Test: Little Inferno (Logik & Kreativität)

von Jörg Luibl



Publisher: -
Release:
kein Termin
kein Termin
18.11.2012
30.11.2012
Erhältlich: Digital (Steam)
Erhältlich: Entwicklerseite
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Katzenwäsche und Dinosaurier

In den sechs Katalogen gibt es bizarre Gegenstände, die man am besten in den richtigen Kombinationen verbrennt.
In den sechs Katalogen gibt es bizarre Gegenstände, die man am besten in den richtigen Kombinationen verbrennt. Man kann wahlweise per Stylus am Wii U-Gamepad oder per Remote am TV-Bildschirm loslegen.
Ab einer bestimmten Zahl schaltet man mit Kombos wiederum einen neuen der sechs Kataloge mit ihrem skurrilen Angebot freischalten, das von Fotos, Pillen und Bauklötzen bis hin zu Haushaltsgeräten, Spielzeug und Lebensmitteln reicht – natürlich wird alles ein wenig teurer. Zunächst reichen drei, dann braucht man acht, dann fünfzehn und mehr erfolgreiche Kombos für frische Gegenstände. Was man zusammen verheizen muss, kann man nur aufgrund kleiner Hinweise in der jederzeit einblendbaren Liste der 99 Kombos erahnen.

Was braucht man wohl für Katzenwäsche, Seefahrer oder Herz und Seele? Für die Kombo „Eingerahmt“ braucht man z.B. ein Poster, ein Portrait und ein Ölgemälde. Vieles lässt sich sehr einfach erraten, nur ab und zu muss man etwas länger grübeln, was schade ist. Letztlich hilft auch immer das Alles-verbrennen-Prinzip: Möglichst viel gleichzeitig trocken stapeln und dann entzünden – irgendeine Kombo wird schon dabei sein. So wirkt das recht beliebig und irgendwann ist die Luft raus aus dem Spielprinzip.

Keine Gefahr, keine Herausforderung

Irgendwann trifft man auf eine Nachbarin, die man per Briefpost beschenken kann.
Irgendwann trifft man auf eine Nachbarin, die man per Briefpost beschenken kann. Im Laufe der Zeit entwickelt sich daraus die überraschende Story des Spiels.
Hinzu kommt, dass einem nichts passieren kann, dass man also weder etwas falsch machen noch in Gefahr geraten kann. Selbst dann nicht, wenn es plötzlich im Kamin regnet oder Dinge zu Eis werden. Wer also gar nicht zum Heizen hat, kann auch nicht erfrieren. Zu früh bemerkt man auch, dass man selbst mit extrem gefährlichen Kombinationen und Explosionen nichts an seinem Kamin kaputt machen oder gar jemanden gefährden kann. Die Entwickler verfolgen einen ähnlichen Spieldesignansatz wie  Journey oder Unfinished Swan, der nicht den Wettbewerb und Skills, sondern das Erlebte und Emotionen in den Vordergrund stellt.

Das Problem: Die Immersion ist hier nicht stark genug, also das Verschmelzen und Abtauchen mit dem Spielerlebnis. Little Inferno versucht über das Atmosphärische sowie die Andeutungen der Story zu punkten, die einen mit erzählerischer Wärme durch eine kalte Welt ziehen soll, wo alle Menschen nur noch vor dem Kamin sitzen, um sich gegen den Dauerwinter zu wappnen. Steckt da eine Botschaft dahinter? Die Verzweiflung des abgeschotteten digitalen Individuums, das sich in soziale Netze flüchtet? Wie auch immer: Diese metaphorische Ebene ist nicht stark genug. Selbst wenn es aufgrund der Briefwechsel zu einer gewissen Beziehung mit der zunächst nervigen, aber immer liebenswerter und irgendwann verzweifelten Nachbarin kommt, vermisst man nach den drei Stunden einfach mehr spielerische Entwicklung und mehr erzählerische Tiefe.

Kommentare

superboss schrieb am
was mich leider persönlich stört extrem stört, ist die Musik im Gegenstände Menü. Find ich einfach nur nervig, mir während des Grübelns dieses repetive Gedudel anhören zu müssen. Und jetzt andauernd den Sound aufundabzudrehen, macht das Spiel, bei dem man für dieses extrem simple Spielprinzip eh schon viel zu häufig zwischen den Menüs pendelt, viel zu kompliziert.
Was schade ist, da der Rest des Sounds eigentlich sehr stimmungsvoll ist.
Levi  schrieb am
papperlapapp hat geschrieben:ich stell mir die frage: warum soll ich mir spiele kaufen, die auch so auf einem gba umsetzbar wären.
steuerung hin oder her.
das geht in die selbe richtung, wie die ganzen "neuauflagen" in hd von "klassikern".
next gen with old games.

Was Spielst du eigentlich sonst so?
und Wenn du mir jetzt mit "Grafik" kommst, lach ich dich erst aus und sage dir danach (unabhängig vom Lachen), dass das dynamische Partikelsystem von Little Inferno echt nen kleiner Hingucker ist, den man so noch nicht all zu oft in anderen Spielen gesehen hat. Kein Wunderwerk der Technik, aber garantiert nichts, was mal eben son GBA abspielen könnte ;)
papperlapapp schrieb am
ich stell mir die frage: warum soll ich mir spiele kaufen, die auch so auf einem gba umsetzbar wären.
steuerung hin oder her.
das geht in die selbe richtung, wie die ganzen "neuauflagen" in hd von "klassikern".
next gen with old games.
darthslug schrieb am
Insgesamt sollte man Little Inferno wirklich die Chance geben und es testen, denn zumindest mich hat der Charme des Spiels absolut überwältigt. Seit meinem Kauf bin ich jetzt schon ungefähr 10 Stunden in der Welt von Little Inferno versunken und das obwohl ich mittlerweile alle Rätsel gelöst habe.
Dennoch muss ich sagen, dass das Spiel, sobald man alles entdeckt hat, die "Geschichte" miterlebt hat und alle Rätsel gelöst hat, es tatsächlich weniger Spaß macht. Aber es war mir die 13? absolut wert, dafür dass ich 10 wundervolle Stunden und womöglich noch weitere, sobald ich die Rätsel etwas vergessen habe, beschert hat.^^
Levi  schrieb am
GrinderFX hat geschrieben:Die WiiU entwickelt sich, wie auf der Vorgänger schon, zu einer Sammlung von Müllspielen.
Die Gründe schwinden immer mehr sich so eine Konsole zuzulegen.

über deine Meinung zur WiiU kann ich inzwischen nur noch schön lächeln ... aber dass du das ausgerechnet unter dieses Spiel haust, ist mir echt ein Dorn im Auge ...
schrieb am