gc-Vorschau: Omno (Adventure)

von Jan Wöbbeking



Omno (Adventure) von Studio Inkyfox / Future Friends Games
Fließender Geheimtipp
Entwickler:
Release:
29.07.2021
29.07.2021
29.07.2021
Q4 2021
29.07.2021
Spielinfo Bilder Videos
Die gamescom verschafft auch kleineren Indie-Perlen eine Bühne. In diese Kategorie gehört vor allem das Action-Adventure Omno. Der Titel von Jonas Manke wirkte beim ersten Anspielen eigentlich viel zu flüssig für ein Ein-Mann-Projekt – sowohl bei den Animationen der traumartigen Fantasiewelt als auch beim Flow der Mechanik aus Surfen, Boosten, Springen und Teleportieren.

Alles im Fluss

Die verschiedenen Fortbewegungsmethoden des Erkundungs-Abenteuers gingen fast auf Anhieb so gut ineinander über, als hätte ich nie etwas anderes gemacht. Ein paar Hüpfer, ein beherzter Boost über die ruinösen Pfeiler der versunkenen Zivilisation und zum Abschluss beame ich mich auf eine Anhöhe – wusch! Ein gutes Gefühl. Noch besser fühlt sich das Surfen mit dem magischen Stab der Hauptfigur an: Inmitten der minimalistischen, aber stilvoll designten Wüstenlandschaft verbinde ich ein paar Schlenker mit dem Sprung über eine steinerne Rampe, ziehe mich an einen in der Ferne markierten Kreis heran – und schon habe ich eine versteckte Höhle gefunden. Eigentlich hätte ich erst ein paar Puzzles lösen müssen, um in diesen Teil des Levels zu gelangen, doch die Abkürzung gefällt mir besser.

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Noch ist alles ruhig, aber Bewegung ist Trumpf.
Wie Manke (alias Studio Inkyfox) auf dieses Bewegungsschema gekommen ist? Wie so oft bei kleinen Entwicklern war es das Ergebnis von Experimenten mit bestimmten Spielmechaniken. Dadurch hat er einen schönen Weg gefunden, den Spieler intensiv in die Rätsel einzubinden. Hier macht es Spaß, große Steinblöcke zu verschieben oder eingestürzte Brücken aufzurichten, um neue Plattformen zu schaffen - weil alles so schön fließend von der Hand geht. Außerdem sammelt man immer wieder glühende Steinchen ein, mit denen sich Energie-Portale aktivieren lassen, die wiederum die Umgebung verändern. Manchmal setzt man auch eine Art Stampfattacke ein, um die leuchtende Ressource aus Pflanzen, Objekten oder Wesen zu „jagen“.

Stilvoll animierter Minimalismus

Ob das noch klappt?
Ob das noch reicht?
Das minimalistische Artdesign ist eine Folge der begrenzten Kapazitäten als Einzelentwickler, räumt Manke ein. Billig mutet seine Welt aber ganz und gar nicht an. Als ich auf einen urig-kantigen Geier-Vogel treffe, dreht der sein Haupt nur mit dem passenden dramatischen Timing um, bevor er von seiner Beute ablässt und davon flattert. Auch bei den übrigen Kreaturen wie runden Hoppelviechern, Fantasy-Dinos oder anderen wundersamen Gestalten macht sich sofort seine Erfahrung als Animator bemerkbar  - er arbeitete z.B. an State of Decay 2 sowie im Filmbereich. Ein Kaktus erinnert mit seiner ruckartigen Poserei sogar an Johnny Bravo – eine der kleinen Cartoon-Spitzen zur Auflockerung des primär mystischen Tons.

Obwohl das Design an Titel wie Journey erinnert, scheint die Story vage zu bleiben: In einer "altertümlichen Welt voller
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Auch die Kulisse trägt zum entspannten Spielgefühl bei.
Wunder" führt die Reise des Spielers durch üppige Wälder, eine verdammte Wüste, die kühle Tundra, einen Sumpf und sogar in die Wolken. In letzterem Reich sind wir schon durch ein paar Ringe geschwebt und haben einige Luftschlösser begutachtet – viel mehr gibt es dort aber momentan noch nicht zu tun. Im fertigen Spiel sind in jedem Hauptgebiet einige Subbiotope geplant. Die Erzählung soll vor allem indirekt über die Umgebung ablaufen. Nach und nach kann der Spieler ergründen, warum die einst florierenden Kulturen zu Grunde gingen. Release-Datum ist nach momentaner Schätzung etwa der kommende Sommer; dann erscheint das Spiel für PC, PS4 und Switch. Eine Kickstarter-Kampagne im Dezember verlief übrigens überaus erfolgreich: Statt der angepeilten 32.000 Euro kamen über 97.000 Euro zusammen.
 

AUSBLICK



Beim Anspielen von Omno hat es bei mir sofort Klick gemacht! Obwohl am Gemeinschaftsstand NRW um uns herum der Teufel los war und ich nicht einmal mit Sound spielen konnte, entfaltete sich sofort eine herrlich entspannte Stimmung, die zum Erkunden der mystischen, liebevoll animierten Welt einlud. Vor allem hat mich aber das flüssige Bewegungs-Schema gepackt - mit seinem Flow aus Surfen, Springen, Boosts und Teleportationen. So wird die Erkundung und das Rätseln zu einer flüssigen Angelegenheit, die stets mit kleinen Geschicklichkeitstests verknüpft ist. Ein wirklich schöner kleiner und spielmechanisch überraschender Geheimtipp von der gamescom!

Einschätzung: sehr gut

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