Vorschau: World of Speed (Rennspiel)

von Michael Krosta



World of Speed (Rennspiel) von Slightly Mad Studios
World of Speed
Publisher: -
Release:
2014
Spielinfo Bilder Videos
Bei den Slightly Mad Studios arbeitet man derzeit nicht nur an der Rennsimulation Project Cars. Mit World of Speed will man auf Free-to-play-Basis eine andere Seite des virtuellen Rasens zeigen: Zwar dreht sich auch hier alles um PS, schicke Autos und den Geschwindigkeitsrausch, doch sollen Teamwork und Action-Racing im Mittelpunkt stehen. Wir waren bei der Enthüllung in Zandvoort dabei und durften nicht nur erste Runden am PC drehen, sondern auch in realen Sportwagen über die niederländische Piste brettern.

Abzocke vorprogrammiert?

Gemeinsam für den Sieg? Hier steht Teamplay im Mittelpunkt.
Gemeinsam für den Sieg? Hier steht Teamplay im Mittelpunkt.
Bei der Kombination aus Rennspiel und Free-to-play schrillen die Alarmglocken: Real Racing 3 (=> zum Test) war eine dreiste Abzocke sondergleichen und auch die Macher von Autoclub Revolution (ACR) schienen es zumindest in der Anfangsphase mit überzogenen Preise sowie aufgezwungenen Mikrotransaktionen in erster Linie auf den Geldbeute der Fahrer abgesehen zu haben. Ein ekelhafter Trend, der mittlerweile sogar in Vollpreis-Produktionen wie Gran Turismo 6 und Forza Motorsport 5 Einzug hält.

Andy Tudor, Creative Director von World of Speed, versichert dagegen, dass man sich keine Sorgen machen muss: „Du kannst das komplette Spiel durchspielen und online gegen deine Freunde fahren, ohne nur einen Cent zahlen zu müssen“. Auf meine Nachfrage, wie man denn Geld verdienen wolle, reagiert er sichtlich pampig: „Was interessiert es die Leute immer, wie und womit wir Geld verdienen wollen? Wir wollen in erster Linie, dass die Leute Spaß mit unserem Spiel haben. Darauf kommt es an!“. Man habe ein anderes Geschäftsmodell gewählt als die üblichen Mikrotransaktionen, über das man an dieser Stelle noch nicht sprechen wolle. Aha. Da sind wir aber mal gespannt, bleiben aber weiter skeptisch, ob der kostenlose Fahrspaß nicht doch noch die eine oder andere kostspielige Beule bekommt.

Freie Fahrt voraus

Die Boliden werden aufwändig modelliert - leider gibt es keine Cockpitansicht.
Die Boliden werden aufwändig modelliert - leider gibt es keine Cockpitansicht.
Bei den lizenzierten Fahrzeugen, darunter Perlen wie der McLaren MP4-12c, Mercedes SLS oder Paganis Huayra, muss man sich weniger Sorgen machen: Zwar landet nach Kollisionen der eine oder andere Kratzer im Lack der schick modellierten Boliden, doch im Gegensatz zu Simulationen muss man hier keine Auswirkungen auf die Fahrphysik oder Leistung befürchten.

Gut so, denn in den Rennen geht es hart zur Sache! Es wird nicht nur mit physikalischen Hilfsmitteln wie dem Windschatten, sondern auch mit rücksichtslosen Rempeleinlagen und automatisch regenerierenden Tuboladungen um Positionen gekämpft. Strafen? Gibt’s bewusst nicht! Im Gegenteil: Wer seine Konkurrenten mit Attacken effektiv abschießt, bekommt sogar Extrapunkte für die Driver Score, in die auch andere Fahrmanöver einfließen – das Kudos-System von Bizarre Creations lässt grüßen, weshalb ich es auch vermessen finde, dass Slightly Mad dieses Belohnungssystem als eigene Erfindung anpreist.

Die gewählte Bezeichnung als „Action Racing“ für World of Speed kommt also nicht von ungefähr und so erinnern die Rangeleien eher an eine Mischung aus Burnout und PGR, ohne aber die Klasse der beiden Vorbilder zu erreichen. Dafür fehlen zum einen die cool inszenierten Takedowns und zum anderen erscheinen mir die Rennen einen Tick zu chaotisch, wenn man ständig in Häuserwände oder andere Hindernisse geschubst wird und Massenkarambolagen auf der Tagesordnung stehen. Auch hinsichtlich der Fahrphysik kommt man nicht an PGR heran, obwohl die Entwickler eine ähnliche Balance aus Fahrspaß und Anspruch anpeilen. Neben Controller und Lenkrad kann man die Karossen selbst mit Tastatur noch ordentlich auf der Strecke halten. Zwar tendiert man insgesamt stärker zum Arcade-Modell und wird den Anspruch durch Zuschalten von Fahrhilfen sogar noch weiter senken dürfen, doch mit reiner Vollgas-Mentalität kommt man trotzdem nicht weit.

Kommentare

BesorgterBuerger schrieb am
dominiczeth hat geschrieben:RaceRoom ist aber eine Sim (oder tut so :p) während World of Speed ein reiner Arcade Racer ist. Und R3E ist nicht Free to Play sondern eher Pay to Play, und das nicht zu knapp. Man hat keine möglichkeit Fahrzeuge ohne Geld freizuschalten. Letztendlich ist das der gleiche scheiß wie iRacing.
Da kann ich nur zustimmen.
Ich würde ja gerne für eine gute neue Sim etwas bezahlen, aber die Preismodelle von diesen beiden Spielen gehen mir zu weit.
Dann spiel ich doch lieber Race 07, Gt Legends, GTR usw. Die sind mittlerweile sehr günstig zu haben und trotz ihres Alters noch sehr gute Simulationen.
dominiczeth schrieb am
RaceRoom ist aber eine Sim (oder tut so :p) während World of Speed ein reiner Arcade Racer ist. Und R3E ist nicht Free to Play sondern eher Pay to Play, und das nicht zu knapp. Man hat keine möglichkeit Fahrzeuge ohne Geld freizuschalten. Letztendlich ist das der gleiche scheiß wie iRacing.
LaMegTenke schrieb am
RaceRoomRacingExperience. Free to play over Steam. Mehr braucht man im Moment eigentlich nicht. Und die Nordschleife kommt ja noch. :Hüpf:
Sabrehawk schrieb am
ich zitiere mal irgendjemanden der bestimmt mal gesagt hat .."the racing game community is pretty anal about their shit"
dominiczeth schrieb am
LOL wo war das eine Beleidigung? Es war nur ein gut gemeinter Rat :p
Eine Beleidigung wäre es gewesen hätte ich gesagt: Du bist dumm! Oder ähnliches ;)
@Stölzel: Wir kennen uns? :O ;) Und ja du hast recht, das war wirklich nicht böse gemeint :D
schrieb am