Test: 187: Ride or Die (Arcade-Action)

von Jens Bischoff



Entwickler:
Publisher: Ubisoft
Release:
kein Termin
kein Termin
2006
25.08.2005
Spielinfo Bilder Videos
Zwischen Langeweile und Frust

Einer weiteren Einschränkung unterliegt ihr auch bei der Fahrzeugwahl, denn statt jederzeit freien Zugriff auf alle Autos zu haben, müsst ihr je nach Spielvariante mit vorgegebenen Modellen Vorlieb nehmen, was Anfängern zwar zu Gute kommt, aber geübte Fahrer einfach nur nervt. Noch nerviger ist allerdings die völlig unausgereifte Spielbalance des Story-Modus:
Totalschaden in Zeitlupe: Crahs werden wie im Burnout-Vorbild spektakulär inszeneiert.
Es gibt nämlich weder einen variablen, noch irgendwie ansteigenden Schwierigkeitsgrad. So gewinnt ihr alle Rennen gegen die strohdummen KI-Konkurrenten bis zum Schluss mit links, während bei den Survival-Deathmatch bereits die erste Mission zur Geduldsprobe wird - und das nicht etwa, weil die Gegner so clever wären, sondern euch einfach durch ihre schiere Überzahl und sprunghaft ansteigende Treffgenauigkeit in Bedrängnis bringen.

Monotonie, wo man hinschaut

Zudem gestaltet sich der Spielablauf trotz diverser Aufgabenstellungen sowie freispielbarer Charaktere, Fahrzeuge und Spielabschnitte viel zu monoton, um im Einzelspielermodus längerfristig ans Pad zu fesseln. Auch das Streckendesign wirkt irgendwie limitiert und einfallslos. Zwar gibt es einige Abkürzungen, Hindernisse und Interaktionsmöglichkeiten - angesichts der unterirdischen Gegner-KI macht es aber kaum Sinn, diese auch zu nutzen, da halbwegs geschickte Fahrer auch so jedes Rennen mit links gewinnen - und das in der Regel sogar ohne Waffen- Power-Up- oder Turbogebrauch. Im Multiplayer sieht‘s da schon anders aus.
Die Deathmatch-Arenen kranken an mangelnder Waffen-Vielfalt und fehlender Handbremse.
Gegen erfahrene Spieler habt ihr ohne dicke Wummen, Reparatur-Kits oder Nitro-Einspritzung nämlich kaum eine Chance auf den Sieg. Vor allem der durch Drifts oder entsprechende Power-Ups aufladbare Turbo verschafft euch oft den entscheidenden Vorteil im Kampf um Platz eins.

Turbo rein und Feuer frei

Das Zünden des Turbos sorgt aber auch optisch für einen willkommenen Geschwindigkeitsrausch im sonst eher gemächlichen Rennalltag, während durch Waffengewalt entsorgte Gegner in spektakulären Crashs wichtige Sekunden verlieren. Bei der Waffenwahl hängt aber viel vom Zufall ab, da ihr beim Einsammeln lediglich über ein universelles Power-Up-Symbol düst und nie wisst, ob sich dahinter eine Schrotflinte, ein Maschinengewehr oder eine Uzi verbirgt. Lediglich Spezialwaffen wie Minen oder Raketenwerfer sind besonders markiert. Dafür könnt ihr bis zu zwei der insgesamt 14 Waffen gleichzeitig mit euch führen, diese bei Bedarf wechseln oder abwerfen und Gegnern ihre Schießeisen durch beherzte Rammattacken sogar abknöpfen. Unbegreiflich jedoch, dass es gerade bei Arenenkämpfen gar keine Waffen-Pickups gibt
Geteiltes Leid: Via Splitscreen dürfen selbst kooperativ nur maximal zwei Spieler auf die Piste.
und sich jeder bis zum Ende mit denselben Standardwaffen zur Wehr setzen muss. Eine Chancengleichheit, die schnell in Langeweile umschlägt.

Nicht hässlich, aber auch nicht hübsch

Technisch präsentiert sich 187 durchwegs solide, aber weitestgehend unspektakulär - vor allem die insgesamt 30 nicht lizenzierten Fahrzeugmodelle wirken trotz ansehnlichem Schadensmodell recht klobig und detailarm. Ähnliches gilt für die Streckenumgebung, die zwar mit ein paar netten Effekten ruckelfrei an euch vorüber zieht, aber auch mit ziemlich verwaschenen und einheitlichen Texturen aufwartet. Die Soundkulisse geht hingegen in Ordnung, jedenfalls wenn man auf Westcoast-HipHop und gekünsteltes amerikanisches Dauerfluchen steht, denn Sprachausgabe gibt‘s nur auf Englisch und holprige deutsche Untertitel nur bei Sequenzen und Menüs. Dafür bekommt ihr das Spiel jedoch zum Sparpreis, wobei sich allerdings die Qualitätssicherung auch die Entfernung des einen oder anderen Bugs im Belohnungssystem gespart zu haben scheint...    

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