Test: Fights in Tight Spaces (Taktik & Strategie)

von Benjamin Schmädig



Fights in Tight Spaces (Taktik & Strategie) von Mode 7
Große Taktik, kleinster Raum
Entwickler:
Publisher: Mode 7
Release:
2021
2021
2021
Early Access:
24.02.2021
10.11.2020
10.11.2020
Erhältlich: Digital
Spielinfo Bilder Videos
Vielsagend, irgendwie poetisch, vielleicht mit einer Anspielung versehen: Buch-, Film- und Spielenamen wollen auf möglichst interessante Art Interesse wecken und sind deshalb selten so direkt, dass sie ihren Inhalt direkt im Titel schon beschreiben. ‚Doch warum eigentlich nicht?‘, dachte sich wohl Game Director James Parker, als er sein Projekt „Kämpfe in engen Räumen“ taufte. Wobei man sagen muss, dass dort viel mehr drin steckt als die unscheinbare Bezeichnung vermuten lässt. Für einen Early-Access-Test haben wir uns Fights in Tight Spaces deshalb genauer angeschaut.

Von Raum zu Raum

Agent 11. So heißt der Spezialist, den man im Namen von Sektion 11 durch eine Vielzahl rundentaktischer Gefechte lenkt. Und weil man dort statt ganzer Stockwerke immer nur einzelne Zimmer von einer Hand voll Gegner befreit, finden die Kämpfe tatsächlich in sehr überschaubaren Arealen statt. Auf einer Fläche von z.B. vier mal sechs Feldern kombiniert man dabei die Fähigkeiten von fünf zufällig gezogenen Sammelkarten, um den Agenten zu bewegen, mit ihm anzugreifen oder einen Konter vorzubereiten. Dann sind alle Gegner an der Reihe, bevor beim Start der neuen Runde fünf neue Karten aus dem Deck gezogen werden.

Die Räume sind stets dieselben, doch Gegnerzusammenstellung und Reihenfolge der Arenen vom Zufall bestimmt.
Die Räume sind stets dieselben, doch sowohl die Gegnerzusammenstellung als auch die Reihenfolge der Arenen innerhalb der Kampagne werden vom Zufall bestimmt.
Ebenfalls vom Zufall generiert ist die Zusammenstellung, in der die einzelnen Räume aufeinander folgen. Denn ähnlich wie in anderen Roguelikes sind die Zimmer zwar von Hand gestaltet, ihre Reihenfolge innerhalb der Missionen ist aber ebenso variabel wie die Aufstellung der Feinde im jeweiligen Kampf. Weil man sich an Weggabelungen zudem zwischen zwei oder mehr Wegen entscheiden muss, sollte man dabei gut überlegen, ob man lieber schon im Vorfeld einen Besuch beim Arzt einplant oder die Möglichkeit neue Karten zu kaufen bzw. vorhandene zu verbessern.

Schwerlich geht es voran

Mit anderen Worten: Fights in Tight Spaces ist Sammelkartentaktik mit Zufallselementen und einer Schleife, die man nach dem (anfangs schnellen) Tod immer wieder von vorn beginnt. Da die Kampagne aus fünf Missionen besteht, kann man bei einem Neustart zum Glück direkt in die höchste jemals angerissene Mission einsteigen, muss dann allerdings auf zusätzliche Karten und andere Verbesserungen verzichten, die man sich in vorherigen Missionen erarbeiten könnte. Immerhin erhält man nach einigen Kämpfen zusätzliche Karten, die das Deck oft um wertvolle Optionen bereichern. Im Grunde empfiehlt es sich daher stets die vollständige Kampagne einzuplanen.

Auch die vier Starter-Decks sind stets vorgegeben - eigene Decks erstellt man leider nicht.
Auf Dauer schadet der harte Schnitt nach einem Tod leider der Motivation, denn die vier Starter-Decks sind stets vorgegeben. Weder erstellt man eigene Decks noch erarbeitet man sich einen ständig wachsenden Fundus an taktisch interessanten Karten.
Und an dieser Stelle tritt leider das größte Manko Version zutage. Was der aktuellen Early-Access-Version nämlich am stärksten fehlt ist das Gefühl von Fortschritt, da man im Grunde jedes Mal komplett bei Null beginnt: Weder gestaltet man das anfängliche Deck noch erhält man in späteren Runs schneller starke Karten, die man vorher freigeschaltet hat. Man erhält zwar irgendwann Zugriff auf insgesamt vier Start-Decks, die sehr unterschiedliche Taktiken erfordern. Verändern darf man diese aber nicht und ein eigenes Deck erstellt man schon gar nicht. Dieses fast komplette Zurückschalten zehrt leider gehörig an der Motivation, weshalb ich hoffe, dass sich hier noch einiges ändert.

Man in Tight S...paces

Das wäre schon deshalb gut, weil ich von der eigentlichen Rundentaktik richtig begeistert bin! Ich habe jedenfalls schon lange nicht mehr so angespannt über Züge und Kartenkombinationen nachgedacht wie in den letzten Tagen, denn das knackige Positionsverschieben ist viel komplexer, als es der minimalistische Schein vermuten lässt. Da geht es schließlich um viel mehr als das Setzen von zwei Angriffen und das Auslösen eines Blocks, bevor man vielleicht noch auf ein sicheres Feld rutscht.

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