Vorschau: Vanquish (Shooter)

von Paul Kautz



Vanquish (Shooter) von SEGA
Vanquish
Entwickler:
Publisher: SEGA
Release:
22.10.2010
25.05.2017
15.10.2010
18.02.2020
17.02.2020
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ab 17,99€
Spielinfo Bilder Videos
Es ist gerade mal gut ein halbes Jahr her, dass wir uns in Japan von Shinji Mikami eine frühe Fassung von Vanquish haben vorführen lassen - und jetzt ist das Spiel schon fast fertig! Wir konnten im Rahmen der Tokyo Game Show nun auch selbst Hand an den scheinbar so ungewöhnlichen Shooter legen.

Cool McCool im Robo-Anzug


Video: Zur Abwechslung werden mal nicht New York oder Tokio verwüstet - das Stadtopfer in Vanquish ist San Francisco!
»Scheinbar so ungewöhnlich«? Mag mysteriös klingen, ist es aber nicht. Denn in seinem Kern ist Vanquish ein wie viele andere - Gears of War und Lost Planet standen in mancherlei Hinsicht ziemlich offensichtlich Pate. Aber Vanquish tarnt diese dezente Ideenlosigkeit sehr effektiv: Mit wahnwitzigem Tempo, einem Effekte-Overkill sondergleichen sowie verdammt viel Lässigkeit.

Schon im Hauptmenü driften entspannte Beats durch langsam rotierende Raumstation und stimmen optimal auf das nachfolgende Tutorial ein. Actionmeister können es sich im Grunde sparen, aber dennoch kann es nicht schaden, die zehn benötigten Minuten zu opfern - nicht nur aufgrund der fröhlich mauligen Dialoge. Sondern vor allem, weil der schnittige weiße Anzug von Held Sam Gideon einige Besonderheiten hat, die man zu lenken lernen sollte.

Ich booste, also bin ich

Laufen, springen, ballern, in Deckung hechten - damit lockt man heute keinen Fenix mehr hinter einer Kettensäge hervor. Das war wohl einer der Gründe dafür, dass Designer Shinji Mikami einfach mal einen sechsten Gang eingebaut hat - Vanquish ist schnell, verteufelt schnell! Schon im »normalen« Modus spielt es sich wie Gears of Speed, wenn noch der Boost ins Spiel kommt, dann wird aus dem weißen Anzug ein roter Ferrari: Sam gleitet von einem glühenden Antrieb befeuert auf Knien durch die Landschaft, was zwar albern aussehen mag, aber sich toll steuert. Damit kann er nicht nur rasant von Deckung zu Deckung zischen, sondern erreicht auch ratzfatz jeden Gegner, der direkt im Anschluss aus einer eleganten Drehung heraus die Angriffskraft des Anzuges zu spüren bekommt: Die Nahkampfattacke haut wahnwitzig rein und ist je nach gewählter Waffe eine andere. Startet man den Angriff direkt aus dem Boost heraus, wird daraus sogar ein extra-mächtiger Sprungkick, der nicht nur verheerende Wirkung zeigt, sondern vor allem saucool aussieht!

Sehr nützlich ist auch das AR-System, das sich der Einfachheit halber als »Notfall-Zeitlupe« zusammenfassen lässt: Steht Sam kurz vor dem Exitus, aktiviert sich das System automatisch und verschafft ihm eine willkommene Atempause in Form von stark verlangsamter Zeit, in der er besonders hartnäckige Feinde zielsicher ausschalten kann. Man ist allerdings nicht auf die Automatik angewiesen, das AR-System lässt sich auch 
Die Gegner mögen ziemlich doof sein, sie liefern aber doch eine gute Herausforderung - und die Gefechte laufen herrlich schnell und actionreich ab!
manuell aktivieren. Allerdings kann man damit und mit dem Boost nicht allzu verschwenderisch umgehen, denn beides kostet sehr viel Energie. Ist diese verbraucht und der Anzug damit überhitzt, muss er kurz abkühlen - mitten im Bossfight ist das eine sehr, sehr schlechte Idee.

