Test: Samurai Warriors: Katana (Arcade-Action)

von Jens Bischoff



Samurai Warriors: Katana
Entwickler:
Publisher: THQ
Release:
15.02.2008
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ab 25,90€
Spielinfo Bilder Videos
Für die einen sind Koeis Warriors-Spiele der Inbegriff fernöstlicher Hack‘n‘Slay-Action, für die anderen öder Kloppmist, der seit Jahren technisch und spielerisch auf der Stelle tritt. Mit Samurai Warriors Katana feiert die Franchise ihr Wii-Debut und versucht gleichzeitig mit alteingesessenen Serientraditionen zu brechen. Kreative Neuorientierung oder Fuchtel-Trash für die Tonne?

Krieg auf Schienen

Ihr durchstreift die fernöstlichen Schlachtfelder erstmals aus der Ich-Perspektive und lasst eure Klinge mit entsprechenden Bewegungen auf eure Gegner niederfahren. Klingt interessant, ist in der Praxis aber ein ungemein zweischneidiges Schwert: Zum einen bewegt ihr euch nämlich nicht wirklich selbst, sondern fahrt auf Schienen von Gegnerpulk zu Gegnerpulk. Hin und wieder dürft ihr zwar auch mal zwischen zwei Routen wählen oder euch kurzzeitig sogar frei bewegen,
Ungewohnte Ansicht, vertrautes Spiel: Es wird ausschließlich aus der Ego-Perspektive gemetzelt.
aber meistens könnt ihr nicht einmal euren Blickwinkel verändern, geschweige denn Marschrouten festlegen - ein System, das am ehesten an Dragon Quest Swords oder traditionelle Lightgun-Shooter erinnert.

Zwar wird auch hier mit Bögen, Kanonen oder Gewehren geschossen, aber im Mittelpunkt stehen nach wie vor Nahkämpfe mit Schwert, Hammer oder Speer. Insgesamt gibt es gerade einmal vier Nahkampf- und Distanzwaffen, die sich genauso wie euer gesichtsloser Held aufrüsten lassen. Die Handhabung der einzelnen Waffen unterscheidet sich aber nur minimal. In der Regel feuert ihr mit dem B-Knopf Geschosse ab, während ihr mit dem A-Knopf auf grenzdebile Klonarmeen eindrescht. Die Bewegungssensoren von Remote und Nunchuk kommen lediglich bei Spezialangriffen zum Einsatz. Allerdings ist die Bewegungserkennung dermaßen ungenau, dass ihr nur selten die Attacken ausführt, die ihr eigentlich geplant hattet, sofern euer Alter-Ego seine Waffe überhaupt zückt...

Dadurch verkommen die meisten Auseinandersetzungen zu plumpem Tastengedrücke und Remote-Gefuchtel, das lediglich durch gelegentliche Spezialaufgaben oder Bossfights aufgelockert wird. Bei Duellen mit feindlichen Offizieren müsst ihr u. a. gezielt Angriffe blocken, Strukturen erkennen und Schwachpunkte aufs Korn nehmen, was durchaus fordert und motiviert. Die eingestreuten Spezialaufgaben reichen hingegen von öden Zeitlimits bei Kämpfen über mäßig spannende Sprinteinlagen bis hin zu heiklen Scharfschützen-Einsätzen. Insgesamt sind die Missionsverläufe aber trotz gelegentlicher Wahlmöglichkeiten viel zu statisch und linear als dass sie über das Niveau stupiden Dauermetzelns hinaus kämen - ohne auch nur annähernd an die pompösen Massenschlachten der Vorgänger heran zu reichen.

Sparmenü für Anspruchslose

Die Gegner werden euch nämlich immer nur häppchenweise serviert. Taktische Elemente gibt es so gut wie überhaupt keine. Die Wege sind vorgeschrieben, die Standardgegner nicht mehr als immergleiches Kanonenfutter, aktive Mitstreiter fehlen gänzlich und die Wahl eurer Waffen spielt auch keine große Rolle.
Ist die Musou-Leiste voll, streckt ihr mit wildem Gefuchtel ganze Heerscharen nieder.
Neben dem lauen Story-Modus, der euch verschiedenen Befehlshabern wie Nobunaga Oda folgen lässt, könnt ihr in einer Reihe von Prüfungen eure Portokasse auffüllen, um neue Waffen, Items oder Statusverbesserungen zu erwerben, oder euch mit einem zweiten Mitspieler in öden Splitscreen-Wettbewerben messen. Einen Koop-Modus gibt es nicht.

