Special: E3 2006 (Messen)

von 4P|Team



E3 2006
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Die Electronic Entertainment Expo (E3) bleibt trotz rückläufiger Zahlen die wichtigste Spielemesse der Welt: Knapp 60.000 Besucher schlenderten über die Flure in Los Angeles, etwa 1,5 Millionen mal wurde die offizielle Webseite aufgerufen und tausende Titel, darunter zig Weltpremieren waren erstmals zu sehen. Was ist hängen geblieben? Wir haben die Eindrücke Revue passieren lassen und die zehn wichtigsten E3-Erkenntnisse gesammelt.

1. Alle wollen den Wii! Wir wollen ihn!

Menschentrauben, fiebrige Blicke und einige Stunden Wartezeit: Nicht an den Ständen von Sony oder Microsoft, sondern an dem von Nintendo bildeten sich diese langen Schlangen von Neugierigen, die unbedingt den Star der Messe ausprobieren wollten: den Wii
Die Aufsehen erregende Umbenennung hat ihm nicht geschadet, die schwächere Hardware hat ihm nicht geschadet und auch die enttäuschende Pressekonferenz ohne Ternin und Preis hinterließen kaum Spuren. Als hätte die Spielewelt darauf gewartet, dass sich jemand aus der Polygonspirale löst und einen neuen Weg einschlägt. Der Wii scheint den kollektiven Wunsch nach einer kreativen Alternative zum hoch aufgelösten Einheitsbrei zu befriedigen. Selbst Skeptiker wurden von der Nunchak-Steuerung überzeugt.

2. Keiner weiß genau, wie gut der Wii ist...

Doch bei aller Euphorie muss man sich fragen: Wie gut ist der Wii wirklich? Wie gut sind die Spiele? Vermittelt der neue Controller ein ebenso präzises wie intuitives Spielgefühl? Hier gehen die Meinungen auseinander, was auch daran liegt, dass nicht alle Spiele in Los Angeles testreif wirkten. In unseren ersten Praxiserfahrungen treffen sich daher Skepsis und Faszination. Und im ersten Titelaufgebot vermisst man diesen einen Kracher, den man blind kauft. Zelda, Mario, Metroid - alles bewährte Qualität, aber es sind neue Titel wie Red Steel , Elebits oder Sadness , die sich beweisen müssen.

3. Der Wunsch nach emotionaler Tiefe

Quo vadis Spielewelt? Es scheint es nicht nur den Wunsch nach kreativen Ideen, sondern auch den nach mehr Emotionalität zu geben: Die Charakterstudie Heavy Rain von Quantic Dream (Fahrenheit ) konnte sich von null auf hundert in die Herzen der Trailerfans spielen. Selbst Szenen aus Halo 3, Gears of War oder Zelda waren nicht wesentlich beliebter in den Bildschirmkinos von 4PlayersTV. Dieser Film bewegte und inspirierte, weckte bei vielen die Hoffnung auf erwachsenere, erzählerisch anspruchsvollere und nachhaltig beeindruckendere Spiele. Aber es ist wie mit dem Wii: Keiner weiß genau, wie gut, ja selbst was Heavy Rain letztlich wird, das übrigens in Echtzeit auf der PlayStation 3 lief...

4. PlayStation 3 hat ernüchtert

Ist die Konsole mit 599 Euro nicht zu teuer? Musste man unbedingt wie Microsoft  zwei Varianten anbieten? Musste man den Controller so konservativ designen und so ähnlich wie Nintendo bestücken? Wo bleibt Killzone 2? Irgendwie wollte sich keine große PlayStation 3-Begeisterung auf und nach der Messe in LA einstellen. Vor allem einen Beweis konnte Sony nicht liefern: Den, dass man der Konkurrenz technisch voraus ist. Es gab kein Spiel, das die theoretische grafische Überlegenheit der PS3, die auch John Carmack bestätigt, demonstrieren konnte. Auch das Titelaufgebot war bis auf Assassin's Creed und Metal Gear Solid 4 eher ernüchternd. Wo blieben die starken Sony-Titel? Vor amerikanischem Publikum wurde sogar der europäische Exot Formel Eins 06  gezeigt.

