Test: Choplifter HD (Arcade-Action)

von Paul Kautz



Choplifter HD (Arcade-Action) von Konami (Konsolen), Rondomedia (PC)
Choplifter HD
Release:
11.01.2012
08.01.2013
11.01.2012
Erhältlich: Digital (Steam), Einzelhandel
Spielinfo Bilder Videos

Satte 30 Jahre ist es her, dass die alten Säcke unter unseren Lesern zum ersten Mal die Freuden des helikopterbasierten Rettungseinsatzes genießen durften. In all den Jahren wurde die faszinierende Idee erstaunlich selten aufgegriffen, so dass man inXile Entertainment eigentlich dankbar für ein offizielles HD-„Remake“ des Klassikers sein sollte.



Euer Retter ist da!

Video
Choplifter HD bleibt der Serientradition im Großen und Ganzen treu: Man fliegt auf horizontaler Ebene herum, rettet Leute und erledigt Gegner.
Die alte Choplifter-Formel wurde auch in der HD-Version nicht verändert: Nach wie vor fliegt man einen Hubschrauber auf einer langen horizontalen Ebene hin und her, sammelt gestrandete Soldaten und Zivilisten auf, bringt sie sicher zur Basis und macht das Ganze noch ein paar Mal – denn der Heli ist nur begrenzt aufnahmefähig. Zwischenzeitlich werden Gegner, Raketen- und AA-Stellungen unter Beschuss genommen, außerdem muss man stets ein waches Auge auf seinen Benzinvorrat haben, der gerade beim Einsatz des hilfreichen Turbos schneller verschwindet als Jörg, wenn ein neuer MegaMan-Teil naht. Alles wie gehabt.

Aber natürlich geht es im noch frischen Jahr 2012 nicht ohne Erweiterungen. Nein, wir reden nicht von Selbstheilung und Deckungssystem, sondern von Sachen wie den stetig verbesserten Helis: Jede Mission wird abhängig von der Leistung des Spielers mit bis zu fünf Sternen bewertet. In regelmäßigen Abständen sorgen diese dafür, dass die Maschine besser gepanzert oder durchschlagskräftiger wird. Fleißige Spieler werden überdies mit besseren Helikoptern belohnt, die nicht nur mehr Passagiere fassen, sondern auch schneller unterwegs sind. Mit denen lohnt es sich auch, frühere Missionen erneut anzugehen, die man nicht mit voller Sternenzahl geschafft hat – zum einen werden sie dadurch leichter, zum anderen kann man sich dadurch mehr darauf konzentrieren, Bonusfiguren wie Duke Nukem oder den eitlen Reporter Scoop Sanderson zu finden.

Allein im Flakfeuer

Vier Blöcke à vier bis neun Missionen ergeben 30 Aufträge, die größtenteils sehr kurz gehalten sind, aber nichtsdestotrotz genug Abwechslung bieten: Man muss Personen retten (manchmal auch unter Zeitdruck), eine Zombie-Invasion abwehren, einfach nur mit Vollgas einer Feindes-Überzahl entkommen oder einen „Töte alle, die dir entgegen kommen!“-Auftrag übernehmen. Das Retten ist dabei leichter gesagt als getan, denn dazu muss man sanft in der Nähe der wild Winkenden landen und abwarten,
Im Laufe der Zeit schaltet man weitere Hubschrauber frei, die unterschiedliche Eigenschaften mitbringen.
Im Laufe der Zeit schaltet man weitere Hubschrauber frei, die unterschiedliche Eigenschaften mitbringen.
bis sie alle an Bord sind – wer mit Schmackes auf ihnen aufsetzt oder sie mit dem zu schräg gehaltenen Rotor schreddert, riskiert Punktabzug. Auch wenn sie alle an Bord sind, sind sie noch nicht so gut wie Zuhause. Denn ein zu hartes Aufsetzen beim Landen oder eine Kollision in der Luft lässt den einen oder anderen Passagier schreiend aus der offenen Tür kippen.

Zu allem Überfluss strotzen die Schlachtfelder vor Gegnern – die auch noch pausenlos nachwachsen. Denen hat man ein schnell überhitzendes MG sowie eine sehr begrenzte Anzahl von Raketen entgegen zu setzen. Während man den Heli mit dem linken Stick steuert, kontrolliert der rechts einen Suchlaser, der in der Nähe befindliche Widersacher automatisch ins Visier nimmt. Immer wieder muss man den Hubschrauber per Druck auf einen Schulterbumper um 90° drehen, um im Bildschirmvordergrund befindliche Feinde unter Beschuss nehmen zu können. All das geht zu Beginn noch locker von der Hand, aber spätestens ab dem dritten Missionsblock muss jede Bewegung sitzen: Die Aufträge werden bockschwer, die Bezeichnung „Normal“ für den ersten der drei Schwierigkeitsgrade ist glatte Untertreibung – die anderen beiden muss man erst durch mehrfaches Durchspielen freischalten, und sie sorgen dafür, dass die Gegner mehr Treffer vertragen und der eigene Heli weniger Benzin an Bord hat.

Technisch läuft der neue Choplifter mit Unreal-Zunder, was man ihm aber nicht ansieht: Man schrammt noch gerade so an der „hässlich“-Marke vorbei, aber schön ist definitiv anders. Schade auch, dass man sich das Ganze nur solo gönnen darf – eine kooperative Variante hätte sich angeboten.

Kommentare

Palace-of-Wisdom schrieb am
Auf dem C64 habe ich das Spiel gefeiert. Den Schwierigkeitsgrad zu kritisieren empfinde ich als schwachsinnig, man muss nicht als an die "2012er-mimimi-warmduscher" Gamerfraktion anpassen. Das Game war immer so. Technisch hätte ich halt gern mehr gesehen :/
Anstatt alter Säcke könnt ihr uns auch ruhig Old-School nennen, oder Pioniere, Altmeister bzw. Gurus aus der Vergangenheit!
Master Chief 1978 schrieb am
Ich werde es mir aufjeden fall mal anschauen, ich mochte das Original auf dem C=64 ganz gerne damals.
Lord Lanze schrieb am
?War das schon immer so schwer??
Ja, und noch viel schwerer. Da kann man keinen Vorwurf machen. Das liegt an der heutzutage verweichlichten Spielekultur, bei der man Spiele ohne üben durchspielen kann.....
AndyHP schrieb am
Hallo Gemeinde.
Kann mir wer sagen wie ich Choplifter HD auf einem Deutschen PSN Account Downloaden kann ?
Irgendwie finde ich im Paystation Store den Titel nicht.
Danke schon mal im vorraus .
Herr Barfuß schrieb am
hört sich ja echt nicht besonders gut an. aber warum kritisiert man bei einem arcade-titel den hohen schwierigkeitsgrad. Wenn solche spiele zu einfach sind und man da einfach durchflattern kann, ohne auf irgendwas zu achten, dann macht es doch das spiel kaputt.
als beispiel nehme ich mal das hochgelobte pixeljunk shooter. für mich nen typisches arcadespiel. man hat es in nen paar stunden durch (was überhaupt nicht schlimm ist)... aber es fehlte die spannung, das spiel war sowas von einfach das man nur an den tollen lava und eis spielchen spaß haben konnte. das hat zur folge das man das nie wieder anpackt.
ein metal slug der alten schule konnte ich jedoch 30 mal spielen bis ich endlich die ersten 4 missionen geschafft habe ohne ein leben zu verlieren. klar kommt manchmal frust auf, aber man hat wenigstens nen anreiz besser zu werden.
schrieb am