Immerhin dürft ihr jederzeit zwischen englischer Synchro oder japanischem Originalton mit deutschen Untertiteln wählen. Aber die Sprecher sind einfach ein Graus, die Dialoge Müll und die Handlung absolut hanebüchen. Es gibt nicht einmal durchgehende Sprachausgabe oder spektakuläre Zwischensequenzen und auch die übrige Soundkulisse ist eine Tortur für die Ohren, während eure Augen wie eh und je mit vorsintflutlichen Animationen, Effekten und Texturen geplagt werden. Wenigstens halten sich die Ladezeiten in Grenzen. Aber selbst das ist angesichts der antiquierten Technik, Spielmechanik und Präsentation nur ein schwacher Trost...  
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Kommentare

Lumpy13 schrieb am
immerhin löblich das sie mal was anderes versucht haben auch wenns daneben gegangen ist ich mochte die serie eh noch nie wirklich
off topic: kennt einer vll. eine internetseite wo man medal of honor herores 2 für wii importieren kann
hintzsche schrieb am
Nicht alles was nicht von Nintendo ist ist Schrott. Die Casual Spiele von EA sind auch sehr lustig.
clekuehl schrieb am
J1natic hat geschrieben:^ Wir haben im Wii-Bereich extra darüber ein thread, wo Leute über die Wii rumwhinen können - Du bist herzlich eingeladen. Dieser Thread handelt von einem schrott-game und nicht von deinem Leid. :D
btt: Dann warte ich lieber mal auf Dragon Quest Swords, welches in die selbe Richtung geht.
jo.. danke.. hab in dem anderen threat auch nochmal etwas rumgewhined ;)
J1natic schrieb am
^ Wir haben im Wii-Bereich extra darüber ein thread, wo Leute über die Wii rumwhinen können - Du bist herzlich eingeladen. Dieser Thread handelt von einem schrott-game und nicht von deinem Leid. :D
btt: Dann warte ich lieber mal auf Dragon Quest Swords, welches in die selbe Richtung geht.
clekuehl schrieb am
Also ich stehe mittlerweile kurz davor meine Wii zu verkaufen (bzw. in die tonne zu treten)
ist doch komisch: spiele die zu brutal sind (bsp. manunt) werden von nintendo verboten. aber spiele die einfach nur nutzloser dreck sind, dürfen weiter produziert und verkauft werden. das problem ist, dass einfach zu viele dumme leute draußen rumlaufen und sich spiele ohne vorher nen review zu lesen kaufen. selbst wenn sich ein so schlechtes spiel nur 10.000 mal verkauft, machen die hersteller daran noch gewinn, weil die herstellung eines absoluten müll-spiels nix kostet. und solange es sich für hersteller lohnt drecks-spiele zu veröffentlichen werden die auch weiter so machen und jeden anspruchsvolleren Zocker mit jedem neuen release verarschen. Also da müsste Nintendo sich wirklich mal langsam was einfallen lassen, so kann es doch nich weitergehen..
Nur mal zur Info.. Auf der Liste der "most anticipated games 2008" kommt genau ein einziger Wii titel vor (Smash Broth Brawl).. und das auch gerade mal auf Platz 10.. alle anderen Spiele sind X-Box360 oder PS3 oder PC titel.. (z.B. drei PS3-only Titel auf den vorderen Rängen: Final Fantasy 13, Little Big Planet sowie Metal Gear Solid 4) Das ist doch schon etwas verdächtig oder? Und es stimmt leider.. Der Anteil von schelchten Spielen auf der Wii ist einfach zur Zeit abnorm.. Und darüber hinaus ist mittlerweile auch der Anzahl der Wii-Spiele mit Wertung unterhalb 50% abnorm.. Sone Spiele stellen einen enormen ImageSchaden dar, denn es impliziert, dass sich auf der Wii noch der größte Müll verkauft.. Damit werden Wii-Besitzer zu Idioten abgestempelt..
schrieb am