Vorschau: Silent Hill: Shattered Memories (Action-Adventure)

von Michael Krosta



Silent Hill: Shattered Memories
Entwickler:
Publisher: Konami
Release:
25.02.2010
25.02.2010
kein Termin
25.02.2010
Spielinfo Bilder Videos
"Bevorzugen Sie Rollenspiele beim Sex?" "Leiden Sie unter Platzangst?" Häh, was geht denn hier ab? Bevor ich mich als Spieler in die verstörende Horror-Welt von Silent Hill: Shattered Memories begebe, soll ich erst einem Psychiater Rede und Antwort stehen, damit dieser ein psychologisches Profil von mir erstellen kann. Warum das? Weil das Spiel wissen will, wie ich ticke. Weil es in mich hinein blicken will. Weil es meine mentalen Schwächen herausfinden und ausnutzen will. Okay, dann lüge ich halt einfach! Sollen sie doch ein Profil von mir erstellen. Bitteschön! Ihr könnt mich nicht austricksen! Na, was wollt ihr jetzt machen?

Erschrecken für alle

Leider habe ich die Rechnung ohne Konami und die Entwickler von

Video: Schockmomente noch und nöcher: Shattered Memories will Spielern einmal mehr die Angst ihres Lebens einjagen!
Climax gemacht, denn abgesehen von der anfänglichen Analyse wird das Spiel auch untersuchen und es sich merken, wie man vorgeht. Ist man eher der Typ, der furchtlos losrennt? Oder lugt man vorsichtig um jede Ecke, bewegt sich langsam und zuckt schon nervös mit dem Controller in der Hand zusammen, sobald sich ein Schatten bewegt? Je nach dem, wie das Spiel die Persönlichkeit analysiert, wird es den Ablauf dynamisch anpassen. Das Ziel ist klar: Man soll sich zu keiner Zeit entspannen können und ständig unter Strom stehen - sei es durch die unmittelbare Bedrohung durch die bizarren Kreaturen oder den subtileren Psycho-Terror, für den die Serie in erster Linie bekannt ist. Abgesehen von diesem so genannten "Suspense Scare" wollen die Entwickler aber auch vermehrt den "Surprise Scare", also plötzliche Schockmomente einsetzen. Diese werden jedoch nicht fest geskriptet, sondern dynamisch platziert, wodurch jeder Durchlauf einzigartig werden soll. Darüber hinaus sollen sogar Form und Farben von Texturen basierend auf der Psycho-Analyse angepasst werden - selbst einige Charaktere treten nur unter bestimmten Voraussetzungen in Erscheinung. Die Idee an sich klingt schon verrückt und ich bin gespannt, ob die Umsetzung wirklich effektiv funktioniert.

