Trilogie, die mit dem kurzweiligen
Cottage Garden ihren Anfang nahm. Nur dass man diesmal in Neuengland unterwegs ist, um geometrische Blätterformen möglichst Flächen deckend und gewinnbringend zusammen zu puzzeln.
Der Clou ist, dass diese an Tetris erinnernden Figuren Löcher haben, mit denen man auf den Spielbrettern sichtbare Schätze ergattern kann, die einem wiederum mehr Optionen und Punkte bringen. Empfohlen wird Indian Summer für einen bis vier Spieler ab acht Jahren. Es soll etwa 35 Euro kosten.
Jagged Alliance - The Board Game (Underground Games, Halle 6, Stand H109)
Das dürfte zumindest Taktiker alter PC-Schule neugierig machen:
Underground Games hat die
Kickstarter-Kampagne zur Finanzierung von
Jagged Alliance - The Board Game gestartet. Dabei handelt es sich um die Premiere für die Frankfurter Entwickler, die die Lizenz von THQ Nordic erworben haben. 50.000 Euro sind das ausgeschriebene Mindestziel für die
Jagged Alliance, Halle 6, Stand H109.
kooperative militärische Strategie, die sich eng am digitalen Original orientieren soll. Wir drücken die Daumen, dass die Qualität am Tisch besser ausfällt als 2014 in Jagged Alliance: Flashback, das am Bildschirm nicht begeistern konnte.
Bis zu vier Söldner mit unterschiedlichen Fähigkeiten können zusammen in mehreren Szenarien antreten, um ein fiktives Land von einem Diktator zu befreien. Über 100 Karten mit Waffen, Verbündeten und Ausrüstung sind neben Miniaturen für Helden und Feinde geplant; auch eine Regelvariante für Solisten ist dabei. Ganz entscheidend wird natürlich das Schleich- und Kampfsystem sein, das ihr in Essen ausprobieren könnt. Der Preis soll bei 60 Euro liegen.
Kingdomino und Queendomino (Pegasus, Halle 3, Stand M107)
Kingdomino, Halle 3, Stand M107.
Kingdomino ist das offizielle Spiel des Jahres 2017. Wir haben es
bereits getestet und als durchaus unterhaltsam eingestuft - auch wenn Bruno Cathala mit
Abyss oder
Five Tribes schon bessere Spiele designt. Nichtsdestotrotz: Die Landschaften sind hübsch anzusehen,
Queendomino, Halle 3, Stand M107.
die Regeln sind logisch sowie schnell verinnerlicht und die Legetaktik richtet sich an Gelegenheitsspieler. Dabei bietet sie sowohl hinsichtlich der möglichst cleveren Verzahnung von Landschaften als auch der Multiplikatoren genug Spielraum für Überraschungen.
Wer ein familientaugliches Spiel mit Puzzleflair sucht, das man auch mit Kindern gut spielen kann, macht hier nichts falsch und zahlt etwa 20 Euro. Außerdem gibt es bereits einen Nachfolger, der für etwas mehr Spieltiefe sorgen könnte:
Queendomino wird in Essen spielbar sein und soll mit speziellen Bauflächen für Gebäude sowie der Rolle der Königin deutlich mehr Möglichkeiten für zwei bis vier Teilnehmer anbieten. Es wird etwa 20 Euro kosten, ist separat spielbar, aber auch mit
Kingdomino kompatibel. Sprich: Man kann beides zusammen aufbauen, um dann mit bis zu acht Leuten loszulegen.