Test: Mario Tennis Aces (Sport)

von Jan Wöbbeking



Entwickler:
Publisher: Nintendo
Release:
22.06.2018
Spielinfo Bilder Videos
Gelungenes Schlagrepertoire

In unseren Matches spielte die Zerstörungswut keine allzu große Rolle, doch auch für Körpertreffer oder die allgemeine Demoralisierung des Gegenübers wirkt die kraftvolle „Attacke“ Wunder. Wer sich davor schützen möchte, darf eine begrenzte Zeitlupe einsetzen, die allerdings an der Energie zehrt und ebenfalls gutes Timing erfordert. Ähnlich gut gehen in brenzligen Momenten die Hechtsprünge von der Hand, mit denen die 16 putzig animierten Athleten sogar noch weit entfernte Superschläge erreichen. Der Kettenhund etwa fliegt als rotierende Kugel ans Ziel und Yoshi kann sich sogar in ein kullerndes Ei verwandeln. Allzu groß ist das Start-Aufgebot an Spielern nicht, es bietet aber genügend Raum für Experimente mit unterschiedlich großen und flotten Figuren. Auch die farbcodierten Konter starker Schläge sind erneut vertreten, was vor allem geübte Spieler freuen dürfte.

Vorsicht, bissiger Zielschlag!
Vorsicht, bissiger Spezialschlag!
Wer genug vom Abenteuer hat, kann als Einzelspieler zusätzlich kurze Turniere angehen oder den „Realmodus“ (für bis zu vier Spieler) ausprobieren, der düstere Erinnerungen ans Zeitalter der Bewegungssteuerung weckt. Ähnlich wie in Wii-Zeiten stellt man sich vor den Schirm und startet mit den Joycons in der Hand ausladende Schlagbewegungen. Die Spielfigur wird dabei automatisch oder mit dem Stick gesteuert. Yep, das macht genau so wenig Spaß, wie es klingt, denn die Schlaggesten werden nicht immer präzise genug erfasst. Wahlweise kann man auch extragroße Tennisbälle ins Spiel bringen oder sich an einem Ballwechsel-Marathon versuchen – hurra!

Gaudi vorm Fenseher

Schade, dass sich mit der drahtlosen Verbindung nur zwei Spieler duellieren dürfen, was wir mangels zweitem Testmuster nicht ausprobieren konnten. Im lokalen Multiplayer vorm TV für bis zu vier Teilnehmer hat Camelot dagegen ins Schwarze getroffen: Mario Tennis Aces dürfte auf unseren nächsten Spiel-Parties zur heftigen Konkurrenz für Mario Kart werden. Wir haben schon lange nicht mehr so viel bei einem Mehrspieler-Titel gelacht! Und obwohl meine ins Konsolenbüro geschleiften Kollegen angeblich gerade unheimlich viel zu tun hatten, wollten sie irgendwann fast gar nicht mehr gehen. Das kann nicht jedes Spiel von sich behaupten! Die eingängige Steuerung klappt auch auf den Joycons prima. Die wilden Spezial- und Rettungsmanöver sorgen vor allem im Doppel für lustige Missverständnisse oder turbulente Rettungsaktionen.

Ein Blick aufs "hübsche" hohe Gras.
Das "hübsche" hohe Gras im Fokus.
Ein kleiner Dämpfer sind wieder einmal unverständliche Nintendo-typische Beschränkungen. Warum gibt es kein Turnier und lediglich so kurze Matches (ein verkürzter Satz oder nur ein Tiebreak)? Wer möchte, darf leere Plätze immerhin mit Computer-Gegnern auffüllen. Ein wenig seltsam wirkt auch der Umstand, dass lokale TV-Matches zwangsweise im Splitscreen dargestellt werden. Es ist zwar schön, dass dadurch alle am unteren Bildrand spielen können, eine optionale klassische Darstellung hätte aber für mehr Übersicht gesorgt – gerade auf kleineren Bildschirmen. Auf großen Fernsehern sorgt eher die seltsame Rasendarstellung für Irritationen: Auf einem gewöhnlichen Rasenplatz geht die relativ platte grüne Fläche noch in Ordnung. Im Wald jedoch flimmern seltsam unscharfe Halme auf hässliche Weise durcheinander – ist das niemandem im Team aufgefallen? Ähnlich unschön wirken die unsauberen Schattenkanten.

