Test: Vanguard: Saga of Heroes (Rollenspiel)

von Marcel Kleffmann



Vanguard: Saga of Heroes
Entwickler:
Release:
Q1 2007
2006
Spielinfo Bilder Videos
Vanguard Saga of Heroes ist das erste Online-Rollenspiel von Sigil Games Online, die sich hauptsächlich aus ehemaligen EverQuest-Entwicklern zusammensetzen. Mit viel Elan und Know-how haben sie sich das Ziel gesetzt, das erste MMORPG der "nächsten Generation" zu erschaffen. Ob es ihnen geglückt ist, verrät der Test.

Klassischer Beginn

Obwohl Vanguard Saga of Heroes (VSoH) große Ambitionen hegt und nicht weniger als "die nächste Generation" im Online-Rollenspiel-Genre einläuten will, präsentiert sich der Einstieg sehr konventionell - wie vieles andere auch. Anfänglich wählt ihr zwischen den Rassen "Thestrans", "Kojani" und "Qaliathari", die an bekannte Kulturen wie Kelten, Asiaten oder Perser erinnern. Eine Hintergrundgeschichte à la "
Zum Vergleich empfehlen wir:

- ArchLord
- Dark Age of Camelot
- EverQuest II
- World of WarCraft - The Burning Crusade
Vernichtung der Welt steht bevor" sucht ihr vergebens und warum die Charaktere ausgerechnet jetzt im Reich "Telon" auftauchen, wird nicht weiter erklärt. Stattdessen sollen die Fraktionen ihre eigene Geschichte schreiben bzw. im Spielverlauf weiterentwickeln. Eine gute Prämisse für Rollenspieler, aber bis es so weit ist, dauert es sehr, sehr lange.

Zurück zum Charakter: Jede der drei Fraktionen offeriert eine Vielzahl an Untergruppierungen wie Menschen, Zwerge, Barbaren, Elfen, Halblinge, Halb-Riesen, Orcs, Gnome oder interessant aussehende tierische Völkern. Wie in World of WarCraft haben diese individuelle Stärken: So können Hochelfen den Manavorrat der Gruppe stetig ausbalancieren, Zwerge befreien sich mit einer von Gifteffekten und bekommen 25% 
Eine Frage der Version

Wir haben die englische Verkaufsfassung gespielt, die ebenfalls im deutschen Handel erhältlich ist und stolze 17 GB Festplattenspeicher frisst - nur mein Steam-Ordner mit fünf Vollpreisspielen verschlingt mehr. Ende März 2007 soll die übersetzte deutsche Version inklusive lokalem Server und kostenlosen Charakter-Transfer für die Frühstarter folgen.

weniger Schaden. Danach folgt die wichtige Entscheidung für eine der 15 Klassen. In den vier Kategorien "Defensiver Kämpfer", "Offensiver Kämpfer", "Heiler" und "Zauberer" findet ihr Paladine, Druiden, Necromancer, Krieger, Barden, Schurken oder Blutmagier. Große Neuerungen oder spektakuläre Hybridklassen fehlen. Selbst der mysteriös klingende "Psionicist" ist nur ein Magier, der Projektionen von sich erschaffen kann, Telekinese beherrscht und Gedankenkontrolle auf Gegner wirkt. Im letzten Schritt legt ihr das Äußere (Detaileinstellungen zu Augen, Nase, Mund, Ohren, Brustumfang, etc.) eures Schützlings fest. Das Ausmaß an Gestaltungsmöglichkeiten übertrifft die Palette von World of WarCraft und kann mit EverQuest 2 mithalten.

Auf in die Welt!

Die riesigen Landschaften sehen dank der Unreal 3-Engine stellenweise malerisch schön aus. Nichtsdestotrotz fehlt es an Abwechslung, virtuellem Leben und dem gewissen Etwas. Vanguard und EverQuest 2 halten sich beim Thema Grafikpracht überraschenderweise die Waage, sowohl bei Landschaft, Charakteren und Gegenständen.

