Test: Halo 5: Guardians (Shooter)

von Jan Wöbbeking



Entwickler:
Publisher: Microsoft
Release:
kein Termin
27.10.2015
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ab 5,48€
Spielinfo Bilder Videos
Auf in den Kampf!

Stattdessen gibt es meist klassische Shooter-Scharmützel in linearen Levels, in denen mein Team kleine Grüppchen und Vehikel aufs Korn nimmt. Ein klarer Vorteil ist wieder die gute KI. Nach dem faden „Abernten“ von zaghaften Gegnern in Destiny war es eine schöne Abwechslung, endlich wieder gegen renitentere Widersacher zu kämpfen, die sich nicht zu schade sind, auch mal aus ihrer Komfort-Zone zu sprinten. Mal zischen sie schnell von Felsnadel zu Felsnadel, später versteckt sich ein versprengter Kämpfer auch schon mal ängstlich eine halbe Minute hinter einem Findling, um mich beim Vorrücken hinterrücks zu überfallen. Auch die Kollegen arbeiten gut mit – sie erledigen hier und da eine ganze Reihe von Gegnern, nehmen mir aber nicht zu viel ab. Es gibt allerdings einen Haken an ihrer Präsenz. Falls ich nicht gerade mitten im Getümmel sterbe, werde ich fast immer wieder vom Team wiederbelebt, was der Action viel von seiner Spannung raubt. Wenn ich früher in einer engen Schlucht zwischen bulligen Jägern, und mehreren Allianz-Panzern umher tänzelte, kam ich wortwörtlich richtig ins Schwitzen, bis ich die Sache mit minimaler Energie und piepsenden Schild schließlich doch noch irgendwie meisterte. Neuerdings dagegen habe ich neben dem selbstaufladenden Schild fast immer einen beruhigenden zweiten Rettungsanker in der Hinterhand.

Weitläufige Areale sind diesmal eher Mangelware.
Weitläufige Areale sind diesmal eher Mangelware.
Manchmal kämpfe ich zusätzlich Seite an Seite mit dem Gebieter und seinen Truppen gegen die Allianz-Horden, was die Angelegenheit noch entspannter macht. Außerdem mangelt es an knackigen, gut choreographierten Bosskämpfen – nur ab und zu finde ich mich z.B. auf dem Blutsväter-Planeten einer Arena mit dicken Brocken wieder, die mir das Leben mit fetten Geschützen und großen Plasmaschwertern erschweren.

Leichter als früher

Allgemein ist das Spiel im Alleingang viel leichter geworden als früher – schraubt den Schwierigkeitsgrad also am besten schon zu Beginn hoch! Im Internet-Koop für bis zu vier Spieler bin ich dagegen deutlich häufiger gestorben und das Metzeln machte eine ganze Ecke mehr Spaß. Offenbar haben die Entwickler die Balance vor allem auf das gemeinsame Spiel zugeschnitten. Einfaches Ein- und Aussteigen ist allerdings nicht möglich, stattdessen startet man zu Beginn einer Mission, wählt dort freigeschaltete Schädel und andere Feinheiten aus. Unverständlich ist die Entscheidung, den beliebten Splitscreen-Koop komplett zu streichen – gemeinsames Metzeln vor der Konsole ist also nicht mehr drin.

Stillgestanden! Die nur spärlich animierten Passanten vor der Mine wirken reichlich steif.
Stillgestanden! Die nur spärlich animierten Passanten vor der Mine wirken reichlich steif.
Auch die mittlerweile obligatorischen Audio-Botschaften liegen gut versteckt in Grotten und anderen Ecken. Die Aufzeichnungen können die Geschichte allerdings bei weitem nicht so interessant ergänzen wie anderswo. Nervige Geschicklichkeitstests oder dergleichen haben sich die Entwickler zum Glück verkniffen – nur ab und zu spurte ich über zerbröckelnde Brücken oder instabile Konstruktionen. Die monumentalen  Kultstätten und gigantischen Wächter wurden richtig ansehnlich designt, technisch wirkt das Gebotene dagegen eher mittelmäßig. Eine klare Stärke sind die 60 Bilder pro Sekunde, die bemerkenswert sauber und flüssig aufrechterhalten werden. Im Gegenzug  wird ähnlich wie bei WipEout HD dynamisch die Auflösung skaliert: Mitten in der Action wechselt sie zwischen 1080p, 1152x810 und einigen Stufen dazwischen (die Technik-Spezialisten von Digital Foundry haben das System hier genauer analysiert). Das Ergebnis funktioniert beeindruckend gut, so dass ich die Unterschiede nur bemerkt habe, wenn ich in der Action genau auf die Details achtete. Den fließenden Übergang zwischen den Stufen habe ich dagegen nicht registriert.

