Lo Wang ist zurück und wie!
Der zweite Teil von
Shadow Warrior macht ohne große Umschweife da weiter, wo der Erstling aufgehört hat. Geboten werden kompromisslos schnelle und brutale Action im Nah- und Fernkampf kombiniert mit stellenweise bescheuerten bis anzüglichen Sprüchen von Lo Wang persönlich - vor allem seitdem in seinem Verstand noch eine Wissenschaftlerin eingeschlossen ist, die nur er hören kann und mit der er sich immer wieder in die Haare bekommt.
Auf der gamescom konnte ich ein sehr weitläufiges Level anspielen und musste dabei vier Sachen besorgen. Irgendeine Blume, reines Chi, ein Säugetierfell und noch irgendetwas, was aber eigentlich egal ist, da es vornehmlich um rasante Ego-Shooter-Action geht und mit dem GPS-artigen Navigationssystem der Minikarte, weiß man gleich, wo es weitergehen soll. Mit Lo Wang laufe, nein, renne ich durch die ziemlich weitläufigen Areale,
Die Levels werden durch ein Baukastensystem prozedural zusammengewürfelt und die Positionen der Gegner sind ebenfalls nicht fix.
die an manchen Stellen fast wie eine offene Welt wirken. Selbst der jüngste
Doom-Ableger muss sich bei dieser Geschwindigkeit warm anziehen, denn mit Lo Wang flitzt man, unterstützt durch das Nach-Vorne-Preschen (auch seitlich oder zurück), in einem Affentempo durch die gegnerverseuchten Gebiete.
Schnell, brutal und direkt
Ob ich die Feinde mit dicken Knarren, Flinten oder Gewehren im Fernkampf oder im Nahkampf, in dem man durch die 360°-Schnetzelattacken oder wilde Sprungorgien durchaus den Überblick verlieren kann, ausschalten möchte, bleibt mir selbst überlassen. Viele Gegner können ebenfalls aus der Nähe und aus der Ferne attackieren, wobei natürlich im Nahkampf mit Katana, Kettensäge oder Cyberschwert die Gegner-Zerteil-Mechanik à la
Metal Gear Rising: Revengeance besser zur blutigen Geltung kommt. Alles ist völlig übertrieben, und das ist auch gut so, weil es einfach in das Szenario und zu dem Hauptcharakter passt.
Apropos Gegner. Sie sind meistens genauso aggressiv und kampfeslustig wie Lo Wang und natürlich in der Überzahl. Im Vergleich zum Vorgänger gibt es deutlich unterschiedlichere Varianten, die nicht immer nur unverarbeitetes Pixel-Hackfleisch sind. Manchmal stellen sie sogar eine echte Bedrohung dar, da sie dem Schwertschwinger einkesseln oder fies beharken können. Häufig musste ich von Fernkampf auf Nahkampfwaffen wechseln, um mich besser auf die Gegnermassen einstellen zu können. Zum Glück gibt es für solche Fälle eine Heilungs- oder Schockwellenfähigkeit. Bei manchen Bossgegnern muss man hingegen auf ihre besonderen Fertigkeiten reagieren und gelegentlich auch die Umgebung in den Kampf einbeziehen. Insgesamt fühlt sich
Shadow Warrior 2 Lo Wang darf ebenfalls gegen futuristische Feinde und Dämonen antreten. Untermalt wird das Geschnetzel/Geschehen mit einem treibenden, rockigen Soundtrack.
wie ein richtig toller und enorm flüssig zu spielender Old-School-Shooter an, der sich darüber hinaus ein bisschen an Borderlands bedient hat.
Ein Schuss Borderlands
Neben den größeren Levels, dem Aufgaben-/Questsystem und einem (optionalen) kooperativen Multiplayer-Modus für bis zu vier Spieler gibt es diesmal ein komplexeres Waffensystem, das an
Borderlands erinnert - und das nicht nur weil (farbige) Schadenszahlen bei Treffern angezeigt werden. Wenn Feinde über den Haufen geschossen oder zerteilt werden, können sie z.B. neue Waffen hinterlassen, welche auch an anderer Stelle gefunden oder gekauft werden können. Insgesamt gibt es ungefähr 70 verschiedene Waffentypen, die mit unterschiedlichen Effekten und Stärken aufwarten, welche auch schön nachvollziehbar mit Zahlenwerten dargestellt werden. Wenn ich zum Beispiel eine Schrotflinte mit dem Attribut/Element "Feuer" gefunden, dann richtet sie Feuerschaden an und ist im Kampf gegen Eisgegner sehr gut. Andere Fieslinge können allerdings gegen Feuer immun sein. Zudem lassen sich die Waffen mit bestimmten Gegenständen, die man in den Levels finden kann, weiter verbessern oder mit zusätzlichen Elementareffekten versehen.