Vorschau: Watch Dogs: Legion (Action-Adventure)

von Matthias Schmid



Watch Dogs: Legion (Action-Adventure) von Ubisoft
Big Trouble in Big London
Entwickler:
Publisher: Ubisoft
Release:
29.10.2020
29.10.2020
12.11.2020
29.10.2020
29.10.2020
10.11.2020
Erhältlich: Digital (PSN, Xbox Store, Epic Games Store), Einzelhandel
Erhältlich: Digital (PSN, Xbox Store, Epic Games Store), Einzelhandel
Erhältlich: Digital (PSN, Xbox Store, Epic Games Store), Einzelhandel
Jetzt kaufen
ab 5,70€
Spielinfo Bilder Videos
Wird Watch Dogs Legion ein Open-World-Hackertraum mit beinahe unendlicher Charakter-Vielfalt? Drei Stunden lang konnten wir uns in Ubisofts Vision von London austoben - mit reichlich Auto-Action, fliegenden Drohnen, schleichenden Bauarbeitern und Hacker-Tricks bis der Arzt kommt. Hier kommt die große Vorschau!

Terroristen wider Willen

Das freiheitlich denkende Hackerkollektiv DedSec versucht alles, eine Serie von Terroranschlägen in der englischen Hauptstadt zu verhindern - und mein Charakter ist im spielbaren Intro mittendrin. Ein bisschen Schleichen hier, ein bisschen Terminals Hacken da - und natürlich wird auch in Third-Person-Sicht auf Wachen geballert, während der Fortschrittsbalken meiner Cyberattacke langsam wächst. Leider endet die Mission in einem Desaster, als Folge wird nicht nur London von einer Serie von Bombenanschlägen erschüttert, sondern auch noch DedSec als Drahtzieher der Terrorakte gebrandmarkt. Schnitt. Nach diesem storytechnisch interessanten, spielerisch aber belanglosen Aufgalopp beamt mich die spielbare Vorab-Version von Watch Dogs Legion mitten ins richtige Spiel: Ganz London ist freigeschaltet, ich kann mich nach Lust und Laune in der Stadt umsehen, dazu mehrere Story-Quests verfolgen, Nebenaufträge erledigen und natürlich das Aufsehen erregende Rekrutierungsfeature ausprobieren. Aber der Reihe nach…

Praktisch: Mit dem Bauarbeiter unserer Crew nutzen wir eine Transport-Drohne - und nähern uns dem Missionsziel einfach aus der Luft.
Praktisch: Mit dem Bauarbeiter unserer Crew nutzen wir eine Transport-Drohne - und nähern uns dem Missionsziel einfach aus der Luft.
Auf der letztjährigen E3 war die Enthüllung von Watch Dogs Legion eine der großen Überraschungen: Auch Zocker, die von den beiden bisherigen Spielen der Ubisoft-Serie bislang wenig Notiz genommen hatten, waren erstaunt ob der vollmundigen Prämisse, quasi jeden Charakter, der in London herumläuft, rekrutieren und dann selbst steuern zu können. Der zunächst angepeilte Launch für März 2020 wurde deutlich nach hinten verschoben - eine Konsequenz, die Ubisoft nach den entttäuschenden Verkaufszahlen und Bewertungen von Ghost Recon Breakpoint zog. Die Zusatzzeit für das Entwicklerteam in Toronto merkt man dem Titel an: Nicht nur sieht das virtuelle London richtig stark, klasse texturiert und super ausgeleuchtet aus, der Titel wirkte bei meiner dreistündigen Anspielsession (PC-Version) auch schon wie ein fertiges Spiel - die Einblendungen haben Stil, die Steuerung flutscht, die Technik gibt sich keine Blöße.

Schöne offene Welt

Alle relevanten Infos jederzeit verfügbar: Auf Knopfdruck erfährt man alles über potentielle neue Rekruten.
Alle relevanten Infos jederzeit verfügbar: Auf Knopfdruck erfährt man alles über potentielle neue Rekruten.
Ubisoft Vision von London nach der Serie von Terroranschlägen - sicher eine Referenz auf das Post-9/11-New-York - wirkt glaubhaft, aber nicht so bedrohlich, wie ich es mir ausgemalt hätte. Der Überwachungsstaat ist mit Sicherheitspersonal, Militärfahrzeugen oder Patrouillenbooten präsent, trotzdem scheint die englische Hauptstadt an vielen Stellen einfach nur ein dezent futuristisches Abbild der Realität zu sein. Die Busse sehen megastylisch aus, überall sausen Elektroautos herum und die Menschen wirken modern, aber noch realistisch - kaum Spuren von Cyberpunk-Freaks in Barackensiedlungen, zumindest nicht in den Bereichen, in denen ich herumgecruist bin.


