TV-Fahrschule? Um einen ersten Eindruck von den Fahreigenschaften der Gefährte und deren Trickmöglichkeiten zu bekommen, empfiehlt sich zunächst ein Blick auf den Menüpunkt "Training". Wer hier auf ein interaktives Tutorial hofft, wird leider enttäuscht: Die einzelnen Punkte zum Spiel und der Steuerung werden lediglich in insgesamt acht Videos vorgestellt, ohne dass ihr die
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Mit der richtigen Kurventechnik gibt es einen kurzen Geschwindigkeits-Boost. |
Anleitungen direkt ausprobieren könnt - schade. Zwar werden die Fahr-Manöver vom Sprecher gut erklärt, doch gibt es die Anmerkungen nur in englischer Sprache, genau wie auch der Rest des Spiels wie Menüs nicht lokalisiert wurde. Zum Glück gleicht die deutsche Anleitung dieses Manko etwas aus.
Ab in den Dreck Wer möglichst schnell oder nur zwischendurch auf die Piste gehen will, hat in den Modi "Single Player" und "Quick Race" die Möglichkeit dazu: Hier schafft ihr euch einfach die gewünschten Rahmenbedingungen für das jeweilige Rennen und wählt nach Belieben zwischen Strecken, Gegneraufkommen, Schwierigkeitsgraden, Rundenanzahl und Spielmodi. Dabei habt ihr die Auswahl zwischen Supercross, Nationals, Short Track, Open Class, Supermoto oder den spaßigen (wenn auch etwas kurzen) Hill Climbs, bei denen ihr extrem steile Hügel mit euren Maschinen erklimmen müsst. Wer dagegen lieber mit halsbrecherischen Tricks die Massen begeistern will, wird mit den Freestyle-Events glücklich, bei denen ihr über Hügel und extra aufgestellte Rampen brettert, um anschließend in luftiger Höhe spektakuläre Stunt-Kombos vom Stapel zu lassen. Dazu müsst ihr lediglich die zwei zugewiesenen Trick-Buttons mit den Richtungstasten oder ganzen Tastenfolgen kombinieren. So einfach die Manöver auch ausgeführt werden, wird es spätestens bei der Landung problematisch, denn es braucht schon einiges an Übung, um einerseits den richtigen Winkel zu erwischen und andererseits das nötige Zeitgefühl zu entwickeln, wann man den Trick abbricht. Ansonsten landet ihr mit eurem Kopf schneller im Dreck als euch lieb ist. Gemächlicher geht es da schon beim Freeride zu, bei dem
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Darauf haben Golf-Freunde lange gewartet: Ein Rennspiel mit Golf-Karts! |
einfach nur der Spaß am Fahren und Springen ohne Stress und Leistungsdruck im Mittelpunkt steht.Spielt ihr nicht gerne alleine, dürft ihr euch auch im Splitscreen Duelle liefern. Während auf der Xbox zusätzlich Online-Rennen mit bis zu sechs Teilnehmern möglich sind, muss die PS2 leider offline bleiben – warum auch immer.
Wer ist der Champion? Die meiste Zeit werdet ihr wahrscheinlich mit dem Championship-Modus verbringen (müssen). Hier dürft ihr euch pro Saison 16 Wochen lang gegen andere Fahrer in Motocross-Rennen beweisen. Während ihr bei den vorangegangenen Modi die Vehikel pro Rennen bunt mischen könnt, müsst ihr euch vor der Meisterschaft leider auf ATVs oder MX-Maschinen festlegen, wodurch die direkten Duelle zwischen den Zwei- und Vierrädern natürlich entfallen, auch wenn der Titel "MX Vs. ATV" etwas anderes suggeriert. Zumindest dürft ihr zwischendurch an diversen Herausforderungen teilnehmen, die etwas Abwechslung in den Rennalltag bringen: Quetscht euch also in ein Golf-Kart, besteigt mächtige Monster-Trucks, nehmt in Sandrails und Buggys Platz oder fliegt mit Kleinflugzeugen und Hubschraubern durch die
Lüfte. Schlagt ihr euren Konku
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Neben MX-Bikes und ATVs bietet das Spiel auch Sandrails, Monster-Trucks, Buggys uvm... |
rrenten, steht euch das jeweilige Fahr- oder Fluggerät anschließend zur Verfügung. Zwar ist die breite Palette an Vehikeln durchaus lobenswert, doch merkt man dem Spiel deutlich an, dass sich die Entwickler primär auf die MX-Bikes und ATVs konzentriert haben. Während bei Letzteren die Steuerung präzise (wenn auch etwas empfindlich) reagiert, steuert sich der Rest äußerst schwammig und unausgereift.
Arcade oder Simulation? Generell sollte man von MX Vs ATV Unleashed kein realistisches Fahrverhalten erwarten. Zwar geht die Physik beim Fahren und den Sprüngen meistens in Ordnung, doch könnt ihr euren Daumen auf dem Gas-Button ruhigen Gewissens festnageln, da ihr praktisch jede Kurve mit Vollgas nehmen könnt – von Realismus keine Spur. Bei Kollisionen mit anderen Fahrern werdet ihr meistens feststellen, dass eigentlich immer nur ihr den Kürzeren zieht, während die Konkurrenz einfach weiter fährt. Das ist aber nicht weiter tragisch, da die KI gerne eine ganze Spur langsamer fährt, wenn ihr zurück liegt. Damit stellen weniger die Gegner, sondern viel mehr die hügeligen Strecken die eigentliche Herausforderung dar, da ihr die Sprünge richtig timen müsst. Dazu spannt ihr mit dem linken Analogstick einfach die Federn vor und lasst sie im richtigen Moment wieder los.