Test: Phoenix Wright: Ace Attorney - Justice For All (Adventure)

von Jörg Luibl



Phoenix Wright: Ace Attorney - Justice For All
Entwickler:
Publisher: Capcom
Release:
16.03.2007
15.02.2010
Spielinfo Bilder Videos
Schon letztes Jahr begeisterte Strafverteidiger Phoenix Wright auf dem DS: Der schlagfertige Jurist sammelte Beweise an Tatorten, entlarvte dreiste Lügner im Kreuzverhör und rettete so verzweifelte Mandanten. Die kreative Mischung aus Detektivspiel, Point&Click-Adventure und Story mit markanten Charakteren wurde mit einem Gold-Award belohnt. Was hat der Nachfolger zu bieten?

Der Jurist und die Amnesie

Anwalt:
Phoenix ist zurück: Der junge Strafverteidiger muss sich vier scheinbar aussichtslosen Fällen widmen.
"Wer bin ich?"
Mandantin: "Wie bitte? Sie sind Strafverteidiger und
müssen mich retten!"
Anwalt: "Was? Wann?"
Mandantin: "Jetzt sofort, der Prozess beginnt gleich!"
Anwalt: "Was haben sie denn getan?"
Mandantin: "Angeblich einen Polizisten ermordet!"

Eine denkbar ungünstige Aufgabe, wenn man gerade mit einem dicken Schädel im Gerichtsflur erwacht und die Folgen einer Amnesie registriert. Aber eine denkbar kluge Möglichkeit, Anfänger ohne Kenntnis des Vorgängers wieder langsam in die Kniffe der Strafverteidigung einzuführen. Das Team von Capcom nutzt den Gedächtnisverlust des Helden, um euch Schritt für Schritt mit den Menüs und der Kunst des Kreuzverhörs vertraut zu machen - so können auch Einsteiger ohne Vorkenntnisse direkt losrätseln.

Vier Fälle, vier Morde

Veteranen, die den Vorgänger Phoenix Wright: Ace Attorney kennen, wird der erste von vier Fällen vielleicht ermüden, aber diese Art Tutorial ist kreativ mit der Story verknüpft, denn eine Zwischensequenz zeigt einen Bösewicht, der mit einem Feuerlöscher auf euch einschlägt. Wer war das? Und warum hat er das getan? Die Neugier ist geweckt und der Polizistenmord harrt der Aufklärung. Die Beweisfindung ist zunächst sehr einfach - ein wenig Gehirnschmalz hier und logisches Verständnis da, dann ist die Lücke in der Anklage gefunden.

Capcom lässt euch in wenigen Stunden durch die ersten Fälle rauschen, bevor man mit dem letzten alle Register der Verzögerung zieht: Immer wieder wird euch der juristische Durchbruch versagt, immer wieder müsst ihr von vorne beginnen - eine harte Nuss, die auch Phoenix eigene Moral auf die Probe stellt. Insgesamt ist der Nachfolger trotz einiger bekannter Lösungswege und erzählerischer Längen auch deshalb immer wieder interessant, weil die Präsentation unheimlich gut ist: Richter fordern mit lautem Klopfen Ruhe, Zuschauer raunen und der Staatsanwalt fährt euch mit einem gemeinen Grinsen in die Argumentation.
            

Kommentare

unknown_18 schrieb am
Das ist schon klar, aber Teil 3 ist auch nur ne GBA Umsetzung und nur darum ging es. Dass Teil 3 vor 4 rauskommen soll ist ja wohl logisch. :lol:
abandoned schrieb am
Hotohori hat geschrieben:In der Hinsicht bin ich sehr auf Teil 4 gespannt, der erstmals keine GBA Umsetzung ist und die DS Fähigkeiten voll nutzt.
Vorher sollten sie aber noch Teil 3 umsetzen der die Story um Phoenix Wright abschließt. Wurde ja für September in den USA angekündigt. Teil 4 hat ja nen neuen Anwalt.
unknown_18 schrieb am
Keine Frage, wer den ersten Teil mochte muss auch zum zweiten Teil greifen!
Man merkt aber halt, dass es eine GBA Umsetzung ist, denn anstatt dass der neue Teil nun so ist wie der letzte Fall vom ersten Teil, der exklusiv für DS entwickelt wurde und die Touchscreenfähigkeiten schon erheblich besser nutzt, findet man diesmal erst gar keine Rätsel, die man mit Stylus lösen muss. Dabei hat eben gerade das suchen nach Blutspuren mit Luminol, das untersuchen von Gegenständen in dem man sie dreht und wendet u.a. sehr viel zusätzlichen Spaß gebracht. In der Hinsicht bin ich sehr auf Teil 4 gespannt, der erstmals keine GBA Umsetzung ist und die DS Fähigkeiten voll nutzt. Wenn das richtig umgesetzt wird, dann kann von mir aus in zukünftigen Teilen Gameplay mäßig alles gleich sein, die neuen Teile kauft man ja eh eher wegen den neuen spannenden Fällen, an denen man schon etliche Stunden sitzt.
schrieb am