Vorschau: Maneater (Rollenspiel)

von Jan Wöbbeking



Maneater: Knusprig krachen die Knochen
Knusprig krachen die Knochen
Release:
22.05.2020
22.05.2020
12.11.2020
25.05.2020
22.05.2020
10.11.2020
Erhältlich: Digital (PSN, Xbox Store, Epic Games Store), Einzelhandel
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ab 11,40€
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Killing-Floor-Entwickler Tripwire Interactive hat genug von wabbligen Zombie-Hirnen: Im „ShARk-P-G“ Maneater besteht die Diät des spielbaren Hais aus knusprig krachenden Menschenknochen, Katzenfischen und aufdringlichen Sumpf-Alligatoren. Ein Unterwasser-Ausflug mit Biss?

Unterwasser-Turbo

Zuallererst fiel mir beim Anspielen die hohe Geschwindigkeit auf, mit welcher der Junghai auf seinem Rachefeldzug unterwegs ist. Nachdem der garstige Fischer Scaly Pete im Intro gnadenlos mit dem Messer seine Mutter zerlegt hat, düst ihr entflohenes Baby erstaunlich flott durch die nebligen Tümpel des Sumpfgebiets. Zu Beginn wirkt die Steuerung übertrieben hektisch, doch nach einigen Minuten der Gewöhnung kommt man immer besser in die Bewegungen und Attacken hinein, die das Jungtier nach dem Tod seiner Mutter erst einmal wieder erlernen muss. Entwickler Blindside Interactive und Tripwire Interactive nehmen das natürlich als Anlass für ein Rollenspiel-typisches Freischalten und Aufmotzen der Fähigkeiten.

Zuerst macht man sich natürlich beherzt auf die Jagd nach Menschenfleisch. Die in der Lagune dümpelnden Fischerboote zerbeißen sich schließlich nicht von alleine! Also lässt man Nusschalen und Badeinseln die Zähne spüren; oder man bringt man sie wahlweise zunächst mit kräftigen Schwanzflossenhieben ins Wanken, woraufhin die Crew schon ordentlich Muffensausen bekommt. Alternativ man springt über oder auf das Boot, um auf dem Deck gründlich in die kreischende Meute zu beißen – inklusive sich stilecht rot verfärbenden Wassers. Vorher muss man im kühlen Nass aber erst einmal die blitzschnellen, hektischen Drehungen des Baby-Hais bändigen, um im richtigen Winkel mit passender Geschwindigkeit aus der Oberfläche zu schießen und gegebenenfalls auch wieder einzutauchen, statt auf der Wasseroberfläche ein willkommenes Ziel für die herbei eilenden Harpunen-Jäger zu bieten. Hat man die Ausweichrolle verinnerlicht, kann man den meisten Schüssen allerdings in letzter Sekunde ausweichen, um z.B. ein Stückchen weiter zu flüchten und die Energieleiste mit kleinen Snack-Fischen aufzufüllen. Haps, knurps, weiter geht’s!

Erstmal ein Snack aus Meeresfrüchten!

Ab jetzt ist es was Persönliches!
Von jetzt an ist es etwas Persönliches!
All zu lange sollte man sich allerdings nicht mit solchen Fluchtversuchen aufhalten, weil sonst immer mehr Gegner zur Hilfe eilen. Das zeigte sich vor allem im Kampf gegen die Fischart Muskellunge, von der auf unserer Mission plötzlich Dutzende rot markierte Exemplare um uns herum wuselten, um aus allen Winkeln zuzuschnappen. Noch etwas kniffliger gestaltete sich die Jagd auf einen Alligator, nachdem wir bereits in einer glühenden Tiefsee-Höhle zum Teenage-Shark aufgestiegen waren. Das Wegfressen seiner Lieblings-Fischgründe erinnerte zunächst an bloßen Grind, doch kurze Zeit später rückte die mit einer Schleife versehene Rosie persönlich auf den Plan, um sich für unsere Raubtour zu rächen. Auch hier wuselten bald einige Krokos mehr um sie herum - was es gar nicht so leicht machte, mit dem richtigen Timing zuzuschnappen, sobald das aufleuchtende Monstrum nur kurz verwundbar war.