Mit dem Schiff auf der Themse schippern und einfach ein bisschen Sightseeing machen? Klar geht das in Watch Dogs Legion.
Mit dem Schiff auf der Themse schippern und einfach ein bisschen Sightseeing machen? Klar geht das in Watch Dogs Legion.
Trotz verfügbarer Story-Missionen und der Option, alle möglichen Personen zu rekrutieren, hatte ich zunächst einmal schlicht große Lust, mir London anzuschauen. Ich hab den britischen Königspalast gesucht, mir einen Lastkahn geklaut und von der Themse aus den Riesenrad angeschaut und natürlich zig Vehikel ausprobiert. Die steuern sich übrigens angenehm vielfältig und durchgehend exzellent: Bei den wendigen Elektroflitzern gefallen mir die Beschleunigung und das angenehme Surren, mit einem dicken Militär-Jeep knicke ich Straßenlaternen im Dutzend um oder ramme die Cyberbusse. An anderer Stelle mopse ich mir einen edlen englischen Sportwagen oder rase mit dem Zweirad über die Tower Bridge. Kurzum: Es macht wirklich viel Freude, mit den Karossen (und der Handbremse) um die Kurven zu driften, ein paar Fußgänger auf die Haube zu nehmen oder schlicht Chaos zu stiften. Auch hinter dem Steuer meines Wagens kann ich nämlich per Knopfdruck andere Verkehrsteilnehmer manipulieren: Ein Tastendruck hält deren Vehikel an, ein weiterer lässt sie plötzlich andere Autos rammen und so die Kreuzung verkeilen. Ob das während einer hektischen Verfolgungsjagd auch klappen wird und ich so die Polente abschütteln kann, muss sich zeigen - beim freien Herumalbern hatte ich aber schon Spaß damit.


Watch Dogs: Legion ab 5,70€ bei kaufen

Kommentare

Randall Flagg schrieb am
Jondoan hat geschrieben: ?13.07.2020 19:25 Kann mir halt nicht vorstellen, dass man gleich unbeschränkt Zugang zu allem hat. Rein gameplaytechnisch muss es ja irgendeine Art der Progression geben. Aber naja, vielleicht denk ich auch mehr darüber nach als Ubi :P
Ich würde fast meine Hoden darauf verwetten, dass die Progression außerhalb der Charaktere stattfindet. Also dass du z.B. Skillen kannst, dass die NPCs, die du rekrutieren kannst, bessere Stats und höherlevelige Fähigkeiten haben. Ansonsten hilft es, sich WD als "grenzenlosen" Spielplatz vorzustellen, wie Garry's Mod, wo einfach alles von Anfang an da ist.
Spiritflare82 hat geschrieben: ?13.07.2020 19:06 Das Game ist auf keinen Fall "standard 08/15 Ubi Big Budget", das ist ambitioniert und frisch. da geht wesentlich mehr als "ach da spielt man nun nur NPCs, wie öde"
Dass ich einzelne Figuren auswählen und steuern kann, funktioniert schon seit Dune und wurde spätestens mit den Sims perfektioniert. "Frisch" ist hier lediglich die Übertragung des Prinzips ins Actiongenre. Mehr nicht.

