Der unwahrscheinliche dritte Teil
Im ersten
Darksiders übernahm man die Rolle von Krieg. Im zweiten Teil stand Tod im Mittelpunkt und im dritten Teil, der nach der Pleite von THQ nahezu unmöglich erschien, dreht sich alles um die apokalyptische Reiterin Fury. Auf Geheiß des Feurigen Rats kämpft sie auf der verwüsteten Erde gegen die physischen Manifestationen der sieben Todsünden und andere mystische Kreaturen, um das Gleichgewicht zwischen Gut und Böse wiederherzustellen und sich zugleich als stärkste Reiterin zu beweisen …
An der gewohnten Darksiders-Mischung aus Kampf, Erkundung und Rätseln rütteln die Entwickler (Gunfire Games) nicht, nehmen aber einige Anpassungen vor. So gibt es in Darksiders 3 weniger Gegner zu bekämpfen, dafür sind die einzelnen Kämpfe etwas wichtiger und dauern länger. Stellenweise sind leichte Dark-Souls-Anleihen zu erkennen,
"Force Fury" (violett) im Nahkampf mit dem großen Hammer.
weil Fury nicht so viel wie die anderen Reiter einstecken kann und selbst die "normalen" Gegner keine ungefährlichen Trashmobs sind. In unserer 90-minütigen Previewversion gab es auch erfreulich wenige Arenakämpfe mit Standardgegnern.
Mit Kettenpeitsche und feurigen Haaren
In den Kämpfen kann Fury die Gegner mit ihrer Kettenpeitsche auf mittlere Entfernung angreifen. Vorrangig wird sie jedoch in den Nahkampf gehen und dabei ist präzises Ausweichen das A und O. Gelingt ein akrobatisches Ausweichmanöver, wird wie bei Bayonetta kurz danach die Zeit verlangsamt und man kann viel Schaden anrichten. Es ist wichtig, die Gegner genau zu beobachten, um die Attacken "lesen" zu können. Hier hat Darksiders 3 etwas Verbesserungsbedarf einerseits bei der optischen Darstellung der Animationen und andererseits bei der Kamera: Hat man einen Gegner ins Ziel genommen (Kamera ist auf ihn fixiert) und weicht mehrfach elegant zurück, kann es sein, dass die Kamera an eine Wand stößt, zu nah an Fury heranrückt und die Übersicht flöten geht.
Abseits dieser Mankos wird wie in den Vorgängern ordentliche und schnelle Hack-&-Slay-Action mit Kombo-Attacken geboten, wobei diesmal etwas mehr Taktik gefragt ist, da man möglichst wenige Feinde auf einmal bekämpfen möchte - was ebenfalls besser für die Kamera ist.
"Fire Fury" (rot) kann höher Springen und ist feuerfest.
Neben der eindrucksvollen Kettenpeitsche, die manchmal etwas zu viel Präsenz auf dem Bildschirm hat, verfügt Fury über vier Hollows, die praktischerweise unterschiedlichen Elementen und Haarfarben zugeordnet sind. Schaltet Fury auf Feuer ("Flame Hollow"), erhält sie neue Fähigkeiten: Sie kann u.a. einen höheren Sprung mit Phönix-Effekt durchführen oder durch Feuer und Lava gehen, ohne Schaden zu nehmen. Daneben gibt es die violette Kraftform ("Force Fury"), die das Sammeln und Fokussieren von Energie in konzentrierten Angriffen ermöglicht. Scorn (die Peitsche) kann in der Kraftform das Aussehen eines dicken Hammers annehmen, womit sich die Verteidigung der Feinde durchbrechen lässt. Scorn kann auch als Fokuspunkt für magnetische Anziehungskraft genutzt werden, um Energie, Trümmer und Feinde einzufangen. Darüber hinaus wird es zwei weitere Hollows geben, die noch nicht vorgestellt wurden.