Test: Midnight Club: Los Angeles (Rennspiel)

von Mathias Oertel



Midnight Club: Los Angeles
Entwickler:
Publisher: Rockstar Games
Release:
29.01.2010
15.01.2009
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ab 27,64€
Spielinfo Bilder Videos
Auf HD-Systemen haben Titel wie Test Drive Unlimited oder Burnout Paradise das Open World-Racing populär gemacht. Dabei gerät einer der Pioniere dieses Prinzips beinahe schon in Vergessenheit. Zugegeben: Es ist schon gut drei Jahre her, seitdem Midnight Club 3 die Arcade-Rennszene aufmischte. Die Zeit für einen Nachfolger ist reif. Das dachte sich auch Rockstar San Diego und schickt jetzt Midnight Club Los Angeles auf die Piste. Kann sich die HD-Premiere der Serie in die Herzen der Fans fahren?


Mit Vollgas durchs Leben

Was muss ein Rennspiel können? Richtig: Schnell sein und Spaß machen! Und das haben in den letzten Jahren einige Titel geschafft. Die Project Gotham Racings gehören dazu. Die Forza Motorsports ebenso. Die Burnout-Serie kann man getrost auch in diesen illustren Kreis zählen, zumal der letzte Ableger Burnout Paradise eine neue Richtung eingeschlagen hat. Eine Richtung, die vorher von einigen Teilen der Need for Speed-Reihe (Underground 2, Most Wanted) und von Test Drive Unlimited vorgegeben wurde: Dem Open-World-Racing. Doch nur eine Serie hat sich seit der ersten Ausgabe bis zur letzten Kurve, bis zur letzten Auspuffkrümmung, bis zur letzten Konsequenz diesem Thema verschrieben. Wo alle anderen Benzinfresser irgendwann dem Spieler eine Begrenzung der Rennstrecke vorgeben und ihn auf die vorgesehene Bahn lenken, haben die Kreativköpfe der Angel Studios, besser bekannt als Rockstar San Diego mit Titeln wie Smuggler's Run und

Freut euch auf luxoriöse Sportwagen und Hochgeschwindigkeits-Rennen mit Adrenalin-Garantie.
vor allem der Midnight Club-Serie Arcade-Racing neu definiert. Und nun, gut zweieinhalb Jahre, nachdem wir mit Midnight Club 3 DUB Edition Remix durch San Diego, Detroit, Chicago und Tokyo gebrettert sind, lädt das Team erneut zum arcadigen Hochgeschwindigkeits-Treiben mit dem Extra-Schuss Adrenalin ein. Willkommen in der Stadt der Engel. Willkommen in Los Angeles.

Aus vier mach eine

Auf den ersten Blick wirkt das Gesamtpaket Midnight Club Los Angeles (MCLA) etwas enttäuschend - vor allem, wenn man zum Vergleich den Remix-Vorgänger auf PS2 und Xbox zu Rate zieht. Gab es seinerzeit vier Städte und über 80 Fahrzeuge, hat man das Geschehen nun auf eine einzige Stadt konzentriert und den Fuhrpark auf 45 lizenzierte Vehikel von VW bis Lamborghini und Kawasaki reduziert.

Aber: Im Vergleich zu den Vorgängern, wo die detaillierten Fahrzeuge sich eindeutig als Hauptdarsteller gezeigt haben, bin ich bei MCLA vollkommen hin und her gerissen. Denn angetrieben von einer aufgepeppten Version der hauseigenen RAGE-Engine (Rockstar Advance Game Engine), die auch schon bei GTA 4 zum Einsatz kam und bereits dort eine lebendige Metropole zeichnete, buhlt die Stadt der Engel als Schauplatz mit den auf Hochglanz polierten und durch die Bank famos aussehenden Karossen um meine Aufmerksamkeit.

Natürlich: Von Zeit zu Zeit kann man auf dem Bildschirm ein unschönes Aufpoppen ausmachen und in ganz seltenen Momenten kann es sogar passieren, dass beim blitzschnellen Laden einer neuen Startposition die Texturen vergessen werden und ich von nackten Häuserfassaden und undefiniertem Asphalt angeglotzt werde. Doch was sich im Gegenzug mit voller Wucht auf die Netzhaut legt, nötigt mir Respekt und Bewunderung ab.
Zugegeben: MCLA hat nicht den crispen, glatten Look eines 60-Bilder-pro-Sekunde-WipEouts oder -Ridge Racers. Aber: Die 30 Frames bleiben konstant und das Geschwindigkeitsgefühl ist enorm. Zwar kann man dies erst wertschätzen, wenn man entweder in einer Probefahrt oder nach ein paar sehr schnell vergehenden Stündchen in der Karriere mit einem Hochleistungs-Vehikel durch Los Angeles brettert, doch auch die am Anfang zur Verfügung stehenden Flitzer wie Golf GTI (natürlich aus der ersten Serie), Datsun 280Z oder der Scirocco (Yippie!) geben einen guten Eindruck, was euch hier erwartet: Adrenalin gefülltes Arcade-Hochgeschwindigkeits-Rasen ohne Wenn und Aber.

