Test: Tokyo Mirage Sessions #FE (Rollenspiel)

von Jens Bischoff



Publisher: Nintendo
Release:
17.01.2020
24.06.2016
Erhältlich: Digital (Nintendo eShop), Einzelhandel
Spielinfo Bilder Videos
Druck aufs Gas

Zudem kann man die Kämpfe nicht nur mit taktischen Weisungen automatisieren, sondern auch beschleunigen, was zusammen mit den verkürzten Ladezeiten einen deutlich flotteren Spielfluss ermöglicht, während sich die praktische Minimap neuerdings auch in den Dungeons dauerhaft einblenden lässt. Die Erkundung der oft sehr verschachtelten, mehrstöckigen Schauplätze wird aber trotzdem immer wieder durch Orientierungsprobleme ausgebremst.

Dennoch weiß das Leveldesign dank ungewöhnlicher Strukturen und Hindernisse zu gefallen. Das gilt auch für die Gegner, die in Abhängigkeit eines Gefahrenradars plötzlich als Symbole erscheinen und bei Sichtkontakt auf einen zustürmen. Meistens kann man ihnen aber problemlos ausweichen oder sie durch gut getimte Hiebe kurzzeitig benommen machen. Besonders gefährliche Spezies sind gegen solche Betäubungsangriffe allerdings immun. Gut, dass man jederzeit den Spielstand sichern und den Schwierigkeitsgrad anpassen kann.

Die Qual der Wahl

Zudem kann man verschiedene Support-Dungeons aufsuchen, die im Original nur als DLC verfügbar waren, um die Charakterentwicklung zu beschleunigen. Während Verbesserungen der Charakterwerte infolge von Stufenaufstiegen automatisch erfolgen, darf man beim Lernen neuer Fertigkeiten ein Wörtchen mitreden. Zwar sind die meisten Freischaltungen an bestimmte Waffen gebunden, aber die letztendliche Auswahl bleibt dem Spieler überlassen, was einem angesichts des begrenzten Platzes für aktive und passive Fertigkeiten einige schwere Entscheidungen abverlangt.

Neue Fertigkeiten werden durch die Benutzung selbst gebauter Waffen freigeschaltet.
Neue Fertigkeiten werden durch die Benutzung selbst gebauter Waffen freigeschaltet.
Immerhin kann man gleiche Fertigkeiten wie bei Session-Kenntnissen kombinieren und so die Wirkung verstärken oder die Kosten senken. Neben selbst gefertigten Waffen können auch Rüstung und Outfit gewechselt werden, wobei Letztere nur kosmetischer Natur sind. Inhaltlich dürften vor allem die neuen Nebengeschichten und -schauplätze, die man im Lauf der sogenannten EX-Storys zu Gesicht bekommt, interessant sein. Darin erhält man parallel zur Haupthandlung immer wieder zusätzliche Einblicke ins Leben der Protagonisten.

Der Zahn der Zeit

Die Inszenierung wirkt nach einem Persona 5 zwar nicht mehr ganz so eindrucksvoll wie noch zu Wii-U-Zeiten, die oft als Musikvideos präsentierten Anime-Einspielungen können sich aber nach wie vor sehen lassen. Ansonsten wirkt die Grafik jedoch spürbar angestaubt, die Bildrate nicht immer rund. Auch die Zensuren der damaligen Wii-U-Fassung, deren Test hier zu finden ist, sind nach wie vor vorhanden und das dieses Mal sogar auf globaler Ebene.

Die oft als Musikvideos eingeflochtenen Anime-Sequenzen sind nach wie vor sehenswert.
Die oft als Musikvideos eingeflochtenen Anime-Sequenzen sind nach wie vor sehenswert.
Schade ist auch, dass es noch immer keine englische Synchronisation oder deutsche Untertitel gibt. Gesprochen wird ausschließlich Japanisch, gelesen auf Englisch oder Französisch. Hinzu kommt, dass die Schrift vor allem im Handheld-Modus mitunter sehr klein ist, was besonders das Lesen von Hinweisen und der simulierten Smartphone-Dialoge unnötig erschwert. Auf Touch-Unterstützung hat man ebenfalls verzichtet, obwohl sich die nicht nur hinsichtlich der Kartennavigation geradezu angeboten hätte.

Kommentare

johndoe711686 schrieb am
Ich bin großer Persona Fan, hab 4 und 5 sehr gemocht (3 konnte ich aber nie beenden, war mir dann doch zu monoton mit diesem Tower) und habe noch nie von dem Spiel gehört, bin sehr gespannt wie es sich spielt! Nach Zelda LA schaue ich mal rein.
Miep_Miep schrieb am
Schade, dass es keine deutschen Texte gibt ... :(
yopparai schrieb am
Das Spiel an sich ist ja ganz nett, ich persönlich kam damit damals besser klar als mit Persona 4 und seinen zufallsgenerierten Dungeons. Aber den Port finde ich nach dem, was ich so gelesen hab trotzdem enttäuschend, und zwar technisch. Das Spiel läuft mobil genau so wie auf der WiiU, in 720p, was ja in Ordnung ist. Aber es gibt keinen Grund, weshalb es dann im Dock genau so laufen muss, mit der zweieinhalbfachen verfügbaren GPU-Leistung. Ich erwarte ja kein Luigi?s Mansion, das ist immer noch Atlus, aber so gar keine Änderung zwischen den beiden Modi find ich dann doch äußerst sparsam.
Sylver001 schrieb am
Jetiii hat geschrieben: ?17.01.2020 12:29
Kann ich mir auch einfach #FE holen um ie Art Spiel mal an zu testen, oder ist Persona 5 doch der bessere Einstieg in das Genre?
Im großen und Ganzen ist es wie Persona nur ohne den relativen Zeitdruck, das Kampfsystem bedient sich an den Grundfesten von P3/4 + das Waffendreieck aus Fire Emlbem (Schwert > Axt > Lanze > Schwert ... / Magie - Fernschaden) und die Storythematik orientiert sich am Fantasy Setting des FE Universums (könnte sogar Kanon sein) anstelle vom Okkulten in Shin Megami Tensei worauf die P-Reihe basiert.
schrieb am