Eine Prinzessin für alle Fälle
Die für ein Rollenspiel äußerst banale und unoriginelle Story von Lost Kingdoms ist schnell erzählt: Ein einst idyllisches Fantasy-Reich wird plötzlich Stück für Stück von einem geheimnisvollen Nebel verschluckt und Scharen angrifflustiger Monster versetzen die wehrlosen Einwohner in Angst und Schrecken. Auch die königlichen Soldaten haben den übernatürlichen Eindringlingen nicht viel entgegenzusetzen. Nur gut, dass gerade eine magisch begabte Prinzessin zur Hand ist, die mit dem Runenstein ihres Vaters und ein paar Zauberkarten bewaffnet sogleich auszieht, der dunklen Plage den Garaus zu machen.
Hier kommt Ihr ins Spiel: Als Prinzessin Katia, oder wie immer Ihr heißen wollt, durchkämmt Ihr die fünf Königreiche nach weiteren Runensteinen und Karten, um die bösartigen Invasoren mit ihren eigenen Mitteln zu schlagen. Physische Gewalt ist nämlich weder Katias Stärke noch ein probates Mittel gegen Vampire, Werwölfe, Dämonen und Konsorten. Aber selbst kleinere Übel wie Skelette, fleischfressende Pflanzen oder Mumien wollen sich nur durch magische Kartentricks ins Jenseits verabschieden. So reist Ihr von Schauplatz zu Schauplatz, rettet verzweifelte Dorfbewohner, sammelt Informationen, löst einfache Rätseleinlagen, absolviert gelegentliche Nebenquests, erweitert stetig Euer Monster-Quartett und steht in antiquierten Zufallsbegegnungen, wie man sie von Final Fantasy & Co kennt, beherzt Eure Frau.
Interaktive Kampfarenen
Zu Gesicht bekommt Ihr Eure Widersacher nämlich erst nachdem in eine räumlich begrenzte, aber ansonsten der aktuellen Location haargenau entsprechende Kampfarena umgeblendet wurde. Das Besondere daran ist, dass Ihr Euch hier nicht nur in Echtzeit mit mehr oder weniger angriffslustigen Gegnern duelliert, sondern sich auch zahlreiche Objekte wie Bäume, Kisten, Zäune oder Felsen zerstören lassen, die oft dringend benötigte Mana-Auffrischungen sowie zusätzliche Spielkarten preisgeben oder nach dem Ende des Kampfes Geheimgänge, versteckte Schalter oder vorher unerreichbare Schatzkisten freilegen.
Wer seine maximal 30 pro Auftrag zur Verfügung stehenden Karten, die man vor jeder Mission selbst bestimmen darf, sparen möchte, kann durch geschicktes Provozieren und Ausweichen auch versuchen, gegnerische Monster zerstörbare Objekte aus dem Weg räumen oder sich sogar gegenseitig Schaden zufügen zu lassen. Gehen die Karten doch einmal zur Neige, sollte man schleunigst einen der beliebig oft benutzbaren Regenerationspunkte aufsuchen, die nicht nur verbrauchte Lebensenergie wiederherstellen, sondern auch erst während des aktuellen Auftrags erlangte Karten in weiteren Kämpfen verfügbar machen. Karten-, Mana- und Lebensauffrischungen bekommt man auch durch das Fangen blauer Feen, doch manchmal können sich diese überall umherschwirrenden Helferchen auch als getarnte Gegner entpuppen.