Test: Zack & Wiki: Der Schatz von Barbaros (Geschicklichkeit)

von Jörg Luibl



Entwickler:
Publisher: Nintendo
Release:
18.01.2008
Spielinfo Bilder Videos
Logik, Spuk & Fantasie

Dieses Knobelspiel schweift nicht in bizarre, kaum nachvollziehbare Rätsel à la Maniac Mansion ab, zwingt euch aber
Ihr könnt jeden Gegenstand in ein Tier verwandeln: Die Schlange wird z.B. in einen nützlichen Greifer transformiert, mit dem ihr ehöhte Gegenstände erreicht.
trotzdem zur genauen Analyse der Situation inklusive viel Fantasie: Ihr wollt ein nerviges Alarmauge schließen, das euch immer wieder ertappt? Dann besorgt euch einen Kelch, füllt ihn mit Goldstaub und lasst die feine Kostbarkeit in das Auge fliegen, um es zu verschließen - aber achtet dabei auf die Windrichtung! Ihr könnt aber auch auf das Sandspiel verzichten und einfach mit Timing an dem Auge vorbei huschen. Das Schöne ist, dass das Spiel, das zu Beginn sehr linear aufgebaut ist, gerade im letzten Drittel immer offener wird. Sprich: Ihr müsst nicht alle Rätsel zwingend lösen, nicht alle Feinde besiegen, um zur finalen Schatzkiste zu kommen - sehr schön!

Es gibt viele kleine Mosaike in den faszinierenden Levels, die immer ein großes Puzzle darstellen. Capcom fährt das komplette Inventar des Genres auf: Freut euch auf Aufzüge, Falltüren, Druckplatten, Apparate, Golems, Alarmsignale und Wachen, deren Laufwege man sich merken sollte. Neben simplen mechanischen und physikalischen gibt es auch akustische, optische, geometrische oder gar chemische Rätsel: In der Eiswelt müsst ihr z.B. Spiegel so einsetzen und beschießen, dass der mächtige Strahl über mehrere Stationen sein Ziel erreicht. Auch die Spukwelt ist in Sachen Leveldesign ein Schmuckstück: Mondlicht, Gespenster, Gemälde und Geheimtüren sorgen immer wieder für Überraschung. Mal muss man spiegelverkehrt denken, um den Schatz zu erreichen, mal muss man aufmerksam auf Töne achten und sie bei Gelegenheit in der korrekten Reihenfolge wiederholen.

Aus dem Holzwurm wird eine Säge, mit der ihr Stämme fällen oder später auch ins Eis ritzen könnt.
Besonders gelungen ist auch eines der späteren Rätsel in Barbaros Hauptquartier: Ihr könnt dort einen Verkleinerungs- und Unsichtbarkeitstrank brauen, um als Zackzwerg in eine kleine Höhle zu gelangen und später ungesehen an einer tödlichen Wache vorbei zu kommen. Aber diese Tränke müsst ihr erstmal mit den richtigen Zutaten und in der korrekten Dosierung brauen. Und Zack darf sie nicht trinken - wie soll er sie dann nutzen? Jede Tiergattung erzeugt zudem ein eigenes Gebräu, also müsst ihr die Gegenstände dieses Levels erstmal den Arten zuweisen: Säugetiere, Vögel, Reptilien etc. Was war noch mal der Regenschirm? Eine Fledermaus! Und die ist doch ein Säugetier, oder doch nicht?

Timing & Musik

Manchmal ist nicht nur Köpfchen, sondern auch Timing gefragt: Wenn man über ein Seil balanciert, wenn man in Echtzeit mit dem Säbel inklusive Parade und Konter kämpft oder einen Felsen unter Berücksichtigung des Windes auf ein Monster werfen muss. An einer Stelle kann sich Zack in einen Wachgolem setzen, ihn fahren und seine mächtigen Greifarme benutzen, um schwere Hindernisse aus dem Weg zu räumen. Und später geht es in Bosskämpfen mit Kanonen, Greifhaken und schnellen Reaktionstests zur Sache: Raketen werden auf euer Schiff gefeuert und ihr müsst sie mit einem Eisenhandschuh fangen,
Knifflig, knifflig: In der Spukewelt ist die finale Schatzkiste im Spiegel zu erkennen. Aber wie komme ich in diese Welt? Oder kann ich die Kiste auch anders öffnen?
umdrehen und zurückschleudern. Immer dann, wenn man sich an die Gegenstände gewöhnt hat, fährt Capcom ein neues Geschütz an Kreativität auf.

Gerade dieser fließende Wechsel von der Echtzeitaktion in die entspannte Knobelei, von der überschaubaren Plattformsuche in den packenden Arenakampf, macht dieses Spiel so reizvoll. Eben löst man noch in aller Ruhe ein Symbolrätsel, plötzlich muss man rotierenden Schneemännern ausweichen oder kämpfen. Auch die Musik spielt eine Rolle: Solltet ihr ein altes Klappergerüst von Skelett finden, dürft ihr im Takt der Melodie folgen. Ihr müsst über das Schütteln der Remote bestimmte Töne treffen, um am Ende belohnt zu werden. Seid ihr erfolgreich, kann euer Äffchen aufsteigen und sich ein neues Kostüm anlegen. Dadurch wird z.B. die Wirkung seiner Glocke verstärkt oder er kann versteckte Schätze besser aufspüren. Bimmelt ihr dort, wo es geheimnisvoll funkelt, springen plötzlich Münzen aus dem Boden.
        

Kommentare

Kid Icarus schrieb am
Ja, also mittlerweile hab ich das Spiel schon ziemlich lange und hab aber ab der Feuerwelt abgebrochen. Durch die Sackgassen ist es einfach viel zu schwer. Hätte man DAS verbessert, wäre es ein Hit geworden.
Roxelchen schrieb am
sehr schöner test jörg, habe es mir wegen deinem test gegönnt und bin begeistert !
Reaper13 schrieb am
Pro: Gegenstände in Tiere verwandeln
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Okee^^ Das ist ja wichtig... Aufjedenfall^^
E-G schrieb am
habs zwar nicht durch, aber bin schon recht weit
die rätsel und abwechslung find ich besser als bei smg... und den cell shading stil gelungener als bei windwaker. alles in allem ein gelungenes packet.
Der Protagonist schrieb am
Nach all den relativ positiven Reviews der kürzlichst vergangenen Zeit bin ich denke nun kaufwillig, oder besser gesagt wäre wenn das Budget da nur mithalten würde! Wie auch immer ich bin sehr froh darüber das Wii endlich mit ordentlicher 3. Partie Kost supportet wird. Sicherlich gab es den ein oder anderen Titel vom Dritthersteller der ganz gut war, doch Z&W legt die Messlatte so wie ich es feststellen musste deutlich höher an als der Rest. Wie Jörg schon meinte fängt das Jahr gut für Wii und hoffentlich werden die Hardcoregames NMH, SSBB und MKWII nicht das einzig gute in diesem Jahr bleiben.
schrieb am