Special: 4Sceners

von Bobic



4Sceners (Sonstiges) von 4Players
Revision 2019: Die beste Amiga-Demo-Compo der letzten 20 Jahre! (Teil 1)
Sonstiges
Entwickler: 4Sceners
Publisher: 4Players
Release:
kein Termin
kein Termin
Spielinfo Videos  
Revision 2019: Österliche Heimat für die Demoszene. Treffpunkt für kreativ schaffende Computerkünstler. Jahr für Jahr Brutstätte mit den meisten Szene-Releases im Jahr und zugleich Heiligtum mit vielen unvergessenen Momenten. Dominiert von der PC-Demoszene, die in allen erdenklichen Dateigrößen für Begeisterungsstürme sorgt. 2019 jedoch standen all die schönen PC-4k, 8k und 64k Intros, ebenso die PC-Demos, im Schatten des Commodore Amiga, dem längst aus den Wohnzimmern verschwundenen 16bit-Rechners. Denn in Saarbrücken durften wir den mit Abstand besten Amiga-Demowettbewerb der letzten 20 Jahre erleben. Ein Highlight jagte das andere. Die Messlatte wurde mit jedem gezeigten Werk höher gelegt. Gänsehautmomente wechselten sich reihenweise mit offenstehenden Münder ab, nur um beim zwölften und letzten Demo, Eon von The Black Lotus für den Amiga 500, endgültig in einem Orkan an Jubelschreien, tosendem Applaus und purer Faszination zu enden. Dieser Amiga-Demowettbewerb hat gezeigt, warum die Demoszene so einzigartig in ihrer Kunst und ihrem Schaffen ist, weshalb es einfach nur berauschend ist Teil von ihr zu sein oder ihr Spiel mit unseren Sinnen aufzusaugen. Genau deshalb beleuchten wir im ersten Teil unserer Berichterstattung zur Revision 2019 diese Flut an brillanten Produktionen für den Amiga.






Eon / The Black Lotus (Amiga 500 Demo, 1. Platz)
Die beste, je für einen OCS-Amiga geschriebene Szenedemo. Punkt. Ein einziger Satz, der mehr sagt als Worte beschreiben könnten. Dennoch würden wir diesem Demo-Monument und ihren Machern nicht genug Wertschätzung entgegenbringen, würden wir es dabei belassen. Denn was die DICE-Jungs von The Black Lotus hier geschaffen haben, ist bislang einzigartig. Es mag Demos geben, die mehr Effekte beinhalten. Wenn es jedoch um Storytelling, Design und Stimmung gibt, schwebt Eon über allen anderen Amiga-Demos, vermutlich sogar über den meisten Demos der gesamten Szene! Mit vielen gepixelten Bildern, getragen von einem ungemein atmosphärischen Soundtrack aus der Feder von Hoffman, entführen uns TBL in eine mystische, düstere Distopie, die zum Ende hin reichlich Fahr aufnimmt und mit einer spektakulären Vektorisierung von Figuren für helle Aufregung sorgt. Optik, Akustik und Stimmung sind unheimlich dicht miteinander verwoben und bilden somit einen krassen Gegensatz zu den bisherigen Werken der Schweden. Zum ersten Mal erzählen The Black Lotus eine richtige Geschichte, kehren dem von Effekten dominierten Demodesign den Rücken und erschaffen mit Eon ein einzigartiges, digitales Kunstwerk auf zwei Disketten für eine Maschine, die vor satten 34 Jahre das Licht der Welt erblickte.



