Tiefergehende Karriere
Umgeben von so viel Motorsport-Historie in Form von zahlreichen Exponaten, die vom ersten Automobil von Carl Benz bis zum hochmodernen F1-Silberpfeil reichten, fand das Anspielen mit Controller- und Lenkrad-Setups tatsächlich in einem ganz besonderen Ambiente statt. Und einem passenden dazu – immerhin ist das Werksteam von Mercedes immer noch amtierender Konstrukteurs-Weltmeister der Königsklasse und führt auch in der laufenden Saison derzeit die Tabelle an. Bei den Fahrern hat aktuell allerdings Ferrari-Pilot Sebastian Vettel nach seinem Zittersieg in Ungarn die Nase vorn und seinen Vorsprung auf Verfolger Lewis Hamilton sogar ausgebaut.
Ob wohl Ferrari nach Jahren der Mercedes-Dominanz am Ende der Saison ganz vorne sein wird?
Aber wen interessiert's? Im Spiel schreibt man bekanntlich seine eigene Geschichte mit einem der offiziellen oder dem eigenen Fahrer. Dabei werden wieder die üblichen Modi vom Zeitfahren über Einzelrennen bis hin zur kompletten WM und der umfangreichen Karriere geboten. Besonders Letztere überzeugte im vergangenen Jahr durch ihre tolle Aufmachung und die motivierende Weiterentwicklung der Boliden. Für F1 2017 will man sich weiter steigern: Durfte man zuvor lediglich 25 Komponenten in mühevoller Testarbeit verbessern, hat man jetzt die Wahl zwischen 115 Teilen, auf die man seine Ingenieure in der Forschungsabteilung ansetzen und zu deren Entwicklung man auch aktiv mit Testfahrten beitragen darf. Da weht ja fast schon ein Hauch von Rollenspiel durch das Fahrerlager... Neben dieser imposanten Auswahl muss man sich jetzt außerdem entscheiden, wie schnell die Teile und Ausbaustufen entwickelt werden sollen. Riskiert man für den vorschnellen technischen Fortschritt mechanische Defekte oder lässt man sich die nötige Zeit und geht auf Nummer sicher? Das Thema Zuverlässigkeit dürfte in diesem Jahr jedenfalls eine deutlich größere Rolle spielen als zuvor, zumal man wie in der Realität nur eine begrenzte Anzahl an Aggregaten und Getrieben pro Saison zur Verfügung hat. Außerdem werden die Klassik-Rennen neben Einzel-Veranstaltungen auch direkt in die Karriere eingebunden. Dort nimmt man hinter dem Steuer von F1-Wagen aus anderen Ären des Motorsports Platz, darunter z.B. der McLaren MP4/4 aus dem Jahr 1988 oder der Ferrari F2004, mit dem Michael Schumacher seinen letzten WM-Titel eingefahren hat. Dabei dreht man nach der Einladung eines Sammlers nicht nur einsam seine Runden: Nein, man rast mit einem kompletten Starterfeld aus klassischen Flitzern um den Sieg – und das sogar in Multi-Class-Rennen, also zwei verschiedenen Rennklassen mit unterschiedlichem Leistungsniveau, die sich gleichzeitig auf der Piste befinden.
Mehr Bodenhaftung, mehr Kontrolle
Lust auf Rennen in klassischen F1-Boliden? Dieser nette und offenbar sehr wohlhabende Sammler macht es möglich.
In den modernen Modellen der aktuellen Saison wird man schnell die Veränderungen spüren, die die schwereren Chassis und vor allem die breiteren Reifen mit sich bringen: Im Vergleich zum Vorjahr verfügen die Boliden über eine verbesserte Bodenhaftung, die man vor allem beim Herausbeschleunigen aus den Kurven zu schätzen weiß. Doch auch in schnellen Teilstücken mit Biegungen, wie z.B. den Silverstone-Esses ist das höhere Grip-Niveau spürbar. Ohne die zuschaltbaren Fahrhilfen muss man aber trotzdem noch viel Gefühl im Umgang mit den Pedalen aufbringen, um nicht abzufliegen oder vom eigenen Heck überholt zu werden. Das überarbeitete Force Feedback gibt allerdings gute Hinweise darauf, wann man sich am Limit bewegt.
Darüber hinaus begeistert die virtuelle Formel Eins auch in diesem Jahr mit vielen Inhalten und Funktionen, die schon in der Vergangenheit die Faszination der Königsklasse des Motorsports eingefangen haben. Dazu zählt u.a. das Absolvieren kompletter oder verkürzter Rennwochenenden, das dynamische Wettersystem, strategische Planungen beim Boxenstopp oder der Funkverkehr mit dem Kommandostand, für den man mit Kinect oder der PlayStation Cam sogar auf eine gute Sprachsteuerung zurückgreifen kann. Um gleichzeitig die Authentizität und den Anspruch zu erhöhen, sind in diesem Jahr erstmals auch manuelle Boxenstopps möglich, bei denen man bei der Einfahrt in die Boxengasse im richtigen Moment den Knopf für den Geschwindigkeitsbegrenzer (Pit Limiter) betätigen und seine Crew ansteuern muss.