Lost in Space
In der „Blue Team Demo“ genannten Story-Präsentation wurde eine frühe Mission vorgespielt, in der man mit Master Chiefs gleichnamigem Team unterwegs ist. Nachdem der altbekannte Serienheld desertiert hat, macht sich das von Agent Locke angeführte Fireteam Osiris auf die Jagd nach ihm. Der Spieler schlüpft abwechselnd in die Rolle von Locke bzw. dem Chief. Wahlweise können auch jederzeit Internet-Freunde beitreten, die dann in die Rolle der übrigen Mitstreiter schlüpfen, was dank dedizierter Server reibungslos und effektiv ablaufen soll – oder man erteilt den KI-Kollegen einfache Befehle. Los ging es wie erwähnt mit dem Chief, dessen Squad im All verschollen ist, ohne die genaue Position zu kennen. Als sie auf eine Raumstation treffen, versuchen sie sich dort Informationen zu verschaffen, bevor der Komplex in feindliche Hände fällt. Die Einleitung erinnert etwas zu übertrieben an Michael Bay: Mit gewaltiger Wucht lassen sich die vier Spartans durch den Weltraum und schließlich durch eine Scheibe der Station schleudern.
Auf der Jagd...
Eine Reihe überraschter Allianz-Krieger wird durch das entstandene Loch ins All gesogen. Danach geht es im Komplex auf Entdeckungstour. Die von leichtem Dunst durchströmten Gänge und Hallen werden technisch sehr sauber dargestellt und bieten kleine dreckige Details wie realistisch spiegelnde Pfützen, wirklich beeindruckend sieht das Gezeigte grafisch aber nicht aus. Aus der Nähe wirken die Texturen sogar etwas unscharf. Im Gegenzug sollen die Levels diesmal aber deutlich breiter ausfallen als früher. Die zahlreichen Abzweigungen sollen dem Zusammenspiel im Team zu Gute kommen.
Überrumplungs-Attacke
Der erste Kontakt ist der mit einem Grunt, der unbekümmert an einer Konsole hantiert – also schleicht sich der Master-Chief von hinten an ihn heran und exekutiert ihn mit einem martialisch animierten Schleich-Kill. Nach der Aktivierung der Datenbank und ein paar frischen Infos über den Ort folgt ein Feuergefecht, in dem bereits deutlich wird, dass die Befehle sich unkompliziert in den Ablauf einfügen. Nachdem die Helden per Druck auf RB mit einem Spartan-Charge durch die Wand rammen, markiert der Chief schnell einen Gegnerpulk im linken Gang. Während diese Seite also von der KI in Schach gehalten wird, kann sich der Spieler um zwei fette Brocken auf der rechten Seite des geteilten Saals kümmern. Ein Sprung von der hohen Treppe und er landet mit einem Bodenstampfer zwischen ihnen, was einen kreischenden Grunt in einer lustigen Pirouette aus dem Saal fliegen lässt.
Die Kampagne soll diesmal doppelt so groß ausfallen wie in Halo 4.
Der Aufprall auf den Boden reicht für einen Kill noch nicht aus, also werden die Opfer noch ein wenig umrundet und mit Kugeln niedergestreckt. Es mag am niedrigen Schwierigkeitsgrad liegen, aber noch sind die Gegner nicht so schnell ausgewichen, wie ich es aus älteren Halo-Teilen gewöhnt bin. Trotzdem sah das Gefecht bereits nach mehr Spaß aus als gegen die zaghafter und frontaler attackierenden Widersacher in Destiny. Nur ein fetter Jäger stellt sich cleverer an, was aber am Script liegt: Er hat sich in einem Stapel Kisten versteckt, springt heraus und zerstört die Brücke, über die der Master-Chief gelaufen ist. Der Sturz auf den Kopf verschafft ihm offenbar eine Vision: In einer finsteren Höhle trifft er auf eine leuchtende Erscheinung von Cortana, welche verkündet, dass er nur drei Tage Zeit habe. Mit ihren Worten „The Reclamation is about to begin“ endet die Demo.