De Profundis / The Deadliners & Lemon. & Oxygene (Amiga 500 Demo, 2. Platz)
Nach The Fall ist De Produndis. Was das Dreigestirn rund um Core-Design-Legende Dan Scott bereits vergangenes Jahr begonnen hat, findet 2019 eine Fortsetzung. Erneut auf dem Amiga 500. Eine Geschichte mit vielen feschen Pixelgrafiken erzählt das Gruppentrio in dieser Demo, die immer wieder von leckeren, großformatigen Effekten angereichert und kongenial von stimmigen Klängen begleitet werden. Dabei wird nicht nur ein Weltrekord gebrochen (Glenz Vector), sondern Objekte geschickt mit den Bildern verbunden. Stimmungsvoll, Art-lastig und einfach große Demo-Klasse!



Knarkzilla / Ephidrena & Loonies & Kvasigen (Amiga AGA Demo, 3. Platz)
Brutale Technik, brachiale Effekte und ein hämmernder Soundtrack zeugen berechtigterweise vom Selbstvertrauen von Loaderror und Co. mit Knarkzilla etwas Gewaltiges geschaffen zu haben. Denn wo andere Amiga-Demos auf die Standard-Auflösung von 320x256 Bildpunkten setzen, ballern sie uns satte 640x200 Pixel auf den Sehnerv. Mit Erfolg. Denn nicht nur klassisiche Effekte wie Partikeln und Lightcycles profitieren von der gewonnenen Schärfe, auch die spektakulären Surface-Zooms sehen spektakulär aus. Das Alles ist jedoch nichts gegen das ultimativ krasse Highlight in Form eines detaillierten Godzilla-Modells, das technisch mit das beeindruckendste ist, was man bislang auf einem 060er-Amiga-CPU bestaunen durfte. Krasse Show!



Signals / Haujobb (Amiga AGA Demo, 4. Platz)
Von der Farbstimmung her das Beste, was die Revision im Jahr 2019 Compo-übergreifend zu bieten hatte! Und doch hat es für das schnelle, hervorragend aussehende und richtig gut designte Signals von Haujobb nur für Platz 4 beim Demo-Wettbewerb gereicht. Das ist jedoch der überragenden Konkurrenz geschuldet, die ein ums andere Mal das gesamte Publikum mehr und mehr elektrisierte. Dennoch ist Signals ein Platz im Demo-Olymp sicher. Smoothe Technik und rasante Effekte von Hellfire und NoName, optischer Pixelschmaus von Optic und hochklassiger Drum 'n' Bass von Altmeister Muffler. Das klingt nicht nur nach großartiger Unterhaltung, sondern ist es auch. Definitiv die beste und geschliffenste Amiga-Demo von Haujobb seit dem Comeback im Jahr 2010.



Origins / Unique (Amiga AGA Demo, 5. Platz)
Die frisch gebackenen Meteoriks-Gewinner für "Best low end production" schicken mit Origins den direkten Nachfolger zu ihrem prämierten Horizons ins Rennen. Auch der glänzt wieder mit massig 3D-Gebäck, eines wohl schmeckender und intensiver im Erlebnis als das andere. Gewürzt mit einer dicken Prise an Design, welches das hochgelobte Horizons in allen Belangen düpiert und in wirklich jedem Moment eine beeindruckende Show bietet. Für uns der fünfte 1. Platz bei der Amiga-Demo-Compo auf der Revision 2019.

"Effekt- und Designkunst vom anderen Stern - auch bei den Amiga Intros!"



Goon Royale / Spaceballs (Amiga AGA 64k Intro, 1. Platz)
Nach dieser geballten Machtdemonstration der Amiga-Demoszene auf dem Demo-Sektor sind wir uns sicher, dass Slummy mit seinen Spaceballs im kommenden Jahr ebenfalls bei der "großen" Competition in den Ring steigen wird. Für 2019 hatte er "nur" eine 64k Intro im Gepäck. Die jedoch hat es natürlich in sich. Goon Royale ist gespickt mit frischen Effekten, neuartigem Design und elitärer Coding-Technik. Ein Schauspiel, das Freudentränen hervor ruft, da es so anders ist als die meisten anderen Amiga-Intros. Erinnerungen an das Jahr 1996 werden wach, als CNCD ihre spektakuläre Demo Inside für MS-DOS veröffentlichten. Auch das war einfach seiner Zeit voraus.



