Test: Worms Revolution (Geschicklichkeit)

von Jan Wöbbeking



Worms Revolution (Geschicklichkeit) von Warner Bros. Interactive Entertainment
Worms Revolution
Entwickler:
Release:
10.10.2012
10.10.2012
10.10.2012
Erhältlich: Digital (Steam), Einzelhandel
Erhältlich: Digital (Steam), Einzelhandel
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ab 13,49€
Spielinfo Bilder Videos

Es ist fast schon wie beim Fußball: Jedes Jahr bringt Team 17 eine neue Version seines Würmerkriegs heraus. Trotz des vollmundigen Untertitels Revolution gibt es aber nur kosmetische Änderungen wie Wasserbomben und vier unterschiedlich agile Würmer-Klassen.



Zähflüssige Wasserschlacht

Video
In den Menüs bombardiert der fiktive Tierfilmer Don Keystone den Spieler mit britischen Kalauern.
Ähnlich wie im allerersten Teil von 1994 stehen sich zwei bis vier Mannschaften aus jeweils vier Krabblern gegenüber und zerbomben sich rundenweise mit konventionellen und äußerst albernen Waffen. Zum Einsatz kommen natürlich die Bazooka, eine Splittergranate, detonierende Maulwürfe und Klassiker wie das beliebte fliegende Superschaf oder die heilige Handgranate, welche einen riesigen Krater hinterlässt. Das Beste am Spiel sind wieder die explosiven Kettenreaktionen. Und natürlich die Schadenfreude, wenn man den Spieß nach einer langen Runde doch noch umdreht und die letzten zwei Würmer des Widersachers mit einer geschickt platzierten Stange Dynamit über den Jordan schickt.

Die lustigste Neuerung sind die neuen Wasserwaffen. Mit Wasserballons und der druckvollen Super-Soaker lassen sich die Kriechtiere prima von einem Abhang ins tödliche Meer spülen. In Gruben wird das zähflüssige Nass ebenfalls nützlich. Landet ein Weichtier unter der Oberfläche, ertrinkt es zwar nicht sofort, verliert aber in jeder Runde fünf wertvolle Lebenspunkte. Auch eingeschlossene Reservoirs lassen sich gut für eine Wasser-Lawine missbrauchen – oder man bombardiert seinen Widersacher aus der Luft mit einem Riesenschwall.

Klassengesellschaft

Nimm das: Mit dem zähflüssigen Wasser lassen sich Würmer den Abhang hinunterschubsen oder langsam ertränken.
Nimm das: Mit Hilfe des zähflüssigen Wassers lassen sich mehrere Würmer den Abhang hinunterschubsen oder langsam ertränken.
Neu sind auch die Wurmklassen. Der „Schläger“ ist langsam und kräftig, der schwache aber agile Aufklärer springt weiter und passt durch schmale Lücken. Der Wissenschaftler mit der überdimensionierten Stirn kann bessere Wachkanonen und Stahlträger bauen. Außerdem erhöht er bei jedem Zug die Gesundheit seines Teams. Die vierte und letzte Klasse ist der bekannte Allrounder-Wurm. Bisher hatten die Unterschiede keine allzu großen Einfluss auf meine Matches, in kniffligen Situationen bringt ein geschickter Einsatz aber Vorteile. Auch vor einer Runde sollte man seine Schützlinge clever in der Landschaft platzieren.

Obwohl das Spiel wie gehabt zweidimensional bleibt, haben die Entwickler eine frisch entwickelte 3D-Engine eingesetzt. In Szenarien wie der Kanalisation, dem Strand oder auf einem Friedhof wuseln ein paar Ratten, Zombie-Hände und andere Kleinigkeiten herum – trotzdem wirkt das Gebotene wieder recht karg. Auf der Xbox 360 wirkt das Bild durch das fehlende Anti-Aliasing unsauberer, da man überall Pixeltreppchen erkennt. Davon abgesehen unterscheidet sich die Fassung aber nicht von der PC-Version.

Gedankenkrieg

Die Kampfwürmer lassen sich wie immer mit albernen Sprüchen austatten. Neu dabei sind z.B. Meme-Sprüche: "ENEMY, Y U NO DIE!?"
Die Kampfwürmer lassen sich wie immer mit albernen Sprüchen austatten. Neu dabei sind z.B. Meme-Zitate: "ENEMY, Y U NO DIE!?"
In die zufällig generierten Landschaften werden übrigens ein paar giftige, explosive oder wasserhaltige Gegenstände wie Spritzen oder Kanister platziert. Mit Hilfe des neuen Ufos oder der Telekinese-Fähigkeit kann man sie auf Höhleneingänge plumpsen lassen, um feige Gegner in ihrem Versteck einzusperren. Alte Worms-Artisten werden übrigens wieder auf das Seil schimpfen – wie in den letzten Teilen kann man mit dem relativ starren Utensil nicht mehr so agil durch die Levels turnen wie vor rund zehn Jahren.