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Kommentare

emcierge schrieb am
Also erstmal ein Hallo an alle, ist mein erster Post, lese seit Jahren die 4 Players Tests zu Spielen, finde sie meist sehr nachvollziehbar, bei Halo 5 ebenfalls.
Ich finde das Spiel an sich sehr gelungen, die Kampagne ist sehr inhaltsvoll für einen Shooter, man kann singende Grunts finden :D und an sich stecken da viele Überlegungen und Ideen drin.
Was mich noch mehr gefesselt hat ist der Multiplayer, der mal in eine ganz eigene Richtung geht und sehr vieles, wenn nicht sogar annähernd alles richtig macht. Er ist turbulent, variabel, und vor allem fair gestaltet.
Ich habe hier nicht alle Seiten des Threads gelesen weshalb ich nicht weiß ob jemand bereits den absoluten Gamebreaker und die größte Unverschämtheit allerzeiten erwähnt hat.
Ich spiele den Multiplayer mit einer 100 Mbit/S Leitung von Kabel BW per Lan Kabel verbunden, jedes Spiel läuft online optimal, nur bei Halo gibt es einen Lag/Bug der ganze Multiplayer Matches unspielbar macht.
Es läuft alles flüssig bis nach etwa 5 Minuten auf einmal irgendwas schief läuft, man kann nichtmehr spawnen, Leben lädt sich nichtmehr auf etc. und dann rennen alle Gegner in Wände, man wird umher teleportiert und ist auf einmal tot. Der Lag hält entweder nur Minuten während eines Matches an oder das ganze Match. Außerdem kommt er unregelmäßig vor.
Habe mich dann mit dem Xbox Support Account auf Twitter kurzgeschlossen (Ja 343 Industries hat tatsächlich keinen !) und alle Ideen habe ich entweder selber schon probiert oder funktionierten nicht . Nun ich kann das Spiel spielen, nur nicht so wie es sich bei einem 60? Vollpreis Titel gehört.
Daraufhin habe ich im Internet nachgesehen, herausgefunden das sehr viele amerikanische Spieler, alles Kunden des Anbieters Time Warner Cable, genau dasselbe Problem haben. Doch 343 industries interessiert das nicht, Microsoft ebenso wenig, das Spiel verkauft sich extrem gut, und nach dem Desaster der Master Chief Collection kann man solche Nachrichten nicht gebrauchen. Das Gefühl hab ich....
KaeptnQuasar schrieb am
Ich finde das ist ein sehr treffendes Fazit von 4players. Ich kann komplett zustimmen. :)
Mir gefällt der Modus "Kriegsgebiet" auch richtig gut und es motiviert noch nach unzähligen Stunden.
Vejieta schrieb am
mal ne frage: kann ich den koop auch mit random leuten zocken? ich find da nichts im menü von wegen spielersuche... gerade bei reach fand ich das klasse. bei der masterchief-collection hätte ich das auch schon gerne gehabt aber pustekuchen...
Leon-x schrieb am
Die künftigen Maps die noch kommen werden alle kostenlos nachgereicht. Auch neue Spielmodi.
So wenig ist im MP von Halo 5 auch nicht drin.
bohni schrieb am
Destiny auch nicht wirklich. (wenigstens nicht wie WOW oder dergleichen)
Dafür kann Waffen etc. in Halo mit Echtgeld kaufen ... boah tolles Ding das.
Wieso muss ein MMO eigentlich mehr Content für das gleiche Geld haben?
Naja ich muss ja nicht alles verstehen.
schrieb am