Test: The Elder Scrolls 3: Morrowind (Rollenspiel)

von Jörg Luibl



Publisher: Ubi Soft
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Alleine gegen den Rest der Welt?

Wer keine Lust auf die Erfüllung seines Story-Schicksals hat, verlässt den Pfad der Hauptquest und wendet sich Hunderten von kleinen Aufträgen zu und erforscht auf eigene Faust Dungeons und Städte. Allerdings besteht dann die große Gefahr, dass man die epische Haupthandlung komplett aus den Augen verliert und ohne Ziel umherirrt. Und weil die meisten Nebenquests eher Hau-drauf-Charakter haben, kann Morrowind so schnell zum 3D-Diablo mutieren - Ihr habt die Wahl.

Leider kann auch das Tagebuch zur Desorientierung beitragen, denn es zeichnet erstens nicht immer alle wichtigen Details eines Auftrags auf und zweitens ist es trotz Index unübersichtlich organisiert: Alles wird nacheinander aufgelistet, erledigte Aufgaben werden nicht gestrichen. Ein einziger Lichtblick ist die Verlinkung der wesentlichen Stichpunkte, so dass man nicht immer zum Hin- und Herblättern zwischen 100 Seiten Text gezwungen ist.

Kampfsystem: unspektakulär einfach

Obwohl das Xbox-Pad fast voll belegt ist, erweist sich die Steuerung schnell als intuitive Angelegenheit. Die Bewegungen und das Umschauen werden von den zwei Analog-Sticks übernommen, Springen und Angreifen besorgen die Schultertasten. Und da die Kämpfe ohnehin keine große Stick-Akrobatik, sondern einfaches Knöpfe-Drücken verlangen, kann man den Monstern gelassen auf den Pelz rücken.

Kommt es zum Echtzeit-Kampf ist trotzdem schnelles Reagieren gefragt: Waffe oder Zauber vorbereiten, Gegner mit Fadenkreuz anvisieren und draufhauen bzw. draufzaubern. Im Nahkampf gibt es je nach Bewegung drei Angriffsarten, die den spitzen, scharfen oder stumpfen Aspekt Eurer Waffe betonen. Da Ihr auch die automatische Nutzung der jeweils besten Attacke einstellen könnt, bleibt das Kampfsystem von Beginn an sehr einfach. Aber dafür auch spielerisch weniger fordernd und optisch weniger ansehnlich als die Gothic-Variante, die mit animierten Spezialangriffen aufwarten kann.

Mord und lupenreine Weste?

Alles hat seine Konsequenzen: Diebstahl, Raub und Mord sorgen, wenn es denn auffliegt, für ein unliebsames Kopfgeld. Je nach Höhe reagieren die NPCs ungehalten, ablehnend oder gar mit Verachtung auf Euch - wer will schon mit einem gesuchten Kriminellen Umgang pflegen? Wenn Euch das Alleinsein zu viel wird und die Wachen noch nicht vorbeigeschaut haben, könnt Ihr Euch selbst anzeigen und entweder das entsprechende Kopfgeld entrichten oder freiwillig in den Knast gehen; danach ist Euer Vorstrafenregister wieder blank. Findige Abenteurer dürften aber auch noch einen weiteren, illegalen Weg finden, sich eine lupenreine Weste zu verschaffen…

Schwaches NPC-Verhalten

Leider trüben zahlreiche kleine Inkonsequenzen im Verhalten der NPCs den Spielspaß: Ihr bestehlt z.B. einen Händler, der erbost sein Schwert zieht und die Wachen ruft. Ihr rennt raus und er bleibt drin - kein NPC verfolgt Euch aus einem Raum heraus! Wenn Ihr jetzt noch das Gestohlene auf dem Boden platziert und den Wachen eine Entschädigung zahlt, ist Euer Verbrechen vergessen. Ihr hebt das Diebesgut einfach auf und geht wie ein Unschuldslamm zum Bestohlenen, der Euch prompt wieder bedient…

Auch bei schwer bewachten Räumen, wie beispielsweise den Privatgemächern eines hohen Lords, zeigen sich die NPC-Wachen völlig gleichgültig, wenn Ihr als Fremder mit gezückter Waffe durch die Schlafzimmer flaniert und in Kisten oder Schränken stöbert. Lediglich bei Diebstahl schreiten sie erbost ein. Hinzu kommt, dass die NPCs keinen geregelten Tagesablauf haben: Die meisten bleiben 24 Stunden täglich in ihren Hütten - ein Kommen und Gehen wie bei Gothic ist nicht zu beobachten. Im Bereich der Künstlichen Intelligenz und der sozialen Interaktion hätte Morrowind einfach mehr bieten müssen, um ein wirklich glaubwürdigen Alltag zu schaffen.

Kommentare

johndoe-freename-101241 schrieb am
Dieses Spiel hätte meiner Meinung nach echt Platin verdient gehabt. :lol:
BIG RON is watching you !!! 8O
So, it`s nothing but a peanut !!! :D
johndoe-freename-79562 schrieb am
Tja so hätte ich wahrscheinlich auch reagiert, aber ich kann mir eigentlich vorstellen wie das passieren kann..
Ist halt doof gelaufen bei dir. Ich hoffe du hast die günstige Version mit den Expansions für 15? gekauft und nicht die Vollpreis, weil das wär echt nen bissi bitter gewesen.
Na ja ich bin auch abgehärtet. Bei mir stürzt immer gleich der ganze PC ab und nicht nur das Spiel ^^
johndoe-freename-82921 schrieb am
Ich bin niemand der Sorte "3 Schritte und ein Gegner besiegt = SPEICHERN".
Aber wenn man eine Stunde zockt und plötzlich befindet man sich am Desktop, fällt durch den Boden und stirbt oder man "klebt" an einem Stuhl fest, dann... dann... dann... BRINGT MICH DAS ZUR WEIßGLUT!
Nachdem das, ich lüge nicht, 3 mal in 4 Tagen passiert ist habe ich die verfluchte CD genommen und zerbrochen.
johndoe-freename-79562 schrieb am
Na ja. Bei Morrowind war es ja so, dass die Rassen an sich ja verschiedene Stärken und Schwächen hatten. Wer versucht mit einem Ork ein Zauberer oder Dieb zu werden, der fällt auf die Nase (insofern man den Schwierigkeitsgrad nicht auf -100 stellt, was zumindest bei der PC Version ja möglich war) Ich weiß ja nicht wie weit du es überhaupt gespielt hast. Da kommen später schon härtere Ommens als nen paar Weggelagerer, aber na ja Morrowind ist sicherlich nicht komplett perfekt und gibt mit Sicherheit nen paar Patzer aber Frustpotenzial? Nee, kann ich nicht so unterschreiben, aber gut ist deine Meinung.
schrieb am

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