Der Schrecken aller Pauschaltouristen
Urlaub ist super, besonders wenn er in einer warmen Region stattfindet, wo das Wasser blau, der Strand weiß und der Himmel wolkenfrei ist. Von zombiefreien Straßen stand leider nichts im Prospekt, so dass sich der Ausflug nach Banoi (eine fiktive Insel nördlich von Australien) sehr schnell als Albtraum à la George A. Romero entpuppt. Was ich bislang von Dead Island spielen konnte, erinnerte stark an Valves großes Zombiematsch-Vorbild: Bis zu vier Spieler dürfen sich gleichzeitig den stöhnenden Horden in den Weg stellen, es gibt Unmengen von Waffen und Teamarbeit steht über allem.
Fangen wir mit dem ersten Punkt an: Vier Spieler bedeutet vier Figuren, die sehr unterschiedliche Rollen haben. Die schlanke Geschäftsfrau ist trotz ihrer Stöckelschuhe flink unterwegs, hat’s aber nicht so mit den dicken Keulen - die sind dann doch eher beim kräftigen Rapper-Typen aufgehoben, der zwar etwas langsamer unterwegs ist, aber dafür auch mehr einstecken kann. Der eigene Kämpfer darf über Erfahrungspunkte in vielerlei Richtung verbessert und aufgemotzt werden. Zwar kann man das ganze Spiel entweder mit KI-Begleitung oder auch ganz allein angehen (das Programm passt dann die Zahl der Gegner entsprechend an), aber den meisten Spaß macht es logischerweise mit befreundeten Zombiehassern aus Fleisch und Blut. Der Koop-Modus funktioniert laut aktuellem Stand nur über das Internet, eine lokale oder Splitscreen-Variante ist nicht geplant. Dafür dürfen Mitspieler ganz nach Belieben ein- und aussteigen. Solange mindestens ein Teammitglied am Leben ist, geht das Spiel auch nach dem eigenen Ableben weiter (man erscheint nach einer kurzen Wartezeit wieder mit allen Waffen in der Nähe des letzten Punktes) - wurden aber alle erledigt, geht es zum letzten Checkpunkt zurück.
Gut durchbratzter Zombie
In Sachen Bewaffnung erwartet einen auf Dead Island fast eine Borderlands-Auswahl: Es gibt Pistolen, Baseballschläger, Macheten, Hammer, mächtige Schraubenschlüssel, Flammenwerfer, Bretter, spitze Stöcke, Messer, Schrotgewehre oder auch mal einen gut schwingenden Morgenstern. Allerdings nicht alle auf einmal, und schon gar nicht von Anfang an: Zu Beginn darf man
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Man kann Dead Island komplett allein oder bis zu vier Mann hoch spielen. Aktuell ist der Koop-Modus nur online verfügbar, Mitspieler können nach Belieben ein- und aussteigen. |
neben seinen Notfallfäusten gerade mal zwei Kanonen herumschleppen, weitere Slots müssen über das Sammeln von Erfahrungspunkten freigeschaltet werden - später ist man dann eine laufende Militärbasis mit bis zu sieben dicken Argumentationsverstärkern. Allerdings sind es nicht immer die gleichen, denn alle Waffen nutzen sich nach exzessivem Zombiekontakt früher oder später ab: Entweder wirft man sie dann weg oder behält sie im Inventar für später. Denn in der Basis (bzw. an herumstehenden Werkbänken) darf man sie, genügend Kleingeld vorausgesetzt, stabiler oder durchschlagskräftiger machen. Besonders findige Spieler halten die Augen nach Blaupausen offen, die besonders coole Erweiterungen wie in Dead Rising ermöglichen - eine Machete, die gleichzeitig Stromstöße verteilt oder ein Katapult, das giftige Sägeblätter verschießt. Dafür braucht es aber bestimmte Bauteile, die man erstmal finden muss: Entweder in der Umgebung oder aus den Resten eines Gegners - denn jeder erledigte Feind darf durchwühlt werden, was nicht nur Einzelteile, sondern auch Erfahrungspunkte, einen heilsamen Snack oder schlicht Geld einbringt. Platzt das eigene Inventar, darf man mit anderen Spielern auch Tauschgeschäfte führen.