Druck aufs Gas
Zudem kann man die Kämpfe nicht nur mit taktischen Weisungen automatisieren, sondern auch beschleunigen, was zusammen mit den verkürzten Ladezeiten einen deutlich flotteren Spielfluss ermöglicht, während sich die praktische Minimap neuerdings auch in den Dungeons dauerhaft einblenden lässt. Die Erkundung der oft sehr verschachtelten, mehrstöckigen Schauplätze wird aber trotzdem immer wieder durch Orientierungsprobleme ausgebremst.
Dennoch weiß das Leveldesign dank ungewöhnlicher Strukturen und Hindernisse zu gefallen. Das gilt auch für die Gegner, die in Abhängigkeit eines Gefahrenradars plötzlich als Symbole erscheinen und bei Sichtkontakt auf einen zustürmen. Meistens kann man ihnen aber problemlos ausweichen oder sie durch gut getimte Hiebe kurzzeitig benommen machen. Besonders gefährliche Spezies sind gegen solche Betäubungsangriffe allerdings immun. Gut, dass man jederzeit den Spielstand sichern und den Schwierigkeitsgrad anpassen kann.
Die Qual der Wahl
Zudem kann man verschiedene Support-Dungeons aufsuchen, die im Original nur als DLC verfügbar waren, um die Charakterentwicklung zu beschleunigen. Während Verbesserungen der Charakterwerte infolge von Stufenaufstiegen automatisch erfolgen, darf man beim Lernen neuer Fertigkeiten ein Wörtchen mitreden. Zwar sind die meisten Freischaltungen an bestimmte Waffen gebunden, aber die letztendliche Auswahl bleibt dem Spieler überlassen, was einem angesichts des begrenzten Platzes für aktive und passive Fertigkeiten einige schwere Entscheidungen abverlangt.
Neue Fertigkeiten werden durch die Benutzung selbst gebauter Waffen freigeschaltet.
Immerhin kann man gleiche Fertigkeiten wie bei Session-Kenntnissen kombinieren und so die Wirkung verstärken oder die Kosten senken. Neben selbst gefertigten Waffen können auch Rüstung und Outfit gewechselt werden, wobei Letztere nur kosmetischer Natur sind. Inhaltlich dürften vor allem die neuen Nebengeschichten und -schauplätze, die man im Lauf der sogenannten EX-Storys zu Gesicht bekommt, interessant sein. Darin erhält man parallel zur Haupthandlung immer wieder zusätzliche Einblicke ins Leben der Protagonisten.
Der Zahn der Zeit
Die Inszenierung wirkt nach einem
Persona 5 zwar nicht mehr ganz so eindrucksvoll wie noch zu Wii-U-Zeiten, die oft als Musikvideos präsentierten Anime-Einspielungen können sich aber nach wie vor sehen lassen. Ansonsten wirkt die Grafik jedoch spürbar angestaubt, die Bildrate nicht immer rund. Auch die
Zensuren der damaligen Wii-U-Fassung, deren Test
hier zu finden ist, sind nach wie vor vorhanden und das dieses Mal sogar auf globaler Ebene.
Die oft als Musikvideos eingeflochtenen Anime-Sequenzen sind nach wie vor sehenswert.
Schade ist auch, dass es noch immer keine englische Synchronisation oder deutsche Untertitel gibt. Gesprochen wird ausschließlich Japanisch, gelesen auf Englisch oder Französisch. Hinzu kommt, dass die Schrift vor allem im Handheld-Modus mitunter sehr klein ist, was besonders das Lesen von Hinweisen und der simulierten Smartphone-Dialoge unnötig erschwert. Auf Touch-Unterstützung hat man ebenfalls verzichtet, obwohl sich die nicht nur hinsichtlich der Kartennavigation geradezu angeboten hätte.