Mit einem ordentlichen Waffenangebot, das teils auf angepassten Modellen aus dem Vorgänger basiert, teils mit neuen Waffensystemen punktet, hat man eine breite Auswahl, um sich seine favorisierten Schießprügel zusammenzustellen. Eine modifizierte AK-47 mit einem Schraubenzieher als Bajonett? Kein Problem! Ein Sniper-Gewehr, das mit einer Getränkedose als Schalldämpfer ausgestattet ist? Bitte schön! Oder wie wäre es mit der Armbrust, die als Sägeblatt-Katapult fungiert? Das Repertoire ist breit gefächert und sollte die meisten zufrieden stellen. Auch, weil es sich durch die Bank wuchtig anfühlt, obwohl das Treffer-Feedback noch Luft nach oben hat - vor allem bei Tieren, die man quasi durchsiebt, die aber keinerlei Reaktion außer einem Flucht- bzw. Angriffsreflex zeigen. Und wenn alle Stricke reißen bzw. man ohne Munition durch die Gegend läuft, kann man sich auch bei den fallen gelassenen Waffen der Gegner bedienen, die zwar zumeist nicht die gleiche Durchschlagskraft haben, aber in entscheidenden Momenten den Ausschlag geben können.
Alt und neu
Mechanisch bietet man einen Mix aus alten und neuen Elementen. Die Lagereroberungen z.B. kennt man ebenso wie die begleitenden Gefährten aus dem letzten Ausflug nach Hope County. Neu ist allerdings, dass man diese Lager gegen einen Rohstoffbonus wieder aufgeben kann, damit sie von den Highwaymen wieder eingenommen werden und danach mit einem erhöhten Schwierigkeitsgrad wieder zur Eroberung zur Verfügung stehen. Auch die Verstecke, in denen man Umgebungs- oder Schalterrätsel lösen muss, um die Tür zur Beute zu öffnen, sind bekannt, machen aber mit ihren Puzzles immer wieder Spaß. Neu hingegen sind die Expeditionen, die man von Prosperity aus unternehmen kann. Hier wird man mit einem Hubschrauber in einem Gebiet abgesetzt und muss Aufgaben wie z.B. die Beschaffung bestimmter Gegenstände erfüllen. Nachdem man das Hauptziel erreicht hat, spitzt sich die Lage allerdings zu, da man nun von den komplett alarmierten Highwaymen gejagt wird, zum Evakuierungsort fliehen und dort im schlimmsten Fall noch ein paar Minuten überleben muss, bis der rettende Helikopter landet und man reinspringen darf.
Dieser Bunker spielte in Far Cry 5 eine wichtige Rolle und ist nur eines der vielen Déjà-vu-Erlebnisse, das Veteranen erleben werden.
Die Mixtur aus Stealth-Elementen (die durch die schwache KI ohnehin gefördert werden), Flucht und einem temporären Horde-Modus gehört durch die Menge an Gegnern, die auf einenn gehetzt werden, zu den anspruchsvolleren Herausforderungen, die New Dawn zu bieten hat. Neu und ebenfalls ein omnipräsentes Element ist die Suche nach Rohstoffen und Ethanol, Denn nur damit lassen sich im Crafting-System z.B. neue Waffen herstellen und noch viel wichtiger: lassen sich die einzelnen Bereiche von Prosperity ausbauen, damit man Zugriff auf bessere Waffen, Fahrzeuge, Heilmittel oder schlagkräftigere Gefährten hat. Prinzipiell eine gute Idee, die allerdings mit Standardeinstellungen dafür sorgt, dass allerorten etwas blinkt und damit signalisiert, dass es aufgesammelt werden möchte. Schaltet man dies in den umfangreichen Optionen ab, wird dieses Far Cry tatsächlich zu einem passablen Überlebensabenteuer, da man sich gut umschauen muss, anstatt nur einfach dem “Blingbling” zu folgen.