Coda / Abyss (Amiga 500 64k Intro, 2. Platz)
Wundervoll! Einfach nur wundervoll ist die erste richtige Effektproduktion von Abyss seit gefühlten Jahrzehnten. Pink bietet in Coda nicht nur jede Menge feine Effekte, präsentiert in gewohnt flottem, farbenfrohen und extra-smoothen Abyss-Stil, sondern nutzt dieses wundervolle Kleinod auch gleich für eine weitere Präsentation seines neuen Musik-Trackers PreTracker. Denn wenn Pink eines nicht verlernt hat, dann ist es die Kunst, großartige Ohrwurmmelodien in ein chippiges Gewand zu packen. Genau das zeigt er wieder einmal in Coda und macht all unsere Sinne auf einmal rundum glücklich!



Electromathesis / Software Failure (Amiga AGA 64k Intro, 3. Platz)
So langsam aber sicher mausert sich Ham, seines Zeichens alleiniger Aufrechterhalter der Amiga-Demoszene in Spanien während der letzten 10+ Jahre, zum raffinierten Effekt- und Designkünstler. Vorbei sind die Zeiten, wo sein wirrer Stil in Sachen Design und Musik oftmals seine technischen Errungenschaften schmälerte. Ein Werk wie das hier vorliegende Electromathesis lebt von seinen vielschichtigen, kunstvollen Effekt-Layern und der gelungenen Mischung aus 2D und 3D. Auch die Breakbeat-lastige Musik ist dieses Mal besser gelungen, bietet aber noch Raum für Verbesserungen. Alles in allem wirkt Electromathesis wie eine auf modern getrimmte und der Technik angepasste Haujobb-Intro aus den späten 1990er Jahren. Alles gut, also!

"Noch mehr Amiga-Demo-Wahnsinn!"



Brutalism / Capsule (Amgia AGA Demo, 6. Platz)
Der Name ist Programm. Brutalism ballert wirklich aus allen Rohren, sei es beim Sound, bei den Effekten oder dem Tempo des Gebotenen. Tolle, abwechslungsreiche Szenen gibt es obendrauf, weshalb Capsule hier ganz klar ihr Meisterwerk abliefern und die Messlatte für die spanische Amiga-Szene wieder etwas höher legen.



Dark Goat Rises / Noice (Amiga AGA Demo, 7. Platz)
Wie so viele andere Demogruppen, so feiern auch die Schweden von Noice ihr 30-jähriges Jubiläum. Und kehren mit einer richtig schönen Demo nicht nur auf die Demobühne, sondern auch auf die Amiga-Plattform zurück. Dark Goat Rises ist zu jedem Zeitpunk ein stilvolles, stimmiges Comeback. Es bietet schöne Szenen und einen typischen, stets passenden Soundtrack. Wir hoffen auf baldigen Nachschub von den Ziegenhirten, die noch nie in all den Jahren etwas Schlechts abgeliefert haben.



Driftwood / Almagest (Amiga AGA Demo, 8. Platz)
Hier liegt ein Erstlingswerk vor. Almagest enführen im Slideshow-artigen Driftwood ins Weltall. Ähnlich dem Siegerwerk, Eon von TBL, dominieren hier die Bilder über den Effekt-Code, der eher auf minimalem Level vonstatten geht. Macht nichts, da die Atmosphäre stimmt!



Zealotry / Moods Plateau (Amiga 500 Demo, 9. Platz)
Die Flut an prächtiger Amiga-Unterhaltung endet auch mit der neunten Demo nicht. Moods Plateau feiern zwar nur ihren 20. Geburtstag, schnüren aber ein cooles Style-Paket an Effekten, Grafiken und guter Musik, der man sich nicht entziehen kann.

Kommentare

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Thema!
schrieb am