Auf die Plätze, fertig – Kampf!
King of Tokyo ist ein Würfeltaktikspiel für zwei bis sechs Personen von Richard Garfield (Magic: The Gathering). Es ist für knapp 30 Euro komplett auf Deutsch beim Heidelberger Spielverlag erschienen und hat seit seinem Erscheinen 2011 schon einige Preise eingeheimst.
Panik am Tisch: Die sechs schwarzen Würfel sind gefallen und zeigen satte vier giftgrüne Tatzen, dazu einen Blitz und ein Herz. Während Cyber Bunny, Meka Dragon und Alienoid besorgt auf ihre Lebenspunkte schauen, reibt sich Giga Zaur die Hände, denn das war ja nur der erste Wurf – es folgen noch zwei! Wie beim Kniffel darf man jene Würfel dreimal erneut über den Tisch kullern, deren Ergebnis einem nicht zusagt. Aber was ist einem wichtiger: Schaden, Leben, Energie oder Ruhm? Der angriffslustige Giga schnappt sich alle Nicht-Tatzen und würfelt los. Warum haben die drei anderen Monster eigentlich so einen Bammel?
Sie warten außerhalb von Tokyo, Giga Zaur steht jedoch mitten im Zentrum. Sein Nachteil: Hier darf er sich nicht mit Herzen heilen; außerdem fügen Außenstehende nur ihm Schaden zu. Aber sein zerstörerischer Vorteil: Nur von hier aus wird der Schaden an alle Außenstehenden verteilt! Er würfelt tatsächlich noch zwei Tatzen und grinst diebisch – jetzt müssen alle anderen Spieler unten rechts an ihrer Scheibe sechs Lebenspunkte abziehen. Das führt dazu, dass Alienoid mit einem lauten Fluch stirbt, Meka Dragon tatsächlich nur einen und Cyber Bunny noch zarte drei Punkte hat. Wie soll man Giga Zaur bloß aufhalten?
Auf der Jagd nach Ruhm
Man braucht nicht viel Platz: Neben dem Spielplan, sechs Monsterfiguren aus Pappe in Plastikhaltern und ihren Anzeigern sind 66 Karten, 28 Chips, acht Würfel und zig Energiebrocken dabei.
Es gibt ja noch Ruhm und über 60 Karten mit Spezialfähigkeiten! Wer zwanzig Punkte Ruhm ansammelt, gewinnt das Spiel genauso wie das letzte lebende Monster – es führen also zwei Wege zum Sieg. Ruhm ergattert man wiederum auf drei Arten: Erstens bekommt man einen Punkt, sobald man das Zentrum von Tokyo betritt. Zweitens bekommt man zwei Punkte, sobald man dort eine Runde ausgehalten hat. Drittens bekommt man einen, zwei, drei oder mehr, wenn man einen Pasch gleicher Zahlen würfelt – dreimal eine Drei sind z.B. drei Punkte. Jede weitere Drei bringt dann Extraruhm.
Das Zünglein an der Waage können die Spezialfähigkeiten auf den Karten sein, die man für Blitze (Energie) kauft: Cyber Bunny hat zwar nur noch drei Lebens- sowie elf Ruhmpunkte, aber neben ihrem pinken Monstermech liegt „Armageddon“. Diese mächtige Karte besagt, dass sie neun Ruhmpunkte auf einen Schlag bekommt, wenn sie mit ihrem Wurf sechs unterschiedliche Symbole erzielt: Also eine Eins, Zwei, Drei, Tatze, Blitz und Herz – quasi eine Straße ohne Reihenfolge. Das Beste ist, dass sie auch noch „Flexibel“ ausliegen hat, denn für zwei Blitze darf sie einen Würfel beliebig drehen. Wie viele man davon hat, wird von grünen Steinchen markiert.