Tutorial mit Stil
Video:
Was sind die Basics des Spieldesign? Das Video zur Beta liefert Antworten.
Zunächst wird man in einem Tutorial an die Mechaniken des Shooters heran geführt, das inhaltlich und tatsächlich auch visuell mit seinen Testkammern Erinnerungen an Valves Knobelhit Portal weckt, auch wenn man die grauen Zellen nicht wirklich bemühen muss.
Zunächst lernt man den Umgang mit dem Jetpack, die akrobatischen Wandläufe sowie den Einsatz des Spezial-Equipments wie einer zeitlich beschränkten Tarnvorrichtung. Klar: Auch die Ausbildung zum Titanen-Pilot wird absolviert und man erfährt alles Wichtige von der Anforderung der Blechkameraden über die Bewaffnung bis hin zu der Übergabe der Kontrolle an eine KI-Steuerung. So schütz man u.a. mit aktiviertem Vortex-Schild nicht nur seinen Mech, sondern schleudert die Projektile direkt wieder auf den Gegner zurück – sehr schön! Klasse auch, dass die Kampfroboter auf den ersten Blick zwar träge wirken, aber auch dank der Dash-Funktion überraschend agil unterwegs sind.
Mobilität versus Waffen-Power
Wandläufe und Jetpacks: Die Infanterie zeichnet sich durch hohe Mobilität aus.
Trotzdem geht nichts über die Mobilität der Infanterie: Durch die Kombination aus Jetpacks und dem Entlanglaufen an Wänden kommt man sehr schnell in einen großartigen Flow, der perfekt zur schnellen Action passt – die Parallelen zu Call of Duty sind kaum zu übersehen, doch wirken die Gefechte durch das futuristische Setting, die Titanen und die erhöhte Mobilität viel frischer. Zeit zum Durchatmen bleibt kaum: Man ist ständig in Bewegung, steht unter Dauerbeschuss oder teilt selbst kräftig aus, wobei die durchschnittliche (Über-)Lebenszeit ähnlich gering ausfällt wie in Activisions Shooter-Reihe, von der man die Kill-Cam nahezu 1:1 übernommen hat. Schade nur, dass es kein Gegenstück zu den Killstreaks zu geben scheint, die ein langes und erfolgreiches Durchhalten belohnen. Trotzdem hinterlässt die Balance momentan einen guten Eindruck, denn die Titanen sind nicht so übermächtig wie sie zunächst scheinen, so dass man auch als Soldat den Riesen ordentlich zusetzen kann - sei es durch mächtige Wummen oder indem man auf ihren Kopf springt, um ihre Zentraneinheit zu rösten. Auf die KI-Mitstreiter sollte man sich allerdings nicht unbedingt verlassen: Die Mitläufer füllen zwar das Schlachtfeld und kompensieren damit die überschaubare Spieleranzahl mit maximal sechs menschlichen Teilnehmern pro Team, agieren dabei aber nicht gerade clever und sind meist nicht mehr als Kanonenfutter. Schön dagegen das Finale am Ende jeder Runde, in dem das Verlierer-Team noch unter Zeitdruck ein Fluchtschiff erreichen und Bonus-XP einsammeln kann, während die Sieger noch mal alles daran setzen, um genau das zu verhindern.
Angestaubte Technik
Der Kampf der Titanen steht bevor.
Was die Technik angeht, ist Titanfall ein zweischneidiges Schwert: Unter Anbetracht der Tatsache, dass hier die betagte Source Engine als Basis genutzt wird, kann sich die Kulisse sehen lassen. Doch echtes Next-Gen-Feeling kommt ohne vorhandene Echtzeit-Zerstörung, die matschigen Texturen und merkliches Kantenflimmern leider nicht auf. Wie schon bei CoD legen die Macher mehr Wert auf eine flüssige Darstellung anstatt grafische Brillianz. Die angepeilten 60 Bilder pro Sekunde werden zwar meist erreicht, doch geht die Performance in der Beta stellenweise noch spürbar in die Knie. Einen positiven Eindruck hinterlässt aber die Onlinequalität: Störende Lags haben wir in den Probe-Matches genauso wenig erlebt wie nervige Abbrüche. In den nächsten Tagen werden wir noch weiter mit den drei Infanterie- und Titanen-Klassen experimentieren, die alle individuelle Loadouts bieten, darunter z.B. die Smart-Pistole, die Feinde in der Nähe automatisch anvisiert. An Modi stehen derzeit Attrition (Team-Deathmacht), Hardpoint (Conquest-Verschnitt) und Last Titan Standing (selbsterklärend) zur Auswahl. Zudem stehen schon einige der Spezial-Herausforderungen zur Verfügung, mit deren Abschluss man zusätzliche Erfahrungspunkte einheimsen kann.