K(l)eine Kompromisse

Kennern der kalifornischen Metropole wird auffallen, dass nicht nur einerseits die Nordhälfte der Stadt in etwa bis zum Staples Center und damit dem Santa Monica Freeway integriert wurde, sondern dass andererseits der Maßstab deutlich komprimiert wurde.

Willkommen in Los Angeles. Die Metropole wurde zwar etwas komprimiert, fasziniert aber dessen ungeachtet mit einem enormen Detailreichtum und Wiedererkennungswert
Die Wahrzeichen sind im Wesentlich an den richtigen Positionen in Beziehung zueinander, doch die Abstände wurden deutlich nach unten korrigiert.
Das soll die Leistung von Rockstar San Diego nicht schmälern, denn wer einmal in L.A. war, wird sich auch in der virtuellen Midnight Club-Variante schnell wie zu Hause fühlen, da man alle Nase lang über eine sehr detailliert gestaltete Sehenswürdigkeit stolpert, die in die nicht minder detaillierte Umgebung eingesetzt wurde. Der Capitol Records Tower, der Santa Monica Pier samt einladendem Sandstrand, die Third Street Promenade, der Mulholland Drive und nicht zu vergessen die Saddle Ranch am Sunset Boulevard, in der wir als Redaktion bei jeder E3 der letzten Jahre einen gemütlichen Abend verbrachten: Allerorten gibt es bekannte Gebäude zu bestaunen und ein immer stärker werdendes Gefühl der Vertrautheit. Und das alles mit dynamisch wechselnden Tageszeiten und unterschiedlichen Wetterbedingungen bis hin zu Bindfaden-Regen, der jede gedriftete Kurve zu einem kleinen Abenteuer macht.
Außerdem bedeutet die angesprochene Komprimierung nicht, dass man in Nullkommanix von West nach Ost oder Nord nach Süd kommt. Denn das virtuelle Los Angeles ist um ein Vielfaches größer als das Gegenstück aus Teil 2 und auch deutlich umfangreicher als jede der Midnight Club 3-Städte. Nur als Vorbereitung für den nächsten Urlaub in der Stadt der Engel kann man MCLA nicht benutzen.
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Kommentare

Resi3fan schrieb am
Midnight Club L.A. (remix) ist das beste Rennspiel für PS3 / Xbox 360,,,,,,,,,,,einfach Super !!!!
USERNAME_1243252 schrieb am
Der dichte teilweise dichte Verkehr mag zwar realistisch sein, ist aber ein großer Frustfaktor in diesem Spiel. Ich habe es gerade mal seit wenigen Stunden und bin schon davon genervt wie oft man im Verkehr hängen bleibt. Bei den Rennen durch die Stadt hat man zudem nie das Ziel vor Augen. Man fährt die Checkpoints ab und erst beim vorletzten weiß man, wo sich der letzte befindet. Keine Restkilometeranzeige, keine Anzeige mit verbleibenden Streckenmarkierungen.
Obwohl ich es nur als Platinum-Spiel erworben hab, ärgere ich mich etwas über die herausgeworfenen 20 Euro. Ich hoffe mal die Story kann mich noch etwas unterhalten und mit schnelleren Autos wird es vielleicht noch etwas besser.
silverarrow schrieb am
forenopa hat geschrieben:Gott sei dank hab ich das Teil für nur 14 Euro am Ramschtisch gefunden. Hier regiert nur der Zufall und reines dummes Glück. man kann 3 minuten noch so toll fahren, das nutzt alles nix wenn knapp vorm Ziel dann noch ein Npc-Auto in einen reindonnert oda man irgendwo hängenbleibt.
gummiband ki halt und eigenes unvermögen, üble kombination^^
forenopa schrieb am
Ich hab ein Problem mit dem game, irgendwie reagiert der Sixaxis-Controller nicht in diesem Spiel, hat noch jemand das problem (gehabt)? (ich weiss der thread is alt..aber will kein Thema aufmachen- da es das Spiel am ram,schtisch für 14 Eiro gab)- In der Beschreibung steht das er funtkionieren müsste (fahren auf 2 rädern mit Sixaxis).
Ausserdem regiert hier nur zufall und reines Glück----*ärger*
schrieb am