Test: Xenoblade Chronicles (Rollenspiel)

von Jens Bischoff



Publisher: Nintendo
Release:
02.04.2015
2020
19.08.2011
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ab 59,90€
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Xenoblade führt durch riesige, prachtvolle Kulissen.
Doch auch Shulks eigentlicher Rachefeldzug ist von geradezu epischem Ausmaß. Selbst wenn man nur das Nötigste abseits der Haupthandlung unternimmt, um bevorstehenden Gefahren kräftemäßig gewachsen zu sein und ausreichend Geld für aktuelle Ausrüstung in der Kasse zu haben, sollte man mindestens 70 Stunden Spielzeit einrechnen. Wer alle Aufgaben meistern, sämtliche spielinternen Trophäen einsacken und jeden Winkel der gigantischen Spielwelt erkunden will, kann sich aber auch problemlos über Wochen hinweg mit Xenoblade beschäftigen.

Prachtvolle Kulissen

Die Erkundung der prachtvollen Landschaften mit dynamischem Tages- und Wetterzyklus ist jedenfalls eines der Highlights des Spiels. Ich habe selten so stimmungsvolle Kulissen durchstreift, die nicht nur auf Wii ihresgleichen suchen. Klar sind Charaktermodelle, Mimik und Texturen hier und da vergleichsweise grob, während Objekte und Gegner teils unschön ins Bild ploppen, aber die monumentalen Schauplätze mit ihrer enormen Detailverliebtheit gleichen das gekonnt aus.

Auch die unterschiedlich auf den Spieler reagierenden Gegner sind teils äußerst imposant, die allgemeine Sichtweite hervorragend und die Bildrate angenehm flüssig. Manche Kreaturen sind von Haus aus friedlich oder notorische Einzelgänger, die sich gezielt anlocken lassen, andere greifen bei Blickkontakt sofort an oder rotten sich bei Bedrohung zusammen. Wieder andere reagieren allergisch auf Geräusche oder Zaubertechniken, was bei entsprechender Stärke zu  behutsamem Schleichen und konsequentem Magieverzicht in ihrer Nähe zwingt - zumindest bis man stark genug ist, es auch mit ihnen aufzunehmen. Lediglich die Kamera macht trotz diverser Anpassungsmöglichkeiten in engen Räumen sowie bei großen oder fliegenden Gegnern hin und wieder Probleme.

Stimmungsvolles Erkunden

Das an Action-Adventures erinnernde Leveldesign bietet vielzählige Erkundungsmöglichkeiten.
Das an Action-Adventures erinnernde Leveldesign bietet vielzählige Erkundungsmöglichkeiten.
Die Effekte und Animationen können sich jedoch sehen lassen, die einzelnen Gruppenmitglieder verfügen teils sogar über individuelle Schwimmstile, während das Leveldesign mit seinen verwinkelten Schluchten, zahlreichen Klettermöglichkeiten und rasanten Rutschpartien trotz der ein oder anderen lästigen KI-Macke wahre Action-Adventure-Qualitäten besitzt und von einer gelungenen Automap-Funktion flankiert wird. Je nach Tageszeit sind auch unterschiedliche Gegner aktiv, NPCs unterwegs und Ereignisse möglich, was aber nie zur Last wird, da man jederzeit manuell an der Uhr drehen darf.

Für erstklassige Atmosphäre sorgt neben den prächtigen Kulissen und Witterungswechseln aber auch der facettenreiche Soundtrack, der sich verschiedenen Situationen dynamisch anpasst und sowohl ruhige Klavierpassagen als auch treibende Rockklänge zu bieten hat. Von Bewegungskontrollen macht Xenoblade keinen Gebrauch, wodurch es sich auch ideal mit einem Classic Controller spielen lässt, den man via Bundle gleich in stilechtem Monado-Rot mit erwerben kann. Unabhängig vom Einzel- oder Bundlekauf gibt es zudem noch ein schickes Wendecover, auch wenn die oft störende USK-Plakette dank farbverwandten Hintergrunds ausnahmsweise auch im Original kaum stört.
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Kommentare

Ultimatix schrieb am
Die 90% sind absolut verdient! Spitzen Test!
Chigai schrieb am
SpookyNooky hat geschrieben:Schade, ich hätte schon gerne ein Lösungsbuch gehabt, in dem man schmökern kann, während man das Spiel spielt.
Eine andere allerdings mit etwas Aufwand verbundene Möglichkeit wäre ein PDF-Lösungsbuch o.a. auf einen eBook-Reader zu übertragen für's Schmökern.
SpookyNooky schrieb am
Schade, ich hätte schon gerne ein Lösungsbuch gehabt, in dem man schmökern kann, während man das Spiel spielt.
Wulgaru schrieb am
Der Baum ist deswegen so verwirrend, weil er zwar sehr hübsch aussieht, aber wenig Erkennungsmerkmale pro Stockwerk besitzt. Ich habe mich da auch immer heillos verlaufen. Geholfen haben natürlich die Ausrufezeichen über den Questträgern. Die Quests selbst fand ich in der Gänze eher repetitiv. War schon immer nur Standard-RPG-Kram. Schön war aber dabei, dass man die Welt erkunden konnte bzw. dadurch dazu getrieben wurde. Auch das soziale Netz mit seinen kleinen Geschichten, die man ja durchaus beeinflussen konnte, hat das ein bisschen aufgelockert.
Das einzige was mich ein bisl genervt hat, waren manche temporäre Quests. Natürlich hat sich später herausgestellt, dass man relativ viel Zeit hat, diese zu machen, aber nie genau bis wann...was ich einfach nicht leiden kann, da sie sich ansonsten ja nicht weiter von den anderen unterschieden haben.
schrieb am