Mitten drin statt nur dabei Modern Warfare 3 macht dort weiter, wo der Vorgänger aufgehört hat: Der bewusst herbeigeführte Krieg zwischen den Großmächten USA und Russland ist in vollem Gange und New York befindet sich mittlerweile in der Hand der Invasoren. Anhand einer Live-Präsentation konnten wir bereits einen ersten Eindruck von den intensiven Feuergefechten gewinnen, die zwischen den Wolkenkratzer-Schluchten stattfinden. Beim Vormarsch über den Broadway und die Wall Street kracht es serientypisch im Sekundentakt, RPGs feuern aus allen Rohren und es regnet Trümmerteile vom Himmel, während Düsenjäger über die Köpfe der Soldaten am Boden zischen, wo brennende Autowracks in Gebäuden nur einen kleinen Teil des allgegenwärtigen Chaos markieren.
Die wuchtige Inszenierung in Michael Bay-Manier ist packend wie immer, auch wenn es mittlerweile merklich schwer fällt, innerhalb der Serie weitere Höhepunkte zu setzen. So ist die anschließende Railsequenz an Bord eines Black Hawk-Helikopters zwar ebenfalls imposant, wenn es mit ratterndem Maschinengewehr knapp an den gigantischen Gebäuden vorbeigeht, doch ein Wow-Effekt will sich hier genau so wenig einstellen wie bei der wilden Verfolgungsjagd durch einen U-Bahn-Tunnel, die später ebenfalls vorgeführt wurde. Vielleicht liegt es einfach daran, weil man dieses Action-Feuerwerk, die vielen Skripts und Moorhuhn-Gegner mittlerweile von der Serie erwartet und deshalb nicht mehr völlig mitgerissen wird wie noch vor ein paar Jahren. Trotzdem kann man sich erneut auf brachiale und filmreif inszenierte Einsätze freuen.
Bleihaltige Weltreise Obwohl der Krieg vor allem in den USA tobt, werden die Gefechte nicht auf die Vereinigten Staaten beschränkt. Stattdessen wartet einmal mehr eine bleihaltige Weltreise, die neben Manhatten u.a. auch nach London, Afrika, den Himalaya und Russland führt. Technisch überzeugt die Engine immer noch mit schicken Kulissen, flüssigen 60 Bildern pro Sekunde sowie feinen Partikel- und Explosionseffekten. Die Zerstörung abseits von Skripts spielt allerdings weiterhin keine große Rolle und ist entsprechend deutlich weniger ausgeprägt als bei Battlefield: Bad Company. Auch Physik-Spielereien befinden sich eher auf einem durchschnittlichen Niveau.
Neben der Kampagne wird natürlich auch die Mehrspielerkomponente eine gewaltige Rolle spielen. Neben den kooperativen Spec Ops-Einsätzen haben Infinity Ward und Sledgehammer eine Reihe neuer Features geplant, über die wir an dieser Stelle allerdings noch nichts verraten dürfen.
Ausblick
Mit Call of Duty: Modern Warfare 3 bekommen Fans der Reihe genau das, was sie von ihr erwarten: Brachiale und filmreif inszenierte Action, abwechslungsreiche Schauplätze, einen grandioses Soundtrack (…der trotz fehlender Bestätigung eine starke Hans Zimmer-Note versprühte) sowie gelungene Grafik- und Soundeffekte. Infinity Ward bleibt auch in Zusammenarbeit mit Sledgehammer dem bewährten Erfolgsrezept treu - und nimmt entsprechend gewisse Abnutzungserscheinungen in Kauf. So will sich die restlose Begeisterung von damals zwar mittlerweile nicht mehr bei mir einstellen, doch lassen die gezeigten Sequenzen trotzdem auf ein temporeiches Action-Spektakel in gewohnter Manier hoffen. Im Duell mit Battlefield 3 wird aber vornehmlich die Mehrspielerkomponente entscheidend sein. Mit welchen Plänen Activision den Entwicklern von DICE Paroli bieten will, wird allerdings erst in den nächsten Tagen und Wochen verraten...
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Verdeckte Einsätze stehen ebenfalls wieder auf der Agenda. |
Fakten:- Entwickelt von Infinity Ward & Sledgehammer
- knüpft nahtlos an die Geschichte des Vorgängers an
- Schauplätze führen rund um den Globus
- kooperativer Spec Ops-Modus
- filmreife Inszenierung
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New York versinkt im Chaos! |
- Grafik-Engine liefert konstant 60 Bilder pro Sekunde
- nur geskriptete Zerstörung, wenig Physik
- starke Mehrspieler-Komponente geplant
- viele Railsequenten
- interaktiver Soundtrack
- wuchtige Soundeffekte
- erscheint im November