Doch um was geht es überhaupt in Shattered Memories? Ist es eine Fortsetzung? Oder gar ein Remake? Weder noch: Shattered Memories versteht sich als eine Neuinterpretation des ersten Silent Hill-Titels, die ähnlich funktionieren soll wie etwa die Neuauflage von Halloween oder Dawn of the Dead. Dabei ist der Grundstoff identisch, doch die Geschichte liefert neue Einblicke und entwickelt sich teilweise anders als im Original. So auch hier, denn obwohl man erneut als Harry Mason in der abgelegenen Kleinstadt unterwegs ist und in den düsteren Gassen verzweifelt nach seiner Tochter Cheryl sucht, gestaltet sich der Survival Horror deutlich anders als noch im Jahr 1999, als Konamis Videospielserie das Licht der Welt erblickte. Neben leichten Veränderungen am Figurendesign - u.a. ist Harry jetzt Brillenträger und Cybil bzw. die Polizistin sieht sogar völlig anders aus - besteht der größte Unterschied darin
Nichts wie weg hier: Wegrennen ist gegen die bizarren Gegner oftmals die beste Wahl.
, dass man hier nicht kämpfen kann. Man hält lediglich seine Taschenlampe in der Hand und staunt dabei über die beeindruckenden Echtzeit-Schatten von Objekten sowie die detaillierten Texturen, die man auf Wii bisher nur selten gesehen hat. Und was macht man, wenn eine Horde Kreaturen auf einen zukommt, deren Aussehen an Menschen ohne jegliche Gesichtsformen erinnert? Mit der Taschenlampe wird man ihnen wohl kaum Angst einjagen können. Und da es wie gesagt keine Waffen gibt, gibt es nur eine Alternative: Man rennt. Um sein Leben. Schmeißt panisch Möbel und andere Objekte in den Weg, die die bluthungrigen Verfolger wenigstens für ein paar Sekunden aufhalten können. Verschanzt sich in einem Kleiderschrank und sieht angespannt zu, wie ein Großteil des Monster-Mobs an einem vorbei läuft. Aber nicht alle. Und die Biester sind gewieft, nutzen alle ihre Sinne. Und wenn sie ihre Beute schon nicht sehen können, dann versuchen sie es mit.... riechen. Haben sie erstmal die Witterung aufgenommen, wird klar: Lange Verschnaufpausen oder Zeit zum Durchatmen gibt es hier kaum. Zumindest hat man aber die Möglichkeit, sich die Viecher durch das Schütteln der Remote vom Hals zu halten. Doch krallt sich erst mal ein Dutzend von ihnen an einem fest, kann man nur noch hilflos zuschauen, wie Harry den Überlebenskampf verliert.

Gruseln und knobeln

Allerdings haben die Gegner eine Schwäche: Genau wie die Monster aus Pitch Black scheuen sie das Licht! Zwar ist die Taschenlampe bei der Flut an Kreaturen meist keine große Hilfe, doch sobald die grelle Sonne durch ein zerbrochenes Fenster in die herunter gekommenen Gebäude scheint, ist man normalerweise auf der sicheren Seite. Alternativ erweisen sich Leuchtfackeln als Retter in der Not, doch ist hier die Sicherheit naturgemäß nur von kurzer Dauer. Hilfreich ist auch das Handy, das Harry immer in der Tasche hat und auf Knopdruck zückt: Mit ihm ruft man nicht nur direkt aus dem Spiel heraus eine Karte auf, sondern kann auch Fotos schießen. Im Gegensatz zum Genre-verwandten Project Zero fungieren die Schnappschüsse allerdings nicht als Waffe, sondern zeigen z.B. unsichtbare Personen und bereichern dadurch die Hintergrundgeschichte. Außerdem findet man immer wieder Telefonnummern auf Zetteln oder Plakaten, die man selbstverständlich auch anrufen kann. In diesem Fall wird die Remote von der Taschenlampe in einen Telefonhörer verwandelt und man hält sich den Controller entsprechend ans Ohr.

Traditionsgemäß wird bei Silent Hill nicht nur gegruselt, sondern auch gerätselt - das ist auch bei Shattered Memories nicht anders.
Neben dem dramatischen Überlebenskampf sind auch Rätsel seit jeher ein Bestandteil der Silent Hill-Serie. Shattered Memories ist da keine Ausnahme, doch anstatt einfach die meisten Elemente der Vorlage zu übernehmen, will man sich neue Knobelaufgaben ausdenken und diese speziell auf die Wii-Steuerung ausrichten. So findet man z.B. irgendwann drei Dosen in einem Schrank, die man einzeln in die Hand nehmen kann. Schüttelt man sie, wird man feststellen, dass in einer von ihnen etwas im Inneren klappert. Was tun? Man dreht die Dose einfach mit einer entsprechenden Bewegung der Remote um, bis ein Schlüssel heraus fällt. Bleibt nur die Frage, ob und wie diese Elemente auf der PS2 und PSP funktionieren sollen, für die Shattered Memories umgesetzt werden soll. Die Bewegungen z.B. einfach auf den Analogstick oder Actionknöpfe zu übertragen, erscheint ziemlich witzlos. Allerdings haben die Entwickler versprochen, die Konvertierungen den jeweiligen Möglichkeiten des Systems anzupassen. Ob das gelingt, wird erst die Zukunft zeigen...

