Brettspiel-Test: King of Tokyo (Würfelspiel)

von Jörg Luibl



King of Tokyo (Brettspiel) von Heidelberger Spielverlag
Monsterspaß & Kniffeltaktik
Entwickler:
Release:
10.10.2011
Spielinfo Bilder  
Ihr sucht ein kurzweiliges Spiel für laue Sommerabende? Eines mit Action und jeder Menge Schadenfreunde, das man mit der ganzen Familie zocken kann? Dann solltet ihr einen Blick auf „King of Tokyo“ werfen. Die rasante Würfeltaktik von Richard Garfield (Magic: The Gathering) verwandelt jeden Spieler in ein Monster, das nur zwei Ziele kennt: Alle anderen platt machen oder den meisten Ruhm einsacken!

Auf die Plätze, fertig – Kampf!

King of Tokyo ist ein Würfeltaktikspiel für zwei  bis sechs Personen. Es ist für knapp 25 Euro komplett auf Deutsch beim Heidelberger Spielverlag erschienen.
King of Tokyo ist ein Würfeltaktikspiel für zwei bis sechs Personen von Richard Garfield (Magic: The Gathering). Es ist für knapp 30 Euro komplett auf Deutsch beim Heidelberger Spielverlag erschienen und hat seit seinem Erscheinen 2011 schon einige Preise eingeheimst.
Panik am Tisch: Die sechs schwarzen Würfel sind gefallen und zeigen satte vier giftgrüne Tatzen, dazu einen Blitz und ein Herz. Während Cyber Bunny, Meka Dragon und Alienoid besorgt auf ihre Lebenspunkte schauen, reibt sich Giga Zaur die Hände, denn das war ja nur der erste Wurf – es folgen noch zwei! Wie beim Kniffel darf man jene Würfel dreimal erneut über den Tisch kullern, deren Ergebnis einem nicht zusagt. Aber was ist einem wichtiger: Schaden, Leben, Energie oder Ruhm? Der angriffslustige Giga schnappt sich alle Nicht-Tatzen und würfelt los. Warum haben die drei anderen Monster eigentlich so einen Bammel?

Sie warten außerhalb von Tokyo, Giga Zaur steht jedoch mitten im Zentrum. Sein Nachteil: Hier darf er sich nicht mit Herzen heilen; außerdem fügen Außenstehende nur ihm Schaden zu. Aber sein zerstörerischer Vorteil: Nur von hier aus wird der Schaden an alle Außenstehenden verteilt! Er würfelt tatsächlich noch zwei Tatzen und grinst diebisch – jetzt müssen alle anderen Spieler unten rechts an ihrer Scheibe sechs Lebenspunkte abziehen. Das führt dazu, dass Alienoid mit einem lauten Fluch stirbt, Meka Dragon tatsächlich nur einen und Cyber Bunny noch zarte drei Punkte hat. Wie soll man Giga Zaur bloß aufhalten?

Auf der Jagd nach Ruhm

Neben dem Spielplan, sechs Monsterfiguren (aus Pappe in Plastikhaltern) und ihren Anzeigern sind 66 Karten, 28 Chips, acht Würfel und zig Energiebrocken dabei.
Man braucht nicht viel Platz: Neben dem Spielplan, sechs Monsterfiguren aus Pappe in Plastikhaltern und ihren Anzeigern sind 66 Karten, 28 Chips, acht Würfel und zig Energiebrocken dabei.
Es gibt ja noch Ruhm und über 60 Karten mit Spezialfähigkeiten! Wer zwanzig Punkte Ruhm ansammelt, gewinnt das Spiel genauso wie das letzte lebende Monster – es führen also zwei Wege zum Sieg. Ruhm ergattert man wiederum auf drei Arten: Erstens bekommt man einen Punkt, sobald man das Zentrum von Tokyo betritt. Zweitens bekommt man zwei Punkte, sobald man dort eine Runde ausgehalten hat. Drittens bekommt man einen, zwei, drei oder mehr, wenn man einen Pasch gleicher Zahlen würfelt – dreimal eine Drei sind z.B. drei Punkte. Jede weitere Drei bringt dann Extraruhm.

Das Zünglein an der Waage können die Spezialfähigkeiten auf den Karten sein, die man für Blitze (Energie) kauft: Cyber Bunny hat zwar nur noch drei Lebens- sowie elf Ruhmpunkte, aber neben ihrem pinken Monstermech liegt „Armageddon“. Diese mächtige Karte besagt, dass sie neun Ruhmpunkte auf einen Schlag bekommt, wenn sie mit ihrem Wurf sechs unterschiedliche Symbole erzielt: Also eine Eins, Zwei, Drei, Tatze, Blitz und Herz – quasi eine Straße ohne Reihenfolge. Das Beste ist, dass sie auch noch „Flexibel“ ausliegen hat, denn für zwei Blitze darf sie einen Würfel beliebig drehen. Wie viele man davon hat, wird von grünen Steinchen markiert.

Kommentare

Tomstar234 schrieb am
Ja, danke für Deine Einschätzung...! ;) Haben es am Wochenende auch mal zu dritt ausprobieren können und es war auch direkt schon eine ganze Ecke spaßiger. Bin also guter Dinge, dass KoT auch auf unsere Favoriten-Liste des heimischen Spielschranks kommt...;)
Nil0 schrieb am
Hihi. KoT zu zweit ist in etwa ein bisschen langweiliger als Verstecken oder Fangen alleine. Nur damit du einen groben Maßstab hast. Wenn allerdings zuvor bereits vier Spieler ausgeschieden sind, dann geht auch so ein Finale mächtig ab.
Tomstar234 schrieb am
Hm, also ich kann die häufig zu lesende Begeisterung auf diversen Seiten für dieses Spiel nicht ganz nachvollziehen. Bisher haben wir es nur zu zweit gespielt, vielleicht gewinnt das Spiel mit mehr Spielern an Facetten, aber mit zwei Spielern ist es ziiiieeemlich öde... Eine Partie dauert keine 10 Minuten, sodass die eigentlich sehr interessanten Karten kaum zum Tragen kommen.
Vielleicht wird's ja noch, wenn wir es mit mehreren Mitspielern ausprobieren können. Die ein oder andere Chance geben wir dem guten Stück auf jeden Fall noch...
keiner einer schrieb am
AngryDwarf hat geschrieben:Außerdem wärmt das gut für die oft folgenden Ja, Herr und Meister Runden auf.
Was genau geht da ab?
Reines Kartenspiel und gegenseitiges bekriegen? :twisted:
AngryDwarf schrieb am
Wunderbares Spiel in der richtigen Gruppe. Ist bei uns zu einem Pflichteinstieg in jeden Spieleabend geworden. Wir spielen die Startspielerregel (der, der seinem Monster am ähnlichsten sieht) übrigens so aus, dass jeder versuchen muss, sich eine möglichst große Ähnlichkeit anzudichten. Außerdem wärmt das gut für die oft folgenden Ja, Herr und Meister Runden auf.
schrieb am