Euer Abenteuer beginnt - ohne Story-Brimborium wie "Warum bin ich überhaupt hier?" - auf einer Insel. Hier werden euch die grundlegenden Elemente mit der Hilfe von Pop-Up-Fenstern beigebracht, bis ihr in die weite Welt entlassen werdet und dem Entdeckungs- oder Questdrang frönen könnt. Zu erkunden gibt es allerhand, denn die auf der Unreal 3-Engine basierende Welt übertrifft locker die Größendimension anderer Online-Rollenspiele. Die drei Hauptinseln sind dermaßen groß, dass man sich einerseits freut, andererseits in der furchtbar sterilen und leblosen Welt verloren fühlt. Instanzierte Bereiche (wie die Dungeons in World of WarCraft) gibt es nicht, was logischerweise zum Campen bei Bossgegner-Spawnpunkten einlädt, die man für bestimmte Aufgaben aus dem Verkehr ziehen muss. Doch alle Gegner erscheinen nach ihrem Tode so schnell wieder auf der Bildfläche, dass ihr im Endeffekt kaum warten müsst. Dieses System der "offenen Welt" zieht sich konsequent durch das Fantasy-Reich. Sogar hochstufige Dungeons sind frei zugänglich und dermaßen lang, dass ihr dort Stunden verbringen könnt - anders als viele der knackig kurzen Instanzen aus The Burning Crusade.

       

Kommentare

gracjanski schrieb am
Ja, das Spiel lebt, hat aber gerade mal 2 Server. Community ist ziemlich freundlich und hilfsbereit.
Bestimme Dinge im Artikel stimmen gar nicht (was mich nicht wundert, wenn der Testschreiberling dauernd dieses Dreckspiel WoW zum Vergleich zieht): Die Todesstrafe finde ich alles andere als nervig. Vielleicht kann das nur ein WoWhax00r als nervig empfinden oder es hat sich was geändert. Ein Pferd zumindest kriegt man schon locker auf lvl 9 oder 10
Die Diplomatie ist zwar erfrischend neu, aber im Kern ist ein bloss ein Kartenspiel. Das hätte man anders machen sollen. Z.b. wie in Kotor/ Mass Effect mit eigenen Attributen. DAs könnte man mit Skills ausbauen und statt eines KArtenspieles mit Multiple Choice Anworten. Das wäre dann eine richtige Diskussion.
Das Crafting ist elend langweilig, da war das Craften in Everquest 2 schon deutlich besser. Besser in VG ist nur, das man da auch Quests hat, Items sammeln kann usw. Aber der Prozess des Craftens ist eher scheisse.
Es stimmt schon, dass das Spiel sehr klassisch ist, ich komme mir wie in EQ2,5 vor. Jedoch fand ich EQ2 schon ziemlich geil, also ist es eher ein Kompliment. Andererseits finde ich die Klassen schon etwas innovativer (im Test steht was von spektakuläre Hybridklassen fehlen...völliger Quatsch). Die Priester z.b. sind auch im Solo gut spielbar und machen auch sonst mehr Spass. Der Blutmagier ist eine Art Priester und Zauberer. Der Dreadknight ein Tank mit paar Zaubern. Insgesamt haben viele Klassen interessante eigene Fähigkeiten über Jin,Phenomena usw.
Stichwort Solo: Wenn ich schon lese, im MMORPG kann ich nicht solo spielen, dann ist klar, da hat sich jemand ganz schön disqualifiziert. 1. kann ich prächtig gut solo spielen: Diplo, Craften + es gibt solo quests. Aber der fokus in einem MMORPG sollte auf Gruppe gelegt werden. wenn ich das nicht mag, kann ich ja offline RPGs spielen. Ein MMORPG ist kein RPG mit Chatfunktion -.-
Paar Dinge im Artikel stimmen auch heute noch: Es ist manchmal steril, d.h. viele...
Shenhulibu schrieb am
Jup gerade Vanguard würde etwas gute Publicity nicht schaden, ich würds eigentlich auch gern Spielen wenns nicht so leer wäre. Grundsätzlich macht 4Players allderings nur Tests von den Releasefassungen der Spiele, auch wenns bei dem ein oder anderen Titel auch gern mal nen Nachtest oder zumindest einen Vorschrittsbericht geben würde.
milchi schrieb am
Wäre schön wenn es zu Vanguard in seiner heutigen Form evtl einen Mini Nachtest geben würde ... seit dem Test von damals hat sich einfach so viel verändert, das die Wertung dem heutigen vanguard in keiner weise mehr entspricht ...
Die 4Players Redaktion sollte sich vielleicht Gedanken über ihre Testphilosophie im Online Bereich machen ... ob hier nicht zumindest jährliche Nachtests erfolgen sollten.
schrieb am