Die Russen mal wieder

Zur Story von Vanquish war bislang kaum etwas bekannt - davon abgesehen, dass die USA mal wieder mit Russland zusammenstoßen. Mittlerweile sind die Fragezeichen im Großen und Ganzen verschwunden, denn ein langes Intro leitete das spielbare erste Kapitel ein: Alles ist gut in San Francisco, die Leute sind glücklich, die Jogger joggen, die Hot Dog-Verkäufer preisen ihre Waren an, ein fröhliches Kind hopst mit einem Ballon durch die Stadt. Doch etliche Kilometer über den Wolkenkratzern braut sich Unheil zusammen: Eine Raumstation macht ähnlich einem Transformer Klackklack, ein riesiges Kanonenrohr setzt sich zusammen, es brummt bedrohlich - und dann wird ein mächtiger roter Strahl auf die Stadt abfeuert. Mikrowellen! Wer schon einmal ein Ei dieser Strahlung ausgesetzt hat, der weiß, was mit den Bewohnern der Westküstenstadt passiert - sie werden gebrutzelt, bei lebendigem Leibe gekocht, die ganze Metropole nebst all ihrer Einwohner wird komplett vernichtet! Eine Putschergruppe namens »Orden des russischen Sterns« übernimmt die Verantwortung für den Anschlag und bedroht die USA: Wird nicht innerhalb eines Tages bedingungslos kapituliert, fallen immer mehr Städte der verheerenden Waffe zum Opfer. Klar, dass die größte Streitmacht auch der zukünftigen Welt nicht mit sich verhandeln lässt: Es wird verbittert zurückgeschlagen, und an vorderster Front steht Sam Gideon.

       
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Kommentare

sYntiq schrieb am
sYntiq hat geschrieben:Ja, ich bin auch noch ein klein wenig am Schwanken ob ich meine Vorbestellung wieder stornieren soll. auf der anderen Seite: 55Euro für Vanquish inkl. Bayonetta (Welches ich mir auch erst holen wollte wenn es 20Euro kostet. ;) ) sind eigentlich rel. günstig.
Sorry für das selbst zitieren, aber:
Lustig. Da wurde mir die Entscheidung spontan abgenommen. Kurz nach Posten der Überlegung bekam ich eine Email von Play.com dass meine Bestellung abgeschickt wurde. :)
Ponte schrieb am
Sevulon hat geschrieben:Das Ding bassiert auf der guten alten Arcadetradition: Man hat es schnell durch, will es aber öfters durchspielen. Ein Game muss nicht immer 12 Stunden lang sein, dass man dann einmal abschließt und anschließend in die Ecke legt. Ein 4-Stunden-Adrenalinschub, das ich immer wieder durchspielen und dabei einen immer besseren Score und eine bessere Zeit erzielen will, ist mindestens genau so interessant. Und im Endeffekt verbringt man auch genau so viel Zeit damit.
Turtles in Time und Co. hatte man damals auch in 4 Stunden durch. Hat es jemanden gestört? Nö, man ist trotzdem 20 mal durch, immer und immer wieder. Aber gut, die "Jüngeren" kennen diese 'Klassiker' der Arcadespielhallen vermutlich auch gar nicht mehr.
Generell richtig, aber wir wissen bisher noch sehr wenig über den Wiederspielwert von Vanquish. Und diese "früher" Diskussion ist m.E. auch relativ überflüssig - "früher" konnte man die Leute auch noch mit Ray Harryhausen Filmen ins Kino locken. Ein Film auf diesem technischen Stand wäre schließlich heute auch ein Unding. Ich bleibe dabei: Sicher ein gutes Spiel - aber eben nur so lange die 30? Grenze nicht überschritten wird. Das ist mir zu viel Geld für eine zu kurze Spielzeit.
Korun schrieb am
Sevulon, genau das meine ich ja auch. Ich habe die Vanquish-Demo oft durchgespielt einfach um schneller und schneller zu werden...
Genau wie bei Bayonetta bei mir nur noch pures Platin existiert und bei DMC4 in allen Modi ein "S" steht :D
Sevulon schrieb am
Das Ding bassiert auf der guten alten Arcadetradition: Man hat es schnell durch, will es aber öfters durchspielen. Ein Game muss nicht immer 12 Stunden lang sein, dass man dann einmal abschließt und anschließend in die Ecke legt. Ein 4-Stunden-Adrenalinschub, das ich immer wieder durchspielen und dabei einen immer besseren Score und eine bessere Zeit erzielen will, ist mindestens genau so interessant. Und im Endeffekt verbringt man auch genau so viel Zeit damit.
Turtles in Time und Co. hatte man damals auch in 4 Stunden durch. Hat es jemanden gestört? Nö, man ist trotzdem 20 mal durch, immer und immer wieder. Aber gut, die "Jüngeren" kennen diese 'Klassiker' der Arcadespielhallen vermutlich auch gar nicht mehr.
sourcOr schrieb am
4 Stunden sind ein bisschen arg wenig. Kommt natürlich aber auch drauf an, wie viel Langzeitmotivation das Game hat, aber die Story in so kurzer Zeit ohne Speedrun abzuschließen; ungern.
schrieb am

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