E3-Vorschau: Sunset Overdrive (Action-Adventure)

von Mathias Oertel



Sunset Overdrive (Action-Adventure) von Microsoft
Der Spaß regiert in Sunset City
Entwickler:
Publisher: Microsoft
Release:
16.11.2018
31.10.2014
Erhältlich: Einzelhandel
Jetzt kaufen
ab 19,99€
Spielinfo Bilder Videos


Letztes Jahr hat Microsoft auf der E3-Pressekonferenz mit der Ankündigung von Sunset Overdrive für eine kleine Überraschung gesorgt, immerhin steht dahinter Insomniac Games. Die Mannen um Ted Price hatten sich bislang hauptsächlich um Sony-exklusive Titel gekümmert. Sie haben Spyro erschaffen und mit der Ratchet-&-Clank-Serie samt ihrer fantasievollen Waffen den Inbegriff des modernen Action-Adventures geschaffen - die bis auf die Waffensysteme eher unspektakuläre Ballerei Fuse versuche ich immer wieder zu verdrängen. Mit der Open-World-Action Sunset Overdrive verfolgt man nicht nur das Prinzip ungewöhnlicher Schießprügel weiter, man hat gleich mehrere Schlagwörter zur Hand, die sich auch in dem vollkommen überzogenen sowie sich selbst nicht ernst nehmenden Trailer widerspiegeln. "Spaß sticht Realismus aus" ist eines der Mottos. Ein anderes lautet "Wir spielen mit der Tatsache, dass wir ein Spiel sind", ein weiteres "Es muss ein frischer Wind durch Actionspiele wehen".

Schnelle Action, bei der der Spaß im Vordergrund steht und die das Genre auf die Schippe nimmt - her damit.
Schnelle Action, bei der der Spaß im Vordergrund steht und die das Genre auf die Schippe nimmt - her damit.
Auf die Präsentation bezogen könnte man all das auf folgendes herunterbrechen: "Hier ist eine offene Welt, hier ist ein riesiges Waffenarsenal, dort sind haufenweise Gegner, viel Spaß!" Was braucht man mehr, um glücklich zu sein? Zumindest blieb in dem frei begehbaren Vergnügungspark kein Stein auf dem anderen und kein Auge trocken. Zum einen, weil dank des ungewöhnlichen Fortbewegungssystems, das an eine Mischung aus inFamous und Jet Set Radio auf Speed erinnert, eine sehr hohe Dynamik entsteht. Man springt, schwingt, gleitet und grindet durch die Landschaft, während man die durch einen Energy Drink verwandelten Mutanten mit allerlei ungewöhnlichen Ballermännern wie einer Eisknarre oder Feuerwerk-Pistolen unter Beschuss nimmt. Zwischendurch aktiviert man die teils von Hand, teilweise zufällig platzierten Umgebungswaffen, die ebenfalls nicht nur die Gegner, sondern auch die Kulisse in Mitleidenschaft ziehen können. Um bei den zwangläufigen Toden der Spielfigur gar nicht erst den Hauch einer Chance auf Frust aufkommen zu lassen, hat man sich bei den Wiederbelebungen massiv ins Zeug gelegt und nutzt diese für Gags. Hier steigt man nach dem Ableben z.B. aus einer Telefonzelle à la Bill-und-Ted, wird von einem UFO fallen gelassen oder aus einem fahrenden Transporter geworfen - Sunset Overdrive macht überhaupt keinen Hehl daraus, das man das gesamte Genre augenzwinkernd betrachtet, wodurch der Titel sehr sympathisch wird.

Ein riesiger Spielplatz wartet in Sunset City.
Ein riesiger Spielplatz wartet in Sunset City.
Möchte man eine Pause von der umfangreichen Einzelspieler-Kampagne mit ihrem ausufernden Personalisierungssystem, das sich nicht nur auf die Entwicklung oder visuelle Gestaltung der Spielfigur, sondern auch auf die so genannten Amps (anpassbare Power-ups für Figur oder Waffen) bezieht, kann man mit bis zu acht Spielern den Chaos-Squad-Modus in Angriff nehmen. Dahinter verbergen sich zufällig generierte Missionen, die ihren Höhepunkt in der "Night Defense" finden - einem Horde-ähnlichen Finalangriff der Mutanten, die hier nicht nur mit Waffengewalt, sondern auch mit cleverem Einsatz von Umgebung und Fallen aufgehalten werden müssen. Der Clou: Man kann mit seinem in der Kampagne entwickelten Figur samt aller Waffen und Amps in Chaos Squad einsteigen und die hier gewonnenen Belohnungen wiederum in die Kampagne mitnehmen - sehr schön!

