Sammeln und Verbessern als Anreize
Obgleich sich der Spielablauf stark wiederholt, kaum Abwechslung bietet, relativ leicht ist und nicht immer glücklich inszeniert wurde, entfaltet das Retterteam DX eine seltsam motivierende Eigendynamik in kleinen Dosen bzw. bei kurzen Spielrunden. Neben dem Sammelaspekt der Marke "Schnapp' sie dir alle!" sorgen die Verbesserungen der Pokémon, die neuen Mitstreiter, die sammelbaren Gegenstände und die Steigerung des Retterrangs oft dafür, dass man häufig noch ein Dungeon mehr säbert als geplant. Überraschend ist hingegen der umfangreiche Endgame-Modus mach dem Story-Abschluss, in dem man viele weitere (teils sehr große) Dungeons erforschen und man Pokémon in der Glitzerhöhle am Welsar-Weiher entwickeln kann. Als Belohnungen winken u.a. legendäre Pokémon. Abermals ist der Sammelkram der Hauptanreiz und nicht die Kämpfe.
Vergessene Streichkandidaten
Mehr Mut hätten die Entwickler bei der Reduktion von sich wiederholenden Elementen zeigen können und müssen - und damit sind nicht nur die Musik und die eigentliche Spielschleife gemeint. Der Rotstift hätte umständlichen Menüs und unnötigen Texte gutgetan. So müsste z.B. beim 100. geretteten Pokémon nicht mehr angezeigt werden, dass der Retterorden hochgehalten und das Pokémon durch eine mysteriöse Kraft aus dem Dungeon teleportiert wird. Diese Meldungen über mehrere Textfenster sind einfach unnötig. Ähnlich umständlich ist die Item-Verwaltung (Bank auf dem Pokémonplatz), das ewigen Nachfragen beim Lernen/Verlernen von Attacken und die Zuweisung von neuen Pokémon in die Rettercamps. Zumal am Ende einer Mission auch eine Zusammenfassung ausgereicht hätte, anstatt jedes gerettete Pokémon einzeln durchzugehen. Am Anfang ist es noch nett, später nervt es nur - dabei mochten die Entwickler solch Automatisierungen eigentlich gerne, warum also nicht hier?
Folgende Pokémon sind im Klüftplateau untergebracht. Die Taschenmonster werden in den Rettercamps in Pixeloptik dargestellt.
Zwischen den ganzen Rettungseinsätzen treibt man sich auf dem Pokémonplatz herum, kümmert sich um die Verwaltung der Gegenstände, die Anpassung der Fähigkeiten, das Training im Makuhita-Dojo (ist sofort freigeschaltet), betrachtet die Pokémon in Camps oder nimmt Aufgaben am Infobrett bei der Pelipper-Post an, wobei es im Remake einen praktischen Digda-Tunnel zur Schnellreise zwischen Haus/Basis und Infobrett gibt. Ansonsten finden dort Story-bezogene Ereignisse statt.
Eine manuelle Speicherfunktion gibt es nicht. Neben den automatischen Speicherständen kann man im Menü lediglich "Speichern und Verlassen" drücken. Praktisch ist immerhin eine lange Liste mit Erklärungen der Schlüsselbegriffe und die immer wieder kommende Pokémon-Zeitung, die weitere Aspekte erklärt wie die "Verlinkung" von Aktionen.
In dem Spiel trifft man auf Pokémon aus den ersten drei Generationen. Mit leicht angepassten Angriffen, Fähigkeiten und Mega-Entwicklungsmöglichkeiten. Über 400 Pokémon sollen laut
Nintendo enthalten sein.