      
 

AUSBLICK



Ich kann es mir noch nicht so recht vorstellen, wie und wie effektiv die Live-Psycho-Analyse während des Spielens funktionieren soll. Aber die Idee dahinter klingt verdammt interessant. Jetzt fehlt eigentlich nur noch, dass man sich während des Horror-Trips auch Nintendos Pulsmesser an den Körper klemmt, um den Spieler nach der Echtzeit-Auswertung mit gezielten Schockmomenten an den Rand eines Herzkaspers zu treiben. Neben der Psycho-Einbindung muss sich aber auch der neue Spielablauf ohne echte Kämpfe beweisen. Ist es auf Dauer motivierend, gehetzt vor den Gegnerhorden davon zu laufen und sich zu verstecken, ohne sich richtig zur Wehr setzen zu können? Das Konzept rückt zumindest das in den Mittelpunkt, was Survival Horror eigentlich ausmachen sollte, nämlich den verzweifelten Kampf ums Überleben. Gerade durch den nicht-linearen Ablauf könnte das Vorhaben gelingen, zumal kleine Rätseleinlagen für kurze Verschnaufpausen sorgen. Doch nicht nur inhaltlich, sondern auch technisch hat mich Shattered Memories positiv überrascht: Mit diesen atmosphärischen Lichteffekten, detaillierten Figuren und Texturen wird deutlich, dass man auch auf Wii noch mehr herausholen kann, als es die erste Generation von Spielen gezeigt hat. Etwas skeptisch bin ich lediglich gegenüber der geplanten PS2- und PSP-Umsetzungen: Dieses Silent Hill ist in erster Linie für Wii gemacht und auf die Möglichkeiten der Remote zugeschnitten. Und genau dieser Vorteil könnte auf anderen Plattformen nach hinten losgehen...

E3-Eindruck: sehr gut

Kommentare

SweeneyTodd88 schrieb am
also hab dass game und muss sagen sieht super aus und dadurch das man die taschenlampe per remote steuert kommt ein tolles feeling zustande
abgesehn das es schnell durch war ein echt tolles spiel nur für so wenig spiel zeit so einen preis ist nen wenig happig
Dj Rave Bull schrieb am
Ich habs seid heute als Import in englisch.Und ich muss sagen WoW affengeil.Da gibts nichts anderes zu zusagen als einfach nur geil.
Das beste Wii spiel nach meiner meinung.
Ich spiele seid ich 12 bin/war Survival Horror Games damals mit RE 1 hats angefangen.
Bis dahin hab ich einiges gesehen auch auf der Wii.
Dead Space sowohl auf pc als auch auf der Wii.
Und was soll ich sagen....bei dem neuesten Silent Hill ableger habe ich wirklich schiss gehabt...und das hatte ich sehr lange nicht mehr (das letzte mal bei F.E.A.R 1.
Fazit: Eines der besten Horror erlebnisse die ich je erfahren habe.
Trotz der (zwar für Wii verhältnisse beeindruckende) aber dennoch
non Next Optik hat es mir einige male schon bisheden Angstschweiss
über den rücken laufen lassen.Für Survival Game Zocker ein Muss.
Silent Hill Fans greiffen eh zu.
Xris schrieb am
Wenn es den wirklich so wird wie gehoft. Wird dringend Zeit das Silent Hill wieder dem Namen gerecht wird. Ich frage mich nur - ohne bashen zu wollen - wieso man dieses Ziel ausgerechnet auf der WII umsetzt, wo doch zahlreiche Publisher jammern das derartige Spiele keinen großen Anklang auf der WII finden. Deshalb hege ich doch noch ein wenig Mißtrauen gegenüber den mutmaßlichen "Besserungen".
H e X o G e N schrieb am
Neues Silent Hill!!!!
Endlich
Origins war ja mal sh**
Iconoclast schrieb am
WTF, das ist ja komplett an mir vorbeigegangen. Wird natürlich gekauft, Psychoanalyse klingt derbst geil.
schrieb am