Weißt du wer den Begriff "ludonarrative dissonance" geprägt hat? Clint Hocking...
WD Legion spielt auf ironische Art damit.
Wie spielt man denn bitte auf ironische Art mit dem Prinzip der ludonarrativen Dissonanz? Dass Narrative und Gameplay dann doch übereinstimmen oder wie? Dass man das Spiel tatsächlich gewaltfrei spielen kann, wenn man will? So wie es schon Dutzende andere Spiele zuvor gemacht haben?
Solidussnake schrieb am
Spiritflare82 hat geschrieben: ?13.07.2020 19:06 Das Game ist auf keinen Fall "standard 08/15 Ubi Big Budget", das ist ambitioniert und frisch. da geht wesentlich mehr als "ach da spielt man nun nur NPCs, wie öde"
Wens juckt, hier ein Interview mit Clint Hocking, vom letzten Jahr zwar aber da sind einige interessante Infos drin.
https://www.gamasutra.com/view/news/345 ... ayable.php
Ich sag das das Game wesentlich besser wird als so einige denken, die Verschiebung um ein halbes Jahr wird dem ganzen auch gut getan haben.
Solidussnake hat geschrieben: ?13.07.2020 12:30
Mir ist wichtig, dass man in Watch Dogs komplett non-lethal vorgehen kann. Vor allem in Teil 2 ging das ganz gut. Ansonsten finde ich die ludonarrative Dissonanz in dieser Reihe sehr störend, weil die Dogs ja als die guten dargestellt werden.
Weißt du wer den Begriff "ludonarrative dissonance" geprägt hat? Clint Hocking...
WD Legion spielt auf ironische Art damit.
Ist halt mittlerweile der bekannt Begriff für dieses Phänomen, was mich eigentlich schon seit Tomb Raider 2 gestört hat ?
Und wer ist der Tuppes und wie wird der in Watch dogs veräppelt. Ich weiß nur das von der uncharted 4 trophy. Edit : Der Herr ist sogar der Creative Director von Watch Dogs Legion. Na dann wird er ja hoffentlich sein eigenes Gebot der ludonarrativen Dissonanz beachten :) .
Vin Dos schrieb am
Kann auch sein, dass es an eine bestimmte Mission gekoppelt war. Ich habe mir bisher auch nur kurz mal hier das Video angeschaut:
Also umso mehr Videos ich anschaue desto besser finde ich es. Ich hab nur das Gefühl, man muss sich davon loslösen eine gute Story, mit tollen cutscenes usw. zu bekommen. Die Gesichter, Animationen und Stimmen sind teilweise echt grässlich. Ich finde aber trotzdem die Idee nicht schlecht, mit allen möglichen Leuten spielen zu können. Ich brauche keinen sympathischen Charakter mit dem ich mich identifizieren kann, zumindest nicht in diesem Spiel.
Jondoan schrieb am
Vin Dos hat geschrieben: ?13.07.2020 19:06 Du kannst dir das mal in den aktuellen gameplay walkthroughs auf Youtube anschauen. Das sieht schon so aus als ob es mit jedem Passanten funktioniert. Der Prozess dabei wird sich aber sicher nach 5x wiederholen, da es doch eher wie diese Fixer-Missionen in WD1 aussieht.
Ich fand den 2. Teil trotz der cringe-Story sehr gut. Mittlerweile ist mir WD sogar lieber als GTA5, da ich Steuerung, Freiheit in den Missionen und auch die Welt besser finde. Physik ist leider unterirdisch, was sich auch in den Videos vom neuen Teil wiederspiegelt. Insgesamt sieht es doch etwas belangloser aus, gerade wegen den wechselnden Hauptcharakteren. Teilweise sind die Animationen und die Gesichter doch arg hölzern. Sieht mMn noch nicht ganz rund aus.
Es gibt auf jedenfall sehr viel zu kritisieren. Für mich aber das einzige Ubi Spiel was ich direkt zu release kaufen werde, vorallem weil ich wieder neues Open-World Futter brauche. In manchen Videos, gerade Nachts finde ich sieht es schon ganz gut aus, dank der ganzen Reflektionen usw.. Ansonsten ist es schon eben "more of the same". Das stört mich aber nicht wirklich.
Kann mir halt nicht vorstellen, dass man gleich unbeschränkt Zugang zu allem hat. Rein gameplaytechnisch muss es ja irgendeine Art der Progression geben. Aber naja, vielleicht denk ich auch mehr darüber nach als Ubi :P
Spiritflare82 schrieb am
Das Game ist auf keinen Fall "standard 08/15 Ubi Big Budget", das ist ambitioniert und frisch. da geht wesentlich mehr als "ach da spielt man nun nur NPCs, wie öde"
Wens juckt, hier ein Interview mit Clint Hocking, vom letzten Jahr zwar aber da sind einige interessante Infos drin.
https://www.gamasutra.com/view/news/345 ... ayable.php
Ich sag das das Game wesentlich besser wird als so einige denken, die Verschiebung um ein halbes Jahr wird dem ganzen auch gut getan haben.
Solidussnake hat geschrieben: ?13.07.2020 12:30
Mir ist wichtig, dass man in Watch Dogs komplett non-lethal vorgehen kann. Vor allem in Teil 2 ging das ganz gut. Ansonsten finde ich die ludonarrative Dissonanz in dieser Reihe sehr störend, weil die Dogs ja als die guten dargestellt werden.
Weißt du wer den Begriff "ludonarrative dissonance" geprägt hat? Clint Hocking...
WD Legion spielt auf ironische Art damit.
schrieb am