Test: LIT (Geschicklichkeit)

von Jan Wöbbeking



LIT
Publisher: -
Release:
Q4 2009
Spielinfo Bilder Videos

Ein Emo, eine verhexte Schule und jede Menge lichtscheue Biester - so lauten die Zutaten für den Grusel-Puzzler LIT, welches sich per Wiiware herunterladen lässt. US-Amerikaner dürfen schon jetzt mit der Taschenlampe bewaffnet auf Monsterjagd gehen, nach Europa kommt der Titel erst im Laufe des Sommers. Da die erfrischend innovativen Puzzles der Contra-4-Entwickler WayForward uns aber so gut gefallen haben, liefern wir euch schon jetzt einen Test des US-Originals.



Im Dunkeln ist gut funkeln!

In kaum einem Spiel agieren die Wesen der Finsternis so konsequent wie in LIT: Sobald ich auch nur einen Fuß in den Schatten setze, schnellen in Windeseile runzelige Klauen empor und reißen mein Alter Ego mit einem heiseren Röcheln in die Tiefe. Statt ewiger Verdammnis erwartet ihn aber ein neuer Versuch. Wir befinden uns schließlich in einem Rätselspiel. Schon fünf Sekunden später schreitet der dunkel gekleidete Schüler ins gleiche Klassenzimmer - ganz so, als sei nichts geschehen. 
Das hat er nun vom düsteren Grufti-Gehabe: Emo Jake steckt in einer Schule voller Geister fest.
Das Spieldesign erinnert ein wenig an Licht-Puzzler wie Prism: Light The Way . Doch das finstere Design der Gegner im Comic-Stil und die dreidimensionalen Klassenräume sorgen für angenehmes Grusel-Ambiente. Man fühlt sich beinah wie in ein Horror-Adventure versetzt.

Ich schlüpfe in die Rolle von Jake, der sich eines Tages in seiner von Geistern besetzten Schule wiederfindet. Ohne ein Intro oder anderes Brimborium geht es direkt zur Sache. Statt mit Pumpgun und Kettensägen bekämpft der Schul-Emo die in der Dunkelheit lauernden Geister mit jeder Lichtquelle, die er auftreiben kann. Kaum ist ein Licht angeknipst, wuselt auch schon ein ganzes Grüppchen düsterer Gesellen aus dem Lichtschein. Aber Vorsicht: Sobald Jake auch nur einen Schritt in die Dunkelheit setzt, sind sofort die Finsterlinge zur Stelle und der Versuch war für die Katz'. Das Ziel ist immer das gleiche: Jake muss den rettenden Ausgang erreichen, sich weiter vorarbeiten, um seine Freundin zu finden, die ihn ab und zu in den Klassenräumen anruft. Nimmt man ab, darf man sich die Fernbedienung wie einen Telefonhöhrer ans Ohr halten und direkt aus dem weißen Steuerknochen ihren verängstigten Botschaften lauschen.

Schütteln und lauschen

Auch wenn die Batterie in der Taschenlampe den Geist aufgibt, kommt der Wii-Controller zum Einsatz: Nach ein paar Schüttelbewegungen ist die Funzel wieder einsatzbereit. Das Absuchen der stockfinsteren Klassenräume erledigt man ebenfalls direkt mit dem Controller: Der Schein folgt der Spitze - egal, ob man die Umgebung aus der Draufsicht betrachtet oder kurzzeitig in die Ego-Perspektive schaltet. 
Nach ein paar Minuten wird der Raum zum Labyrinth aus Licht und Schatten.
Aus der Nähe fallen die eckigen Kanten der klobigen Polygone zwar besonders ins Auge, doch davon abgesehen ist LIT für ein Download-Puzzlespiel sehr atmosphärisch geraten. Die vom Schatten erfüllten Abschnitte werden von bedrohlich wabernden schwarzen Nebelschwaden eingehüllt, und die blitzschnell über den Boden zischenden Gegner wirken auch nicht besonders freundlich.

Der an alte Horror-Filme erinnernde Soundtrack passt ebenfalls prima. Falls ihr mir nicht glaubt, könnt ihr euch die Tracks auf der Offiziellen Website herunterladen und Probe lauschen. Am stärksten ins Spiel hineingesogen haben mich aber die clever zusammengestellten und behutsam schwieriger werdenden Rätsel. Als äußerst hilfreich erweisen sich die in den Schulklassen vergessenen Steinschleudern: Sie liegen besonders gern in den Randbereichen der tödlichen Schattengebiete herum. Sobald ich ein Exemplar gefunden habe, kann ich mittels Z-Knopf und Fernbedienung aus der Ego-Perspektive auf ein Fenster anlegen. Ist das dreckige Glas zerdeppert, fällt ein langer Lichtstrahl hindurch, welcher mir neue Bereiche des Klassenzimmers eröffnet.

