2013 erschien dann, mit einem ähnlichen Vertriebsmodell wie die aktuelle Switch-Sammlung,
Capcom Arcade Cabinet für PS3 und Xbox 360: Retro-Fans konnten die Gratis-Download-Software mit mehreren Retro-Paketen füttern, die auch 1942, 1943, Ghosts 'n Goblins, Section Z, Pirate Ship Higemaru, Vulgus, Commando und Legendary Wings beinhalteten. Ich schätze, ihr erkennt so langsam ein Muster - doch es geht noch weiter: In Mai und September 2018 beglückte Capcom seine Retro-Fangemeinde mit der
Street Fighter 30th Anniversary Collection und dem
Capcom Beat 'Em Up Bundle - darin enthalten waren u.a. Street Fighter 2 - The World Warrior, Street Fighter 2 - Hyper Fighting, Super Street Fighter 2 Turbo, Captain Commando, Warriors of Fate und Battle Circuit. Zu guter Letzt tummelten sich auf der luxuriösen, über 200 Euro Arcade-Stick-Minikonsole
Capcom Home Arcade u.a. Armored Warriors, Captain Commando, Street Fighter 2 - Hyper Fighting, Strider, Ghouls 'n Ghosts 1944, Giga Wing und Progear.
Altmodisch, bunt, hübsch: Mega Twins erinnert an die Wonderboy-Serie.
Das bedeutet leider: Von den 32 Retro-Titeln des Capcom Arcade Stadium (die aktuelle Gratis-Dreingabe Ghosts 'n Goblins mitgerechnet) bleiben unter dem Streich lediglich drei (!) übrig, die nicht anderweitig schon der Spielhalle entrissen und für zuhause neu veröffentlicht wurden: Dynasty Wars, ein grafisch wie spielerisch überschaubarer Zu-Pferd-Sidescroller und Vorgänger von Warriors of Fate. Carrier Air Wing, ein reizvoller, bisher nie portierter Horizontal-Shooter mit US-Navy-Setting. Und schließlich noch das starke 19XX - The War Against Destiny - der vierte Titel in der langen Serie von Capcoms vertikal scrollenden Weltkriegs-Shoot’em-Ups.
Ausstattung & Technik
Wer bis hierhin durchgehalten hat, soll dafür mit reichlich Infos zur Ausstattung und Umsetzung der enhaltenen Oldies belohnt werden: Die Sammlung ist nämlich grundsätzlich extrem gelungen - viele Tutorials und Bildschirm-Erklärungen beschreiben alle Funktionen haarklein, dabei geht es um Online-Highscorelisten und regelmäßige Herausforderungen, ein Auflevel-System für fleißige Spieler, das Speichern von Spielständen, das Umschalten zwischen japanischer und englischer ROM-Version oder die Rückspulfunktion. Letztere funktioniert auch in der wildesten Action mit nur einem Knopfdruck fantastisch und mindert gerade bei schweren Titeln wie Ghouls 'n Ghosts, Strider oder diversen Shoot’em-Ups den Frustfaktor. Denn selbst unendlich verfügbare Credits und damit Continues helfen manchmal nur bedingt, wenn Spiele über knackige Rücksetzpunkte verfügen.
Erstmals außerhalb der Spielhalle offiziell spielbar und gut gealtert: Carrier Air Wing. Hier ist auch die Bildeinstellung mit leicht gekrümmten Ecken zu sehen.
In den Menüs findet man allerlei Einstellungsmöglichkeiten (darunter auch die Änderung des Default-Schwierigkeitsgrades) , Anleitungen sowie Bildschirm-Optionen. Neben dem bildschirmfüllenden, pixelgenauen Bild (mein Favorit) überzeugen auch diverse Filter, die z.B. die Krümmung des CRT-Monitors nachahmen. Auch mehrere, ansprechend modellierte 3D-Automatenversionen stehen zur Verfügung - das sorgt für Spielhallen-Flair, verkleinert den Bildausschnitt aber doch sehr. Im sehr hübschen Hauptmenü schaltet man die Klassiker durch, während sich die Kamera durch eine virtuelle Arcadehalle bewegt - dabei laufen auf allen Maschinen die Demonstration-Clips des jeweiligen Titels.