Stromfresser oder Sparflamme?
Das GamePad wird bei manchen Anwendungen auch vertikal positioniert.
In Zeiten, in denen Strompreise kontinuierlich steigen, ist der Energiehunger kein unwichtiger Faktor. Laut ersten Messungen können sich die Werte durchaus sehen lassen: Im Standby-Modus begnügt sich die Wii U mit 0,22 Watt. Diesen Wert hätte man aber durchaus weiter senken können, denn befindet sich noch eine Disk im Laufwerk, brennen an der Front zwei statt nur einer Standby-Leuchte. Laut offizieller Herstellerangaben verbraucht die Konsole im Betrieb maximal 74 Watt, im Sparmodus sogar nur 45 Watt.
Hier eine kleine Übersicht von
Anandtech:
Standby: 0,22 Watt
Wii U Menü (ohne Disc im Laufwerk): 31,2 Watt
Wii U Menü (mit Disc im Laufwerk): 32,8 Watt
Super Mario Bros U : 33,0 Watt
Video Wiedergabe auf Netflix: 28,5 Watt
Zum Vergleich: Der Stromverbrauch der ersten PS3-Slim soll laut
CNET unter Vollast bei knapp 100 Watt liegen, die Xbox 360 Slim begnügt sich unter gleichen Bedingungen nach Angaben von
Anandtech mit etwa 90 Watt. Genau wie bei der Wii verzichtet Nintendo auf einen LAN-Anschluss. Entsprechend kann die Konsole nur über den integrierten WLAN-Adapter eine Verbindung zum Internet aufbauen.
Schwarz & weiß
Die günstigere Basis-Version bietet weniger Flash-Speicher und wird ohne Zubehör ausgliefert.
Von Haus aus besitzt das System lediglich acht Gigabyte internen Flashspeicher - zumindest, wenn man sich für die weiße Basisvariante entscheidet, die für knapp 300 Euro angeboten wird und lediglich die Konsole und das GamePad enthält. Da könnte es früher oder später bei Einkaufstouren im eShop oder DLC-Paketen schon mal knapp werden, wenn man keine externe Festplatte zur Hand hat. Bei der schwarzen Premium-Edition ist Nintendo deutlich großzügiger: Für 50 Euro mehr bekommt man mit Nintendo Land nicht nur ein Spiel sowie Zubehör vom GamePad- und Konsolen-Ständer über eine Sensorbar bis hin zur Ladestation, sondern der interne Speicher wird auf 32 Gigabyte aufgestockt. Bei dieser Ausstattung wird man deutlich länger auf externe Festplatten verzichten können.
Das Design der Rückseite entspricht nahezu 1:1 dem Vorgängermodell: Rechts neben dem Lüfter befinden sich die zwei bereits erwähnten USB-Anschlüsse, links die Anschlüsse für Wii-Sensorbar, Multi-AV-Out und das externe Netzteil. Neu hinzugekommen ist der HDMI-Ausgang für die digitale Ausgabe von Bild- und Tondaten an einen HD-Fernseher. Dabei werden folgende Auflösungen unterstützt: 480i, 480p, 720p, 1080i und 1080p. Ein 1,5m langes (bzw. kurzes) HDMI-Kabel liegt sowohl der Basis- als auch der Premiumversion der Konsole bei. Alternativ lassen sich auch die alten Wii-Kabel weiter verwenden - egal ob die Komponenten-, RGB-Scart oder die Standard-AV-Variante. Beim Testen konnte ich der Konsole aber nur mit angeschlossenem HDMI-Kabel 1080p entlocken; bei der Komponente war 1080i das Maximum, während bei den normalen AV-Kabeln wie Composite oder RGB-Scart wie erwartet nur 480i oder 576i ausgegeben werden. Da die Norm HDMI 1.4 unterstützt wird, ist eine 3D-Unterstützung theoretisch gewährleistet.
Raumklang ohne Dolby Digital und DTS?
Alles wie gehabt auf der Rückseite. HDMI ist neu, doch vermisst man einen optischen Ausgang.
Nicht nur hinsichtlich der Grafikleistung hing Nintendo mit der Wii seinen beiden Konkurrenten hinterher. Auch beim Sound musste man Abstriche in Kauf nehmen, denn digitaler Raumklang war mit der Fuchtelkonsole mangels Anschlüssen nicht möglich. Immerhin unterstützten einige Spiele die analoge Variante Dolby Pro Logic II, die zwar keine so deutliche Kanaltrennung vorweisen konnte, aber immerhin schon einen Vorgeschmack lieferte, was bei einer ordentlichen Abmischung alles möglich ist. Bei der Wii U ändert sich daran nichts, sofern man die bekannten Wii-Kabel verwendet.
Schließt man die Konsole über HDMI an einen AV-Verstärker an, kommt man endlich auch mit einer Nintendo-Konsole in den Genuss von digitalem Raumklang! Lautsprecher-Konfigurationen bis zu 6.1 sind möglich, wobei der Ton bei 48 KHz unkomprimiert als PCM-Audio ausgegeben wird. Gängige Audioformate bzw. Kompressionen wie Dolby Digital oder DTS unterstützt die Wii U nicht, doch im direkten Vergleich klingen Spiele wie Sonic & All-Stars Racing: Transformed oder Call of Duty: Black Ops identisch zu den Pendants auf 360 & PS3. Schade ist, dass Nintendo wahrscheinlich aus Kostengründen auf einen optischen Ausgang verzichtet hat, an den man ein Lichtleiterkabel anschließen könnte - sowohl Sony als auch Microsoft bieten bei ihren Geräten diese Option als Alternative zu HDMI an. Besitzer älterer Modelle könnten also Pech haben und müssten auf Raumklang mit der Wii U verzichten, falls ihr AV-Receiver keine HDMI-Eingänge bietet. Wichtig: Das Aktivieren von Surround erfolgt nicht automatisch, sondern muss erst in den Optionen ausgewählt werden!