Ungewollte Nebenwirkungen

Auch die verstreuten Kirschbomben lassen sich als Fensterkiller benutzen. Explodieren sie zu nah an einer Lampe, werden allerdings auch diese in ihre Einzelteile zerlegt - was die den Level auf einen Schlag unpassierbar macht. Auch Fernseher und die Mattscheiben von Computern lassen sich als blau flimmernde Funzeln missbrauchen.
Nicht schön, aber spannend: Im manchen Räumen wartet ein Bossgegner darauf, vom Licht gegrillt zu werden. 
Zu viele Licht verträgt der mit vornehmer Bildschirmblässe ausgestatteter Held aber nicht: Aktiviert man zu viele Lichtquellen, brennt die obere Bildschirmanzeige durch und das Level beginnt von vorne. Häufig muss man also gewissenhaft an den Anfang des Levels zurücklaufen und eine Lampe nach der anderen ausknipsen, bevor es weiter geht.

Die knackig-schweren Boss-Gegner erweisen sich ebenfalls als lichtscheu, vertragen aber deutlich mehr Funzeln als einfache Geister. Im Kampf gegen sie ist nicht nur Köpfchen, sondern auch Schnelligkeit gefragt. Ist man nicht flott genug, prügelt z.B. der Hausmeister eine lebensrettende Lampe nach der anderen aus, bevor man selbst genug Exemplare in der passenden Reihenfolge anschalten kann. In solch hektischen Momenten hatte ich nicht nur mit dem Obermotz zu kämpfen: Da man fast alle Aktionen mit dem A-Knopf ausführt, habe ich häufig versehentlich eine Lampe ausgeknipst und musste den Level wieder von vorne beginnen. Egal, ob man ein Fenster zerschießen, eine Bombe schmeißen oder die Fernbedienung betätigen will: Sobald man auch
Update vom 5.11.2009: In der deutschen Version werden nicht mehr alle Aktionen mit dem A-Knopf ausgeführt. Die Interaktion mit der Umgebung liegt jetzt auf dem C-Knopf, während mit A nur noch Inventargegenstände genutzt werden.
nur in die Nähe einer Lampe kommt, wird sie durch einen Druck auf den A-Knopf ausgeschaltet -  was meistens mit dem Exodus endet. All zu tragisch ist das nicht, weil die 30 Levels nicht sonderlich groß sind - auf die Nerven geht es trotzdem. Wenn man alle Klassenräue gemeistert hat, darf man sie übrigens noch einmal mit einem harschen Zeitlimit angehen. Darüber hinaus gibt es nicht viel zu tun, da weder weitere Modi noch eine Mehrspieler-Variante integriert wurden.   

Kommentare

Steppenwaelder schrieb am
@Supabock
Sicher, dass du im Home Menü den Lautsprecher angeschalten hast?
Supabock- schrieb am
Crewmate hat geschrieben:
Supabock hat geschrieben:
Burny86 hat geschrieben:@ 4p Redaktion: Super, danke! ^^
@ Supabock:
Die Anrufe kommen bei mir definitiv noch aus dem Lautsprecher - neben dem deutschen Bildschirmtext. Teste mal, ob du nicht den Lautsprecher deiner Wiimote ausgeschaltet hast oder im schlimmsten Fall ein Defekt vorliegt!
Komisch, ich teste es nachher...
Es kommen nach wie vor anrufe über die WiiMote!
Diese Stimme erinnert mich an Silvia aus NoMoreHeroes, ohne Akzent.
Mit Supablocks FB scheint was nicht zu stimmen.
du hast ein l zuviel in meinem Namen.
Abgesehn davon scheint meine Remote im Arsch zu sein,
bei mir kommt nämlich nix...
crewmate schrieb am
Supabock hat geschrieben:
Burny86 hat geschrieben:@ 4p Redaktion: Super, danke! ^^
@ Supabock:
Die Anrufe kommen bei mir definitiv noch aus dem Lautsprecher - neben dem deutschen Bildschirmtext. Teste mal, ob du nicht den Lautsprecher deiner Wiimote ausgeschaltet hast oder im schlimmsten Fall ein Defekt vorliegt!
Komisch, ich teste es nachher...
Es kommen nach wie vor anrufe über die WiiMote!
Diese Stimme erinnert mich an Silvia aus NoMoreHeroes, ohne Akzent.
Mit Supablocks FB scheint was nicht zu stimmen.
Supabock- schrieb am
Burny86 hat geschrieben:@ 4p Redaktion: Super, danke! ^^
@ Supabock:
Die Anrufe kommen bei mir definitiv noch aus dem Lautsprecher - neben dem deutschen Bildschirmtext. Teste mal, ob du nicht den Lautsprecher deiner Wiimote ausgeschaltet hast oder im schlimmsten Fall ein Defekt vorliegt!
Komisch, ich teste es nachher...
4P|Jan schrieb am
Supabock hat geschrieben:Dann kannst du ebenfalls gleich reinschreiben,
dass die Telefonanrufe nun nicht mehr aus der Remote
kommen, sondern als deutscher Bildschirmtext gezeigt werden.
Das sie aber den "listen" button drinne gelassen haben,
wirkt da etwas strange. Zumal die Atmosphäre einfach darunter leidet,
dass man nichts hört.
Ist ja schade..
schrieb am