Eine schöne Mechanik ist vor allem bei kleineren Gegnern das Festhalten und Herumreißen, indem man mit dem rechten Stick wackelt. Auch ins gleichzeitige „Gas geben“ und anvisieren mit dem linken Trigger kommt man nach einiger Zeit hinein. Um nicht den Überblick zu verlieren, lässt sich ein Sonar-Ping absetzen, um z.B. aktuelle Ziele von gerade unwichtigen Katzenfischen zu unterscheiden. Eine alternative Maussteuerung wird am PC ebenfalls angeboten. Wir konnten uns zu Beginn übrigens nicht so recht dafür entscheiden, ob die Belegung des linken Sticks invertiert sein sollte oder nicht. Da der Multiplattform-Titel zum Preis von knapp 40 Euro später auch für die Switch in Planung ist, sollte man keinen Grafik-Schocker erwarten (die Fassungen für PC, PS4 und Xbox One erscheinen übrigens am 22. Mai). Trotzdem bieten die in der Unreal Engine erstellten Skylines hinterm Sumpf oder die gleißende Sonne am Party-Strand bereits ein stimmiges Gesamtbild.

Eine Hommage an Heinz Sielmann?

Hi, Alligator!
Hi, Alligator!
Ein lustiges Extra ist die Erzählerstimme im aus dem Off, die in lockerer Intonation einschlägiger Tierdokumentationen erläutert, welches Detail des Spiels jetzt schon wieder unrealistisch war. Wir vermuten mal, dass echte Haie z.B. bei weitem nicht so energetisch und flott über Land robben können, um auch mal Surfer oder feiernde Hippies auf den Speiseplan zu setzen. Das Spielchen sollte man aber nicht übertreiben: Bleibt man zu lange auf Landgang, ist ruck-zuck die Lebensenergie leer.

Neben der Tiefsee soll man im späteren Verlauf der rund 15 bis 20 Stunden langen Story auch Schiffsfriedhöfe sowie arktische Gegenden mit Orka-Walen unsicher machen. Wer sich länger mit Nebenmissionen und diversem Sammelkram am Meeresboden beschäftigt, kann laut Publisher Koch Media weitere zehn bis 15 Stunden hinzurechnen. Dann werden laut Koch auch die Spezialisierungen des Charakters auf spezielle Klassen bzw. Fähigkeiten für die Endgame-Aufgaben wichtiger. Für die Story soll es dagegen reichen, auf dem Fähigkeiten-Baum nur eine Aufrüstungs-Strategie zu verfolgen. Im späteren Verlauf lassen sich etwa noch höhere Geschwindigkeit, ein besonders gut gepanzerter Hai oder Fernkampf-Attacken wie Stromstöße nutzen. Multiplayer-Unterstützung oder Inhalts-Updates sind aktuell noch nicht geplant.
 

AUSBLICK



Zu Beginn wirkte die Steuerung zwar etwas zu hektisch, doch nach einigen Minuten hatte ich immer mehr Spaß daran, mich durch die flinke Action mit Rollenspiel-Einschlag zu beißen. Ein paar blitzschnelle Richtungswechsel, einige Ausweichrollen vor den Harpunen-Jägern, ein beherzter Sprung aufs Boot - und schon dann kann das Festmahl beginnen! Das ist nicht nur vom Spielgefühl her eine erfrischende Abwechslung zu anderen Konzepten mit offener Welt, sondern passt auch zur leicht gehaltenen Story, die sich – ähnlich wie der süffisante Erzähler - nicht ernst nimmt. Manche Missionen und Nebenaufgaben bauen zwar auf Grind, anderswo verspricht der Kampf aber eine knackige Jagd, bei der man endlich mal wieder in die Rolle des Monsters schlüpfen kann.
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Kommentare

Vin Dos schrieb am
Gibt es eigentlich einen Grund warum es 1 Tag vor Release in keinem PS Store zu finden ist? Weiß jemand was da los ist?
Edit: PlayStation 4 - https://www.playstation.com/en-us/games/maneater-ps4/ (Sadly no digital pre-orders are available for PS4. It will be available digitally at launch) Release starts at 12:01 EDT May 22nd (Midnight local time for all PlayStation EU territories
Frumsl84 schrieb am
Habs direkt bestellt. Irgendwie sehr cool. Sharknado 4 ever ?
johndoe1887640 schrieb am
Hab mir ein Gameplay Video von IGN angesehen und auch wenn es teilweise etwas trashig wirkt, so scheint es echt viel Spaß zu machen. Wie lange wird aber die Frage sein. Hängt wohl von den Ideen der Entwickler ab.
P0ng1 schrieb am
Finde ich gut!
Zum Glück kein weiteres Standard "Third-Person-Action-Adventure" ... ;-)
TheoFleury schrieb am
Ecco The Dolphin <--- Jetzt in der Haifischversion :lol:
schrieb am