Home Sweet Home
Mittlerweile bin ich im zweiten Spielstand angekommen, meine Spielfigur bewohnt bereits ein ansehnliches Zwei-Zimmer-Häuschen. Das kann in dieser Episode wirklich nach Lust und Laune dekoriert werden: Nicht aufgestellte Möbel und Gegenstände wandern in ein riesiges Lager, eine drehbare Kamera sorgt für Übersicht, Wände können behangen und geschmückt werden, Objekte gruppiert verschoben oder eingemottet werden. Tapete hier, Raumtrenner dort, Aquarium in der Ecke, hellbraune Holzdielen drunter. Die Möglichkeiten scheinen, genügend Kohle und damit fleißiges Spielen vorausgesetzt, beinahe unendlich. Und woher stammt das ganze Zeug: Dinge, die nicht per DIY-Anleitung selbst hergestellt werden können, warten im Shop der Nooks auf euch - vom Samenbeutel fürs eigene Blumenbeet über eine dekorative Bücherwand bis hin zum riesigen Teddybär werden ständig wechselnde Produkte angeboten.
Oh, hallo! Im Inselzentrum treffen mit Siggi, dem Ameisenbär, einen alten Bekannten.
Immer wieder andere Stücke gibt es auch im Mode-Atelier der beiden Igeldamen Tina und Sina; in deren Laden kleide ich mich komplett neu ein oder stelle neuerdings auch selbst designte Muster aus. Was bei all der Vielfalt in dem von mir angezockten Spielstand natürlich nur erahnt werden kann, ist der lange Weg dorthin: Wie viele Äpfel werde ich wohl pflücken, wie viele Muschen sammeln, wie viele Fische angeln müssen, um derart viele Gegenstände, Kleidungsstücke, Möbel & Co. kaufen zu können. Plus die ganzen Kredite, die mir die von Tom Nook aufgeschwatzten Haus-Ausbauten bescheren. Wie gut Nintendo hier die Balance gelingt, zwischen locker-leichtem, täglichen Spiel und in Arbeit ausartender Animal-Crossing-Pflicht - das ist bei der Vorschau-Version tatsächlich noch nicht abschätzbar.
Terraforming & Siggi
Lustig finde ich, dass ich bei meinem zweiten Ausflug dem frechen Ameisenbär Siggi in die Arme laufe. Ich kann mich noch erinnern, dass sich meine Freundin im DS-Animal Crossing mit diesem NPC besonders gut verstanden hatte. Siggi ist immer noch der Fitness-Freak von damals und beendet, immer noch, manche Sätze mit einem saftigen „schlürrrf“. Die lustig-dusseligen Wortspiele beim Käfer-Fangen und debilen Dialoge gibt es also noch - ich weiß nur nicht, ob mich das freut. Tatsächlich richtig cool ist ein neues Feature, das mich der dritte, von Nintendo vorbereitete Spielstand ausprobieren lässt: der Inseldesigner-Modus. Hier kann ich selbstständig den Verlauf von Flüssen ändern (und so natürliche Brücken bauen) oder erhöhte Stellen abtragen - das sorgt für ein bisher ungeahntes Maß an Insel-Manipulation. Dabei achtet das Spiel darauf, dass nur Orte verändert werden, auf denen sich keine Gegenstände oder Häuser befinden.
Sehr gelungen: Weil das neue Museum viel hübscher und größer ist als in den Vorgängern, macht der Besuch dort mehr Laune.
Ordnungsliebende Spieler freuen sich über eine zweite wesentliche Funktion des Inseldesigners: die Möglichkeit, die Art des Untergrunds festzulegen. Man wählt helle Sandwege, steinerne Platten oder asphaltierte Wege aus und erhält dadurch die Möglichkeit, die Optik seiner individuellen Insel spürbar aufzumöbeln: Ein Spiel- oder Campingplatz sieht bedeutend hübscher aus, wenn er von einem symmetrisch aufgebauten, sandfarbenen Weg umrahmt wird. Besonders große Mühe hat sich der Entwickler auch beim Museum gegeben: Ich staune, wie ausladend und liebevoll designt das riesige Aquarium ist, in dem ich wie gehabt selbst gefangene Fische ausstellen darf. Und natürlich gibt es noch immer die belesene Eule Eugen, die sich über gestiftete Fossilien für die hauseigene Dino-Sammlung freut. Hundedame Melinda kümmert sich derweil ums soziale Wohl auf der Insel und nimmt sogar Beschwerden entgegen, wenn man mit einem der tierischen Bewohner nicht klar kommt.
Darüber, dass auf einer Switch-Konsole über verschiedene Profile hinweg nur eine Insel erstellt werden kann, wurde bereits
berichtet. Ich konnte noch rasch den lokalen Mehrspieler-Modus für bis zu vier menschliche Bewohner (aka Switch-Profile) ausprobieren. Und: Nun ja, dann läuft man halt mit maximal vier Figürchen über das Eiland, angelt und sammelt gemeinsam. Sprintet meine Figur als Anführer der Gruppe den anderen davon, werden sie mir kurze Zeit später hinterhergebeamt. Und Gegenstände, die sie erbeuten, finde ich danach in einer Truhe im Service Center wieder. Gut durchdacht hat Nintendo also auch diesen Modus, wenngleich ich die Aussicht, die typischen banalen Animal-Crossing-Aufgaben im Team zu erledigen, wenig reizvoll finde.