5. Xbox 360 gewinnt an Stärke

Technisch auf par mit der PlayStation 3, den zeitlichen Vorsprung im Rücken und die zweite Spielewelle vor Augen: Microsoft konnte seine Position stärken und bringt den Marktführer ganz schön ins Schwitzen. Obwohl auch die Titel für die Xbox 360, wie z.B. der GTA-Klon Crackdown , nicht alle begeisterten, und die Ergebnisse in Japan mehr als ernüchternd sind, kann man doch auf ein wesentlich stärkeres Spiele-Portfolio verweisen als noch zu Xbox-Zeiten. Microsoft hat scheinbar aus den Fehlern gelernt und immerhin jede Menge renommierte Entwickler an Bord. Hinzu kommt, dass sich Xbox Live als Online-Service für Konsoleros etabliert hat und Sonys Blue-Ray bereits mit HD-DVD-Ankündigungen gekontert werden...

       

Kommentare

Kajetan schrieb am
Behelith hat geschrieben:Ich frage mich was die entwickler bei Heavy Rain erreichen wollten. Wollten sie emotionen beim Spieler erzeugen oder wollten sie emotionen Darstellen?
Was man bei Quantic wollte spielt keine Rolle. Die Reaktionen auf den Trailer haben deutlich gezeigt, was immer mehr Spieler (aber noch nicht genug) wollen: weniger Waffenpornos, mehr Emotionen und Charaketere mit Tiefe.
Denn um Emotionen zu erzeugen braucht man Grafik nicht.(Beste Beispiele sind immer noch MGS, FFVII usw.)
Nein, natürlich nicht ... aber Graphik ist immer noch bei vielen Leuten (auch unbewusst) ein entscheidendes Kaufkriterium. Das kann man nun gut oder schlecht finden, aber man muss akzeptieren, dass vor allem PC-Spiele (und immer öfters Kosnoslenspiele) nur noch auf Graphikeffekte setzen. Schau Dir doch mal die Reaktionen auf Crysis an. Wie schon bei FarCry wird auch hier niemand merken, dass man mit Sicherheit wieder nur hübsche Zuckerwatte ohne jeglichen Nährwert und Gehalt bekommt.
Behelith schrieb am
Ich frage mich was die entwickler bei Heavy Rain erreichen wollten. Wollten sie emotionen beim Spieler erzeugen oder wollten sie emotionen Darstellen?
Denn um Emotionen zu erzeugen braucht man Grafik nicht.(Beste Beispiele sind immer noch MGS, FFVII usw.)
johndoe-freename-95969 schrieb am
Stimmt is schon geschmackssache die schauschpielrin von heavy Rain, wobei ich denn trailer vom emotionalen her schon krass finde aba wie gesagt die schauspielrin hätten se besser machen solln^^[/quote]
dajo_k schrieb am
Sehr gute zusammenfassung der Messe!
Ich kann nur diese 'Aufregung' um Heavy-Rain nicht ganz verstehen. Denn Virtuelle und emotional agierende Caraktere gab es auch schon, z.B. beim FinalFantasy Film. Aber wahrscheinlich liegt meine innere Ablehnung gegenüber Heavy-Rain darin, weil ich die Schauspielerin absolut grauenhaft finde. Aber das ist Geschmackssache.
Behelith schrieb am
Mockingbird hat geschrieben: Ich habe nie behauptet das man an WoW mehr zeit verbrät als an vergleichbaren Spielen. Mit ging es lediglich um die aussage die Spielzeit von WoW als "lächerlich harmlos" hinzustellen. Jeder der das behauptet hat mit sein char nie das endstadium von wow miterlebt.
Im Vergleich ist es "lächerlich harmlos",glaub mir. Aber du must bedenken das LII von koreanischen Entwicklern sind und für die Koreaner gedacht ist. Jeder weiß wie krass schwer die Koreaner es mögen und so ist das spiel auch (Server sind aber auf englisch).
Mockingbird hat geschrieben: Ausserdem geht von WoW eine höhere gefahr aus als von Lineage II, da das spiel einfach zu weit verbreitet ist.
Auch nicht so arg, WoW hat laut Blizzard 5.5 Millionen Members und ist damit der Markführer der MMORPGS.
Lineage II kommt gleich danach mit 4,5 Millionen Members laut NCSoft und die meisten Member sind aus dem koreanischen/asiatischen Raum.
@arkune: Sry, war schön spät. ich mein ja lvl 76! :wink:
schrieb am