Zwar wird in der Kampagne letztlich viel von der Abwechslung innerhalb der Missions-Strukturen abhängen. Es wird allerdings angedeutet, dass jede Aufgabe, die man von den unterschiedlichen überlebenden Fraktionen in Sunset City bekommt, eine eigene Story erzählt und jeweils mit frischen Mechaniken überraschen soll. Was allerdings noch zu beweisen wäre, auch wenn die Aussicht verlockend ist, dass einige davon als Hommage an die Ratchet-&-Clank-Spiele oder Resistance zu verstehen seien. Außerdem wäre es sinnvoll, wenn die Gegner z.B. Resistenzen geben bestimmte Waffen hätten, so dass der Einsatz der Amp-Modifkationen zumindest in Ansätzen taktische Auswirkung hätte. Immerhin gibt es unter den Gegnermassen auch solche, vor denen man auf den Dächern nicht sicher ist, da sie einen gnadenlos verfolgen. Trotz aller Vorbehalte hinsichtlich Abwechslung und Klongegnern freue ich mich schon jetzt riesig auf Ende Oktober, wenn Sunset Overdrive erscheinen soll – und das nicht nur, weil exklusive Xbox-One-Titel bislang dünn gesät sind. Denn Ted Price liegt vor allem in einem Punkt richtig: Es gibt viel zu wenig Shooter, die auf puren Spaß setzen. Und Spaß kann man gar nicht genug haben. Willkommen in Sunset City.

Einschätzung:  Fit4Hit
 


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Kommentare

maho76 schrieb am
schlechter infamous klon
genau das meine ich. was zum henker hat dieses spiel auch nur ansatzweise mit infamous zu tun?^^
idiotisches fanboytum-bashing wenn man ALLES was openworld ist mit der "Referenz auf seiner kiste" vergleicht, mehr nicht.
theblackfrog schrieb am
das game sah voll kacke aus...ich wusste es schon nach dem trailer....
schlechter infamous klon, ist so ein game das man nach 30 min. zur seite legt. hier steht wieder fit4hit und bekommt dann vom luibl? 40% spielspass.....
core666 schrieb am
die neuen Konsolen sind ja schick und es macht bestimmt auch Fun, auf ihnen zu spielen... wenn nur nicht diese ganzen GoldAbos und PrämiumSachen wären... somit bleibt PC nach wie vor die unabhängigste und beste Plattform und dieses Game außen vor! ;-)
tobi19823 schrieb am
maho76 hat geschrieben:kommt mir das nur so vor oder kritisieren die meisten hier nicht das spiel selbst sondern bashen die Konsole auf der es laufen wird und reden deshalb das spiel schlecht, weil nicht sein kann was nicht sein darf? eine Mischung aus Verweigerung und ... neid? ... echt lächerlich...
Kommt mir irgendwie auch so vor.
Ich persönlich finde dass von dem Spiel die gleiche Faszination wie von Jet Set Radio (so hiess das Spiel glaub ich), den bunten Tony Hawk Spielen und einem netten Funshooter ausgeht.
Also im Grunde genommen alles Dinge die ich mag. Was ich auch nett finde ist dass die Explosionen und Angriffseffekte Worte formen. Und auch die Spawnanimationen find ich gut.
Auch den Soundtrack mag ich recht gerne. Wenn das Leveldesign und die Waffen stimmen könnte es verdammt spassig werden. Aber ich hoffe mal auf eine PC Umsetzung.
Wobei ich mir PS4 und Xbox One wahrscheinlich in ein paar Jahren kaufen werde. Gleichzeitig. Ist auf jeden Fall billiger als das PC Upgrade das ich in dem Zeitraum ausführen werde ;-)
Ist zwar alles nicht notwendig, aber ich sehe keinen Grund der dagegen spricht.
Generell find ich "Konsolenkriege" relativ kleinkindisch. Wie im Kindergarten wo man immer ein besseres Spielzeug als die Anderen haben wollte.
Ich persönlich schau nach dem Spielzeug mit dem ich am meisten Spass haben werde (nichts anderes sind Videospiele schließlich) und mir ist komplett egal was Andere darüber denken.
Trotzdem verteidige ich manches und lehne auch so manches ab.
Im Vorfeld sah die Xbox One richtig schlecht aus und noch immer labert Microsoft ziemlichen Müll, aber langsam wird das Teil richtig interessant. Vor Allem, da ich auch Forza Horizon 2 haben möchte. Vielleicht kauf ich mir auch irgendwann mal ne Xbox 360...
Generell gibt es mir mittlerweile viel zu viele pseudoerwachsene, pseudorealistische und pseudocoole Spiele. Ich persönlich ziehe da schnelle, bunte und unrealistische Spiele vor. Eine Ausnahme sind da aber Rennsimulationen. Bei Rennspielen...
Intoxic schrieb am
Sieht für mich aus wie eine Mischung aus Pain und Infamous aus. Bestimmt recht kurzweilig, aber nichts für mich.
schrieb am