Test: Tachyon Project (Arcade-Action)

von Mathias Oertel



Tachyon Project (Arcade-Action) von Eclipse Games
Twinstick-Ballerei zweiter Klasse
Entwickler:
Publisher: Eclipse Games
Release:
09.2015
19.01.2016
25.01.2018
12.2015
15.07.2015
Erhältlich: Digital
Spielinfo Bilder Videos

Bereits im Sommer 2015 sorgte der Zweistick-Shooter Tachyon Project auf Xbox One für Furore. Ein stimmiges Design, punktgenaue Steuerung und die eine oder andere Überraschung konnten unter dem Strich eine Wertung von 85% einheimsen; mit den Verbesserungen auf der PS4 ein halbes Jahr später gab es sogar noch einen Prozentpunkt mehr. Jetzt wird auch auf Switch geballert – mehr dazu im Test.



Dualstick-Ballern mit Story?

Um an stringenter Zweistick-Action Spaß zu haben, braucht es keine Story. Mutant Storm hat ebenso ohne Geschichte überzeugt wie die Geometry-Wars-Serie. Tachyon Project versucht es trotzdem, über eine Erzählung Atmosphäre zu erzeugen sowie eine Grundmotivation aufzubauen. Und das gelingt ordentlich: Zwar steuert man hier wie gehabt ein Schiff, dessen Bewegung man per linkem Stick vorgibt, während der rechte davon unabhängig die Schussrichtung bestimmt. Doch man ist hier in Form eines intelligent programmierten Virus unterwegs, der ein Eigenleben entwickelt hat und verschiedene Computer einzunehmen versucht, die hinter teils horrenden Sicherheitsvorkehrungen ihre Geheimnisse bewahren.

In der Switch-Version gibt es nicht nur weniger Effekte, sondern vor allem im angedockten Zustand technische Probleme wie Spiel beeinflussende Bildrateneinbrüche - mobil hingegen läuft alles weitgehend sauber.
In der Switch-Version gibt es nicht nur weniger Effekte, sondern vor allem im angedockten Zustand technische Probleme wie Spiel beeinflussende Bildrateneinbrüche - mobil hingegen läuft alles weitgehend sauber.
Und wozu das alles? Um seine "Mutter" wiederzufinden – die Person, die den Virus ins Leben gerufen und im Tutorial die Grundlagen des Daseins als Computerschädling erklärt hat. Das klingt zwar nicht besonders spektakulär und die Story verliert gegen Ende der zehn Kapitel etwas den Faden, doch ein solcher Erzählhintergrund ist für eine simple Arcade-Ballerei ungewöhnlich – zumal man interessante Ansätze wie Gefühle bei einer künstlichen Intelligenz thematisiert. Doch es sollte auch nicht überbewertet werden. Im Kern von Tachyon Project steht immer noch die handfeste Ballerei – nur dass sie jetzt auch erzählerisch motiviert wird.

Dualstick-Ballern wie gehabt?

Auf den ersten Blick orientiert sich das Indie-Team von Eclipse Games sowohl beim Neon-inspirierten Artdesign als auch bei einigen Mechaniken am Genreprimus Geometry Wars. Die abgeschossenen Feinde lassen z.B. kleine Fragmente zurück, die man erst aufsammeln muss, bevor sie dem Punktekonto gutgeschrieben werden. Dass diese nicht ewig auf den etwa eineinhalb Bildschirme großen Kampfarenen zurückbleiben, versteht sich von selbst. Um hohe Punktzahlen zu erreichen, muss man aber auch darauf achten, den Multiplikator nach oben zu treiben. Und das geht nur, indem man die Gegner abschießt – jeder Feind zählt den Faktor um 0,1 nach oben. Sprich: Will man die Ausbeute maximieren, muss man den besten

Nicht nur beim Artdesign wird der Twinstick-Shooter von Geometry Wars beeinflusst.
Nicht nur beim Artdesign wird der Twinstick-Shooter von Geometry Wars beeinflusst.
Zeitpunkt zum Einsammeln der Fragmente finden; so knapp wie möglich, bevor sie verschwinden, aber mit so viel Geduld, dass man vorher noch ein paar Gegner fertig macht, um den Multiplikator auszureizen.

Ein Zeitlimit sorgt zusätzlich dafür, dass man sich nicht auf der faulen Haut zurücklehnen kann. Allerdings kann man durch Abschüsse der gnadenlos herunter tickenden Uhr wieder Vorräte zuführen. Und es gibt keine Lebensbeschränkung. Man muss sich aber damit abfinden, dass Kollisionen mit den Feinden nicht nur den Multiplikator wieder zurücksetzen, sondern auch ein gewaltiges Stück vom Zeitlimit abbeißen. Über einen Großteil der zehn Kapitel mit je sechs Gegnerwellen bleibt der Schwierigkeitsgrad dabei fordernd, aber fair. Doch vor allem der zweite Boss sowie der Weg dorthin sind von einer unerwarteten Spitze im Anforderungsprofil geprägt, die sich von den umfangreichen Modifikationsmöglichkeiten des Schiffes nicht glattbügeln lässt. Zwar zeigt man sich hier etwas zahmer als seinerzeit auf One und PS4, doch der Sprung des Anforderungsprofils kommt dennoch unerwartet.

Kommentare

Skippofiler22 schrieb am
Nein, da kann man nicht viel falsch machen. Es sei denn, man wird durch "B-" bzw. "C-Games" allzu schnell enttäuscht.
Caramarc schrieb am
Ist diese Woche für 7,99 Euro im Angebot - ich denke damit kann man nicht viel falsch machen, oder?
johndoe1238056 schrieb am
Das würde ich sogar noch als mobil durchgehen lassen. Versuch das mal mit einer Playstation oder XBox. :Blauesauge:
Das Ding mitsamt ein paar Controllern zu seinen Kumpels zu schleppen, kann man hingegen mit nun wirklich mit jeder Konsole machen und warum man dann absichtlich den Fernseher meiden sollte, erschließt sich mir auch nicht auf Anhieb. So super ist der 6,2" Bildschirm der Switch nun auch wieder nicht.
ShadowXX schrieb am
SoldierShredder hat geschrieben: ?24.01.2018 16:48 Habe ich bereits bei Freunden des Öfteren praktiziert (mit vernünftigem Table-Mode-Stand). Mobil bedeutet für mich bereits: Weg vom TV - und nicht nur: Ich spiele jetzt bei der Fahrt mit Öffis. Da wärs mir auch zu doof :P
Sorry, aber das ist IMHO eine ziemlich merkwürdige Definition. Mobil heisst unterwegs und nicht "ich nehme das Ding zum Kumpel mit, stelle es da auf den Tisch und daddle dann mit Pro Controllern".
Dann wäre mobil auch wenn ich die Switch bei mir zuhause mit aufs Klo nehme und dort daddle.....
SoldierShredder schrieb am
ShadowXX hat geschrieben: ?24.01.2018 16:15 Ehrlich gesagt widersprechen sich "Mobil" und "Pro Controller" etwas......wer die Switch wirklich Mobil nutzen will (Bahn oder ähnliches) wird sicher keine Pro Controller mitschleppen.
Hm nö. Finde das widerspricht sich nicht wirklich. Gibt ohnehin Taschen, die auch problemlos Platz für Konsole plus Controller bieten.
Habe ich bereits bei Freunden des Öfteren praktiziert (mit vernünftigem Table-Mode-Stand). Mobil bedeutet für mich bereits: Weg vom TV - und nicht nur: Ich spiele jetzt bei der Fahrt mit Öffis. Da wärs mir auch zu doof :P
schrieb am