Test: Trailblazers (Rennspiel)

von Jan Wöbbeking



Trailblazers (Rennspiel) von Rising Star Games
Splatoon trifft Future-Racer
Entwickler:
Publisher: Rising Star Games
Release:
08.05.2018
08.05.2018
08.05.2018
08.05.2018
15.11.2018
09.05.2018
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ab 12,01€
Spielinfo Bilder Videos
Warum mixen wir nicht einfach Splatoon mit Project Gotham Racing und Fast RMX? Schön, dass solche Ideen in manchen Firmen keine Brainstorming-Experimente bleiben. Trailblazers wirkt wie eine wilde Mischung aus Fun- und Future-Racer mit Punkte-Kombos sowie einem einfachen, aber genialen Kniff: Hier zeichnet man seine Boost-Streifen einfach selbst auf die Strecke – oder pinselt die des gegnerischen Teams über.

Ein Geheimtipp für Experimentierfreudige?

Kooperative Aspekte spielen hier eine wichtige Rolle: Soll ich mir auf der langen Geraden einen schönen roten Pfad für mein Team aufbauen? Dann könnten wir in ein bis zwei Runden ungestört über die Außenbahn durch den langen Loop düsen und das Boost-Level auf die höchste Stufe treiben – bis sich die Sicht wie in Fast RMX mit einer Fischaugenoptik verzerrt. Oder male ich lieber erstmal die feindliche Farbe über, damit die Gegner uns nicht heimlich auf der Abzweigung überholen? Ich könnte auch einen Widersacher vor mir mit einem Schwall Farbe zum Rotieren bringen, was für ähnlich viel Genugtuung sorgt wie beim Paintball. Zunächst arbeite ich mich effektiv auf unserer Farbspur an ihn heran, vooorsichtig zielen, flatsch, Treffer! Und dann schnell ein Schlenker zur Seite, damit ich nicht selbst in den Unfall rausche. Die Attacke leert zwar den kompletten Farbtank, der sich nur langsam wieder füllt. Trotzdem kann es sinnvoll sein, auf die Jagd zu gehen – etwa, wenn schon mein Vordermann den Weg effektiv mit unserem Farbton vollgekleistert hat.

In der realen Welt sind Straßen aus Solarwaben noch nicht ausgereift – in Trailblazers bedecken sie bereits die komplette Strecke. In Wahrheit wird der Kurs also gar nicht mit Farbe vollgekleistert, sondern die kleinen Waben leuchten einfach in der entsprechenden Farbe auf, wenn man sie „markiert“.
In der realen Welt sind Straßen aus Solarwaben noch nicht ausgereift – in Trailblazers bedecken sie bereits die komplette Strecke. In Wahrheit wird der Kurs also gar nicht mit Farbe vollgekleistert, sondern die kleinen Waben leuchten einfach in der entsprechenden Farbe auf, wenn man sie „markiert“.
Ihr merkt schon: Die ungewöhnliche Kreuzung aus Splatoon und Rennspiel eröffnet viele Möglichkeiten für spannende taktische Verfolgungsjagden – und das Punktesystem zwingt den Spieler zur Kooperation. Ähnlich wie in Project Gotham Racing baue ich für die finale Wertung Mal-, Boost- und Rennkombos auf, wobei ich peinlich genau auf eine saubere Fahrweise achten sollte. Schon eine sachte Berührung mit der Bande lässt die mühsam aufgebaute Kette zusammenkrachen, bevor die entsprechenden Punkte mit einem Klingeln aufs Konto wandern. Vor allem in den schwerfälligeren Gleitern ist bei Drifts viel Feingefühl gefragt. Oft wird dabei allerdings von der übertrieben ruppigen KI in die Bande gerammt - manchmal sogar von den eigenen Teamkollegen! Zusätzlich muss ich auf die Aufgaben achten, die einem im Story-Modus vor dem Rennen gestellt werden: Erreiche eine bestimmte Kombo-Punktzahl, komme vor Konkurrent XY ins Ziel, durchfahre eine bestimmte Anzahl an Toren.

Variantenreiche Duelle

Letztere kippen beim Durchfahren einen Schwall Farbe auf die Strecke sind eine schöne Ergänzung für den Aufbau zusammenhängender Linien. Mit zehn Strecken und fünf Modi fällt der Umfang nicht gerade üppig aus, die Story bietet dank des eigenwilligen Spielprinzips und variierender Regeln aber trotzdem genügend Abwechslung.

Steilkurve gefällig? Die Gleiter haften sich stets an die Oberfläche.
Steilkurve gefällig? Die Gleiter haften sich stets an die Oberfläche.
Zudem kann man ein wenig mit den individuellen Fähigkeiten der acht Karts und ihrer fest vorgegebenen Fahrer experimentieren. Das Handling unterscheidet sich nur leicht und erinnert mit den relativ schwerfälligen Gleitern generell an Future-Racer wie WipEout. Der Großteil der Strecken kann mit seinen zahlreichen Abzweigungen und Besonderheiten wie langen Korkenziehern überzeugen – auch wenn die Comic-Kulisse am Rand ziemlich schlicht bleibt. Die Fahrt führt durch die Wüste, einen nebligen Sumpf voller verschlungener Abzweigungen und in futuristische Städte mit achterbahnähnlichen Konstruktionen. Trotz der bestenfalls zweckmäßigen Grafik geht die Unity-Engine leider regelmäßig in die Knie. Liegt es eventuell an den vielen wabenförmigen Flächen, die ständig dynamisch ihre Farbe wechseln?

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Kommentare

Scorplian schrieb am
Hmm, das müsste ich mir trotzdem mal anschauen.
Zum Glück ist meine Schmerzgrenze bei Bugs/Rucklern/usw. recht hoch, daher wäre mir der Vorteil des "Arcade-Racers mit 4P-Splitscreen" schwerer gewichtet.
schrieb am