Kommentare

Krulemuk schrieb am
Mir hat es auch sehr gut gefallen und war für mich (Vorsicht unpopuläre, subjektive Meinung) das beste Spiel von Nintendo im Jahre 2018 vor Smash.
Ich hatte mit dem Abenteuermodus jedenfalls sehr viel Spaß und empfand das Gameplay und die Spielstruktur als sehr gelungen. Ich wünsche mir seitdem ein Mario Golf mit einem ähnlich gelungenen Abenteuermodus...
Scorplian schrieb am
Der Chris hat geschrieben: ?26.06.2018 17:39 Das sah mir allerdings zu sehr danach aus, dass jede dieser Sportarten so auf die Komplexität eines Minispiels heruntergebrochen worden wäre. Da bevorzuge ich doch immer die richtig ausgeführten Sportspiele.
Ok, das klingt dann natürlich nicht mehr so gut o.o
Der Chris hat geschrieben: ?26.06.2018 17:39 Gut, dass du das ansprichst. Ich hab auch direkt mal in den Thread im Switch Forum hereingefragt. Die Mario Tennis Spiele hatten so was eigentlich auch immer. Vor allem die GC Version hatte wohl einige nette Minigames. Das ist dann irgendwie eine Tradition mit der sie scheinbar in den WiiU und 3DS Ablegern gebrochen haben. Auf dem N64 gab es damals immerhin Modi mit Items und solche Dinge. Also irgendwas gab es da eigentlich immer meist noch...außer halt in den letzten paar Spielen.
Wäre halt wirklich ein starkes Manko, wenn davon garnix drin wäre =/
Scorplian schrieb am
Der Chris hat geschrieben: ?26.06.2018 11:07
Scorplian190 hat geschrieben: ?26.06.2018 10:41 Lediglich im Vergleich zu dem früheren Mario Sports-Game finde ich es etwas mager. Aber ich weiß auch nicht genau wie hoch der Inhalt in dem Mario-Sports war, daher bleib ich da simpel bei ner Vermutung ^^'
Meinst du den Mario Sports Mix? Das ist wahrscheinlich so ungefähr das einzige was ich nicht gespielt hab. :P
Jop das meine ich. Selbst gespielt hab ich es auch nicht, daher will ich mich da halt eben nicht aus dem Fenster lehnen. Aber 4 Sportarten klingt halt auf den ersten Blick schonmal deutlich umfangreicher als nur Tennis ^^'. Auf 3DS waren es wohl sogar 5 Sportarten.
Tennis ist halt leider auch nicht wirklich das abwechslungsreichste Sport-Genre. Es kann halt keine wirkliche Variation durch Arena oder Spielfigur bringen. Klar, kleine Unterschiede in Schlägen und der Optik schon, aber im großen und ganzen spielt man immer auf einem zweigeteilt rechteckigen Feld und spielt immer mit einer Figur mit Schläger in der Hand.
Da du das Sonic Tennis angesprochen hast (heißt übrigens Sega Superstars Tennis). In dem Spiel gab es recht viele Minigames, die man auch im Multiplayer spielen konnte als Alternative zum normalen Tennis.
z.B. einen Modus in dem man für Punkte Zombies abgeschossen hat: https://www.youtube.com/watch?v=QO2hemXeELk
Ich weiß jetzt nicht ob Mario Tennis Aces abseits des Story-Modus auch solche Alternativen hat, aber wenn dem nicht so ist, finde ich es durchaus etwas mager =/
Scorplian schrieb am
Also ich finde das getrolle ja genau so dumm, aber solche Trolle gibt es ja wohl in jeder Fraktion =/
Der Chris hat geschrieben: ?21.06.2018 23:10
Spiritflare82 hat geschrieben: ?21.06.2018 18:43 Wäre das nicht von Nintendo und Mario im Titel würde sich jeder über den verlangten Preis für das Game kaputtlachen. Sowas hätte man vor Jahren für um die 15-20? gekauft, heute bezahlt der geneigte Nintendo Jünger Vollpreis. :roll:
Ist das so? Ich würde ja gerne Vergleiche zu anderen ähnlichen Spielen herziehen einzig...es gibt sie quasi nicht. Vor etlichen Monden hat Sega mal so was mit Sonic versucht. Ich würde mal vermuten, dass man da Vollpreis gezahlt hat.
Jop hat man.
Ich hatte das Spiel sogar (deshalb auch das durchaus vorhandene Interesse) und hab es für ca. 40? gekauft. Aber eben nicht bei Release, sondern 1 Jahr später oder so. Kann natürlich sein, dass es bei 50-60? gestartet hat, das weiß ich leider nicht o.o
Ich finde den Preis aber auch nicht problematisch (auch wenn für mich nicht passend). Es ist eben ein Spiel, welches sich auf MP fokussiert und dieser macht den Preis aus, nicht der SP. Lediglich im Vergleich zu dem früheren Mario Sports-Game finde ich es etwas mager. Aber ich weiß auch nicht genau wie hoch der Inhalt in dem Mario-Sports war, daher bleib ich da simpel bei ner Vermutung ^^'
Antimuffin schrieb am
MrLove hat geschrieben: ?24.06.2018 23:30 Typischer Nintendo Mist
Kannst du elaborieren? Warum ist ein relativ gut gewordenes Mario Tennis Spiel "typischer Nintendo Mist"?
edit: Ah, ne warte. Musst und wirst du eh nicht. Typischer Einzeiler von einem Sony Brony. Komplett auf alles was die Konkurrenz macht zu scheissen und nur auf das Gute bei einem arroganten Publisher zu sehen. Was hab ich mir nur dabei gedacht.
schrieb am