Gespielt wird online in Ranglisten-Matches, schnellen Runden, in eigens aufgesetzten Duellen mit allerlei Einstellungen oder offline vorm gleichen Bildschirm. Wer möchte, kann auch im klassischen Modus ohne Wasser antreten – oder im Modus "Festung" die Burg seines Gegners zerbomben. Für Einzelspieler gibt es wieder keine echte Kampagne, aber ein paar Tutorial- und Botmatches sowie einige Rätsel-Missionen, welche immerhin zur Einstimmung auf die Online-Matches taugen. Der angepriesene Landschafts-Editor ist übrigens noch nicht enthalten, auf dem PC entgegen früherer Aussage: Der enstprechende Menüpunkt ist derzeit (Stand 11.10.12) noch ausgegraut. Auf der Konsole fehlt die Option sogar komplett.
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Kommentare

Cpt. Trips schrieb am
Geht bei euch auf der PS3 der Multiplayermodus? Ich bekomme kein Online Spiel zum laufen und finde auch keins. Andere Spiele funktionieren ohne Probleme online. Am Router kann es also nicht liegen. Oder spielt das Spiel einfach niemand? ;)
4P|Jan schrieb am
Na ja, eine Kampagne gab's in Open Warfare 2 auch schon. Dass Team 17 sie zuerst gestrichen und jetzt wieder eingeführt hat, halte ich nicht gerade für eine tolle Errungenschaft - in anderen Spieleserien ist das selbstverständlich. Und sie ist nicht mal besonders spannend aufgebaut, das wirkt eher wie ein kleiner Bonus aus Rätseln und Botmatches als eine vollwertiger Einzelspielermodus.
mcRebe schrieb am
ich finde die neue version weit interessanter als die vorgänger der klassischen worms-serie (seit armageddon). worldparty, reloaded, ulti.mayhem usw. waren alle im spiel (!) kaum zu unterscheiden. endlich mal ne kampagne, neuer 3d-stil, zwischensequenzen, innovative modis und wasserbomben! :) von daher schade, dass 4p nur so eine bescheidene wertung von 65% abgegeben hat.
worms reloaded hatet noch 75% bekommen und war total belanglos im vergleich!
3nfant 7errible schrieb am
Sagen wir mal so... die Experimente und Spin-Offs reichten eher in der Regel von ganz ok bis mittelschwere Katastrophe, während das ganz normale Worms-Prinzip eine immer wieder spassige Erfahrung ist - ein typischer Evergreen :) und wegen des Art Designs wirken selbst die älteren Spiele niemals so wirklich alt.
Ich stimme allerdings zu, dass jetzt kein Mensch jedes Jahr ein Mini-Update braucht. Auf der anderen Seite, und bitte korrigiert mich falls ich mich vertue, hatte man doch vor Worms: Reloaded schon ewig lang nichts mehr von Team17 gehört, oder? Erst danach hat man wieder ein paar Worms Spiele rausgebraucht. Wenn jetzt erstmal wieder gut ist, ist das für mich ok
4P|Jan schrieb am
Es gab eine Zeit, in der Team 17 sowohl Egoshooter als auch Jump-n-Runs produziert hat. ;) Welche seinerzeit gar nicht schlecht waren, Superfrog, Assassin und Alien Breed 3D (+ Teil 2). Einen Worms-Ableger in Echtzeit halte ich überhaupt nicht für abwegig. Das habe ich mir schon nach dem ersten Worms-Teil lustig vorgestellt. Ein bisschen wie Bomberman, das funktioniert ja auch online.
Es war auch nur ein möglicher Vorschlag von vielen - Hauptsache Team 17 löst sich mal ein wenig von seinem Schema F. Ich mag das klassische Worms-Prinzip nach wie vor - aber findet ihr es wirklich spannend, dass mittlerweile etwa 17 (!) mal das im Wesentlichen gleiche Spiel herausgebracht wurde? (3D, Forts, Umsetzungen und Handy-Ableger nicht mitgezählt) Bei Sportspielen ist es verständlich, weil's ein reales Vorbild gibt, aber bei Worms zwingt die Entwickler ja niemand zum kreativen Stillstand - außer das Bedürfnis, mit einem kleinen Team eine sichere Einnahmequelle zu behalten.
schrieb am

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